24.07.2023

Warum der Nasdaq-100 wegen des KI-Hypes umgebaut wird

Der wahrscheinlich relevanteste Aktienindex für Tech-Titel wird umgebaut. Was der Hype um künstliche Intelligenz (KI) damit zu tun und welche Folgen die Änderung für Anleger:innen hat.
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Nasdaq
Die Nasdaq ist die führende US-Börse für Tech-Aktien. | Foto: © Roland Magnusson - stock.adobe.com

Inflation, Ukraine-Krieg, Fachkräftemangel: Die Stimmung in der Wirtschaft ist schon länger gedämpft. Sowohl in den USA als auch in Europa fürchten viele weiterhin eine Rezession, also ein Schrumpfen der Wirtschaft. Umso interessanter, dass die Aktienmärkte in diesem Jahr recht gut laufen: Der hauptsächlich Tech-Aktien umfassende US-Index Nasdaq-100 etwa ist seit Jahresbeginn mehr als 40 Prozent gestiegen.

Es ist eine alte Börsenweisheit, dass am Aktienmarkt immer nur die Zukunft zählt. Die Vergangenheit ist bereits in den Kursen eingepreist. Daraus könnte man nun schließen, dass sich die Wirtschaftslage in den nächsten Monaten aufhellen sollte. Tatsächlich ist die Inflation in den USA stark gesunken – zuletzt auf drei Prozent im Juni. Und dass, ohne dass die Wirtschaft größeren Schaden erlitten hat durch die Zinserhöhungen, mit denen die Notenbank Federal Reserve den Preisdruck dämpfen will.

Es gibt aber auch noch einen ganz anderen Faktor, der die Kurse treibt: Den Hype um künstliche Intelligenz (KI).

Aktien von Tech-Riesen profitieren von KI-Hype

Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind, haben seit Jahresbeginn besonders starke Kursgewinne eingefahren – und damit die großen Aktienindizes mit nach oben gezogen. Zu diesen Unternehmen zählen etwa die Tech-Riesen Apple, Microsoft, Alphabet (Google), Tesla oder Meta (Facebook). Und vor allem auch der Chip- und Grafikkartenhersteller Nvidia, dessen Börsenwert inzwischen über 1 Bio. US-Dollar liegt.

Die starke Performance etwa des Nasdaq-100 ist zu großen Teilen von diesen Titeln getrieben. Durch die deutlichen Kurszuwächse nehmen diese Unternehmen aber auch eine immer größere Rolle in den Aktienindizes ein, in denen sie enthalten sind. Im Nasdaq-100 machen die sieben genannten Unternehmen zuletzt mehr als 55 Prozent des Index aus.

Nasdaq verändert Index-Gewichtung außerplanmäßig

Wünschenswert ist diese Situation aus Sicht der Börse aber nicht: Die Kursbewegungen des Index hängen damit relativ stark von einigen wenigen Aktien ab. Und auch für Anleger:innen, die über Index-Fonds (ETFs) etwa in den Nasdaq-100 investieren, kann es ein Problem sein: Denn immerhin investiert man unter anderem auch deswegen in Indexfonds, um eine breite Streuung zwischen unterschiedlichen Aktien zu erreichen.

Genau darauf hat die Nasdaq nun reagiert: Sie verändert mit heutigem Montag die Gewichtung der Aktien im Index. Jene der größten fünf Titel soll von rund 47 Prozent auf 38,5 Prozent sinken. Dies wird vor allem Nvidia und Microsoft treffen. Ihr Gewicht im Index dürfte um jeweils drei Prozentpunkte zurückgehen.

Grundsätzlich erfolgt ohnehin vierteljährlich eine Neugewichtung im Index. In diesem Fall hat die Nasdaq jedoch wegen der starken Verschiebungen im Index eine außerplanmäßige Änderungen vorgenommen. Eine solche ist möglich, wenn Aktien mit einer Gewichtung von 4,5 Prozent oder mehr über 48 Prozent des Index ausmachen – oder wenn die größten fünf Aktien auf eine Gewichtung von über 40 Prozent kommen. Solche außerplanmäßigen Anpassungen gab es in der Geschichte der Nasdaq bisher erst zwei Mal, 1998 und 2011.

Was die Neugewichtung für Anleger:innen bedeutet

Was bedeutet der Umbau nun für Anleger:innen, die beispielsweise in einen Nasdaq-100-ETF investiert sind? Unmittelbaren Handlungsbedarf gibt es keinen, diese Anpassung wird – wie jede andere Index-Anpassung auch – von den ETF-Anbietern automatisch nachvollzogen.

Auswirkungen wird die Anpassung aber natürlich dennoch auf Anleger:innen haben: Durch die reduzierte Gewichtung ist die Performance des Index nun, wie erwähnt, etwas weniger stark von einigen wenigen großen Titel abhängig. Was vom Standpunkt der Diversifikation positiv ist und das Risiko senken sollte. Sollten sich die aktuellen Gewinne der Tech-Riesen nicht als dauerhaft erweisen, wäre man als Index-Anleger:innen gegen diese kommenden Kursverluste besser geschützt.

Gleichzeitig gilt jedoch auch: Ist eine Kursrally von einigen wenigen Titeln getrieben, wird die Performance des Index relativ gesehen weniger stark ausfallen, wenn diese Aktien einen geringeren Einfluss haben.

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Greenpass hat sich auf die klimaresiliente Entwicklung von Stadtentwicklungs- und Bauprojekten spezialisiert. Für die weitere Skalierung hat sich das Wiener Scaleup nun ein Investment gesichert und seine Late-Seed-Runde erweitert.
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(c) greenpass

Schon im Jänner 2022 wurde es laut rund um das Wiener ClimateTech Scaleup greenpass: Mit der KI-basierte SaaS-Lösung wurde zum damaligen Zeitpunkt eine Late Seed Investmentrunde in Millionenhöhe abgeschlossen – brutkasten berichtete. Mit dem Kapital wollte man damals die Services zur Bewertung und Zertifizierung der Klima- und Umweltauswirkungen von Immobilien und Freiräumen europaweit skalieren.

Nun vermeldet das Scaleup einen weiteren Meilenstein: Die besagte Late-Seed-Runde von 2022 wurde nun erweitert – und nennt sich jetzt Late-Seed-Extension-Runde. Damit will das Scaleup weiter skalieren. Eine Summe oder ungefähre Größenordnung des Investments wird nicht genannt. Auch auf Anfrage des brutkasten wollte sich greenpass dazu nicht äußern.

Neue Investoren an Bord

Mit der Erweiterung der Late-Seed-Runde stiegen auch neue Kapitalgeber ein: Neben den Bestandsinvestoren rund um den aws Gründerfonds, die Hans-Peter Haselsteiner Privatstiftung, Peak Pride und Pi Labs aus Großbritannien kommt nun auch ARAX Capital als Partner an Bord.

Das frische Kapital soll dem 20-köpfigen Team als Basis zur weiteren Skalierung seiner SaaS-Lösung dienen. Im Zuge dessen plant man mit der Entwicklung von Produkt, Marketing und Vertrieb, sowie der Marktdurchdringung und -erweiterung im DACH-Raum.

Buwog, Billa, Ikea und Stadt Wien als Kunden

Vor rund fünf Jahren wurde greenpass als Spinoff der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und der Green4Cities GmbH gegründet. Das Scaleup rund um Gründer Florian Kraus (CEO) und Bernhard Scharf (CTO) hat sich seither auf die klimaresiliente Entwicklung von Stadtentwicklungs- und Bauprojekten spezialisiert. Mittlerweile zählt das Scaleup über 200 Kunden in über zehn Ländern, darunter Buwog, Billa, Ikea sowie die Stadt Wien.

Zum Einsatz kommt dabei eine eigens entwickelte KI-basierte SaaS-Lösung, mit der greenpass einen “One-Stop-Shop” zur Klimawandelanpassung und Dekarbonisierung in der Immobilienlandschaft bietet. Die SaaS-Lösung von greenpass ermöglicht es Bauträgern, Investor:innen und Portfoliomanager:innen sicherzustellen, dass ihre Immobilien “klimasicher” sind und CSRD- sowie EU-Vorgaben entsprechen. Ziel sei es dabei, “die dringende Transofmration zu klimasicheren Gebäuden und Freiräumen weiter” voranzutreiben.

Greenpass-Screening sichert Klimaresilienz

Basierend auf diversen Inputparametern wie der Gebäudegrundfläche, dem Energiesystem oder der Begrünung kann die SaaS-Lösung von greenpass Klimarisiken und Indikatoren zum Klimaschutz sowie zur Klimawandelanpassung überprüfen. Auf Basis der Ergebnisse soll die von greenpass genutzte KI schließlich Maßnahmen zur Reduktion der Klimarisiken erarbeiten – unter anderem zur die Vermeidung von CO2-Emissionen sowie die Erhöhung der Klimaresilienz. Insgesamt 40 Maßnahmen werden je nach Bedarf vorgeschlagen, darunter Gebäudedämmung, Dachbegrünung sowie Klimatisierung.

Der dabei erstellte Climate Proofing Report kann zur ESG Berichterstattung gegenüber Wirtschaftsprüfern, Banken und Finanzinstituten verwendet werden, heißt es vonseiten des Scaleups. Die automatisierte Überprüfung würde sich indes vor allem zur portfolioweiten Betrachtung sowie zum Management ganzer Immobilienportfolios eignen.

Zuversicht zeigt sich auch von Seiten der neuen Investoren: “Mit greenpass investieren wir nicht nur in ein hoch kompetentes und motiviertes Team, sondern auch in ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell in einem vielversprechenden und aufstrebenden Markt mit Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien”, sagt Melanie Hillbrand von ARAX Capital.

DIY Plattform und Academy

Doch die erweiterte Late-Seed-Runde ist nicht die einzige Neuigkeit rund um das Wiener ClimateTech. Vor wenigen Wochen verkündete man neben der neuen Plattformlösung auch eine Online Academy mit einem mehr als 600 minütigen Video-Training für Architekten, Stadtplaner:innen und Nachhaltigkeitsexpert:innen. Damit können Ausbildungen zum Urban Climate Architect (UCA) sowie zum greenpass Partner absolviert werden. Bei Bedarf könne die Nutzung der greenpass DIY Plattform auch als Jahres-Abonnement erworben werden.

“Wir freuen uns über das frische Kapital und unsere neuen Partner um das Thema Klimasicherung gemeinsam noch weiter voranzutreiben und als 1-Stop-Shop einen wichtigen Beitrag für die Transformation der Immobilienwirtschaft hin zur Dekarbonisierung sowie einer erfolgreichen Klimawandelanpassung zu leisten”, so Co-Founder und greenpass CEO Florian Kraus.

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