20.05.2016

Gar nicht schweineteuer: Nahgenuss verkauft Bio-Fleisch im Netz

Beim Grazer Startup Nahgenuss kann man online Bio-Schweinefleisch ab Hof kaufen. Sowohl Bauern, als auch Konsumenten profitieren davon. Der Brutkasten sprach mit Co-Founder Micha Beiglböck.
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(c) Julia Rauchenberger: Founder Micha und Lukas Beiglböck mit einem Turopolje Schwein

Im Supermarkt bekommt man ein Kilo Bio-Schweinefleisch ab etwa 15 Euro. Der Bauer bekommt dafür rund drei Euro. Denn der Handel behält 80 Prozent des Umsatzes ein. Schon immer konnte das mit Ab-Hof-Verkäufen umgangen werden. Doch dabei gibt es ein Problem: Ein Schwein zu schlachten, zahlt sich für einen Bauern nur dann aus, wenn er Abnehmer für das gesamte Fleisch hat.

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Erst wenn das Schwein vergeben ist, wird geschlachtet

Die Brüder Micha und Lukas Beiglböck haben nun eine Online-Plattform gelauncht, die dieses Problem löst – und auch die Kunden profitieren davon. Auf nahgenuss.at kann man ein Viertel Schwein bestellen. Wenn die vier Viertel online vergeben sind, wird geschlachtet. Sind einem 20 Kilogramm Fleisch zu viel – das sind zwei Laden in einem großen Gefrierschrank – kann man über Social Media-Kanäle Kaufgemeinschaften bilden. Pro Kilo zahlt man dann rund 10 Euro, also um ein Drittel weniger als im Supermarkt. Nahgenuss selbst bekommt zwölf Prozent des Umsatzes.

„Fleisch soll kein Massenprodukt sein“

Bauern müssen der Nahgenuss-Philosophie entsprechen

(c) Lukas Sauseng - Nahgenuss legt darauf Wert, dass es den Schweinen gut geht.
(c) Lukas Sauseng – Nahgenuss legt darauf Wert, dass es den Schweinen gut geht.

„Wir wollen erreichen, dass die Leute Schweinefleisch wieder wertschätzen. Es soll kein Massenprodukt sein“, sagt Micha Beiglböck. Er arbeitet daher nur mit kleinen Betrieben zusammen. Jeder davon wird einzeln besucht, um sicherzustellen, dass sie der Philosophie von artgerechter Haltung entsprechen. Und bisher wurden die Beiglböcks nicht enttäuscht. Das liegt auch daran, dass sie alle ihre Anbieter nur über Mundpropaganda bekommen haben. Nur wer hineinpasst meldet sich.

Redaktionstipps

Von der Steiermark über die Grenzen

Das Netzwerk beschränkt sich daher bislang auf die Steiermark, doch das soll sich bald ändern. Interessierte Biobauern aus Niederösterreich gibt es bereits einige – Beiglböck will sein Konzept bald in ganz Österreich anwenden. „Und wir müssen schauen, dass wir möglichst bald die Grenzen verlassen“, sagt er. Dann will Nahgenuss auch nach Deutschland und in die Schweiz expandieren.

„Warum sollte jemand beim Supermarkt online Fleisch bestellen, wenn es bei uns günstiger und mit besserer Qualität geht?“

Nächster Schritt: Versand

Auch möglichst bald will Beiglböck sein Versandsystem etablieren. Beiglböck erklärt: „Die Supermärkte haben gerade mit dem Online-Versand begonnen. Warum sollte jemand dort Schweinefleisch bestellen, wenn er bei uns günstiger bessere Qualität bekommt?“ Und auf Dauer soll es nicht bei Schwein bleiben – Lamm, Huhn und Rind sind schon in Planung. „Wir haben den Namen Nahgenuss so gewählt, dass wir da nach oben hin offen sind“, sagt Beiglböck.

Gut verankert in der Grazer Startup-Community

Finanziert hat sich Nahgenuss bislang übrigens selber. Investoren gibt es keine. Förderungen wurden zugesagt, aber noch nicht ausbezahlt. Beim Wettbewerb Greenstart hofft Nahgenuss im Moment auf den Sieg. Trotzdem ist das Startup in der Grazer Community gut verankert: „In Graz tut sich sehr viel“, sagt Beiglböck. Die Community um das IdeenTriebwerk, das 2012 von der jetzigen AAIA-Geschäftsführerin Lisa Fassl mitgegründet wurde, trifft sich einmal im Monat. Der studentische Verein, der sich an der Uni Graz formiert hat, sorgte auch für eine Zusammenarbeit zwischen Nahgenuss und Studenten der Hochschule, die das Startup auf seinem Weg unterstützten.

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Rapid, Next gen Business Club
© brutkasten - Der SK Rapid Wien startet eine Netzwerk-Initiative - brutkasten unterstützt als aktives Mitglied.
In eigener Sache

Der SK Rapid Wien hat, der Fußballplattform Transfermarkt.at nach, in der letzten Saison im Schnitt rund 19.500 Zuseher:innen ins Stadion gezogen. Schätzungen ergeben, dass der 32-fache Meister österreichweit mindestens über 1,2 Millionen Fans zählt und somit weit vor den anderen Vereinen als der populärste Fußballklub der Republik gilt.

Rapid und das Business

Während für manche Rapid mehr als nur ein Verein ist – Stichwort: „Rapid als Religion“ – engagieren sich die Grün-Weißen auch verstärkt als Plattform für Business. Und wollen in diese Richtung künftig noch mehr bewegen.

Rapid Wien startet NextGen Business Club: Ein Netzwerk für junge Gründer:innen

Deshalb wurde neben dem etablierten Business Club nun ein neues Konzept entwickelt, das sich gezielt an junge Gründer:innen, Startups und Scaleups richtet. Es trägt den Namen: NextGen Business Club – und geht über das klassische VIP-Ticket hinaus.

„Ich dachte mir, uns fehlt ein bisschen Diversität in unserem Business Club“, erzählt Projektleiter Jakob Schwingenschlögl im brutkasten-Talk. „Bei unseren Veranstaltungen sind uns vor allem junge Menschen abgegangen. Aus diesem Grund wollte ich ein Projekt schaffen, das junge Unternehmer fördert und diesen Bereich auch greifbarer macht.“

NextGen Business Club als Netzwerk

Der neue Club soll künftig daher eine Zone explizit für Jungunternehmer:innen sein, um sie zu fördern und um ihnen auch Zugang zum Business Club – als Netzwerk-Möglichkeit – zu geben.

„Unser Hospitality-Bereich zieht sich über vier Ebenen auf einer ganzen Längsseite des Stadions“ präzisiert Schwingenschlögl. „Dort bekommt der NextGen Business Club einen exklusivem Raum. Natürlich wird er für alle offen sein, auch für unsere Logengäste, um so einen reibungslosen Austausch zwischen den Jungen und Etablierten zu fördern.“

Als „grün-weißes Zuckerl“ können Mitglieder des NextGen Business Clubs auch den nahegelegenen Legenden-Bereich aufsuchen und dort die Altstars von Rapid treffen.

„Rapid Wien ist weitaus mehr als nur ein Fußballverein. Eine Leidenschaft. Eine Religion. Und für viele Unternehmen ebenso ein Push-Faktor, um ihre Firma in so einem innovativen und prestigeträchtigen Umfeld zu platzieren“, betont Schwingenschlögl.

Zwei bis maximal vier Plätze für Unternehmen

Neben einem fix reservierten Innen- und Außensitzplatz – darunter Plätze in den ersten Reihen direkt am Spielfeld – steht hierbei vor allem der Austausch unter Unternehmer:innen im Fokus. Pro Unternehmen sind zwei bis maximal vier Plätze vorgesehen, um die Vernetzung zwischen möglichst vielen Branchen zu fördern. Die Investition liegt bei 2.515 Euro pro Abo-Platz (exkl. USt.) – also etwas über 5.000 Euro für zwei Plätze. Dank eines Ticket-Weitergabe-Tools können die Tickets flexibel an Partner:innen, Kund:innen oder Gäste weitergegeben werden.

„Es ist einfach ein viel legereres Umfeld als es sich vielleicht bei einem Kongress, bei einer Messe oder bei einem Business-Lunch darstellt“, so Schwingenschlögl weiter. „Man teilt eine Leidenschaft, man teilt Emotionen und dadurch kommt man sich viel näher. Ich bin mit Entscheidungsträgern von großen Konzernen oder internationalen Unternehmen einfach ‚per Du‘, schlage nach Toren mit ihnen ein. Das ist ja etwas, was im normalen Leben nicht so vonstatten gehen würde – ohne den Fußball, ohne die Leidenschaft.“

Mindset und Leadership

Nicht zuletzt deswegen ist brutkasten als Kooperationspartner und aktives Mitglied mit dabei und wird fortan die Inhalte kuratieren, wie brutkasten-CEO Dejan Jovicevic erklärt: “ Wir werden gemeinsam den NextGen Business Club inhaltlich gestalten, regelmäßige Events für die Mitglieder sowie Vernetzungsveranstaltungen mit den etablierten Entscheiderinnen und Entscheidern durchführen. Zwischen Unternehmertum, Management und Spitzensport gibt es viele Parallelen. Es geht um Mindset-Themen, um Leadership – alles was wir als brutkasten bieten können.“

Im ersten Jahr wird der Club bis zu 50 Personen beherbergen: „Wir planen eventuell ein paar Umgestaltungen des Raumes für ein Lounge-Feeling, deswegen könnten es vielleicht noch ein bisschen weniger sein“ so der Projektleiter. „Wir wollen ein limitiertes Angebot schaffen, um ein familiäres Gefühl zu verwirklichen und um die jungen Unternehmer, die sich diesen Schritt in die Hospitality trauen, wirklich zu fördern. Und die Vernetzung nach ihren Wünschen zu erfüllen.“

Rapid-Fan oder nicht Rapid-Fan?

Startschuss des Clubs für Jungunternehmer:innen ist der 3. August – der Meisterschaftsauftakt gegen FC Blau-Weiß Linz. Aktuell sind noch rund 30 Plätze frei. Um einen davon zu ergattern, muss man – um diese essentielle Frage zu beantworten – kein Rapid-Fan sein, aber: „Es hilft natürlich an den Spieltagen, wenn man mit dem Rapid-Schal kommt“, sagt Schwingenschlögl. „Man muss wirklich keiner sein, aber schlussendlich wird man einer werden.“


An dem „NextGen Business Club-Interessierte“ können sich hier unverbindlich eintragen.

Kontakt: Jakob Schwingenschlögl

E-Mail: [email protected]

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