18.03.2020

US-CEO verlässt N26: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Q&A

Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, beantwortet gemeinsam mit CEO Valentin Stalf Fragen zu seinen Erfahrungen mit der Bank und den Plänen für sein eigenes Startup.
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Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, wird die Challenger-Bank Ende Juni 2020 verlassen und sein eigenes Startup gründen. Gemeinsam mit Co-Founder und CEO Valentin Stalf spricht er mit dem brutkasten über seine zukünftigen Pläne und seine Learnings aus den vergangenen Jahren. Außerdem gibt Stalf heutigen Early-Stage-Startups Tipps dazu, wie sie gerade in der Anfangszeit Herausforderungen meistern können.

+++N26 meldet 43 Millionen Euro Umsatz und eine Verdopplung des Verlusts+++

Nicolas wird das Unternehmen Mitte des Jahres verlassen, um sein eigenes Unternehmen zu gründen. Valentin, wie bewertest du diesen Schritt?

Valentin Stalf: Ich kenne Nic schon seit Jahren und habe mit ihm gemeinsam in St. Gallen studiert. Daher freue ich mich ganz besonders, dass Nic den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder über verschiedene Geschäftsmodelle gesprochen und ich bin sehr gespannt, was sich in den nächsten Monaten entwickeln wird. Nic hat hier die volle Unterstützung des N26 Gründerteams.

Das spannendste Projekt war zuletzt mit Sicherheit die Vorbereitung und der Launch in den Vereinigten Staaten als US CEO.

Nicolas, was war deine Funktion bei N26 und wie lange warst du dabei?

Nicolas Kopp: Als ich 2015 bei N26 anfing, war ich einer der ersten Mitarbeiter. Ich durfte hier in vielen verschiedenen Bereichen Verantwortung übernehmen: Aufbau des Business Development Teams, Vereinbarung von strategischen Partnerschaften (u.a. TransferWise), Aufbau der Premium-Kontomodelle und Expansion in weitere europäische Märkte. Das spannendste Projekt war zuletzt mit Sicherheit die Vorbereitung und der Launch in den Vereinigten Staaten als US CEO. Diese Rolle werde ich auch noch bis Mitte 2020 innehaben und dabei N26 bei der Suche nach einer Führungspersönlichkeit unterstützen, die das USA-Geschäft weiter vorantreibt.

Was waren aus deiner Sicht die größten Meilensteine in dieser Zeit?

Nicolas Kopp: Für mich persönlich – aber auch für N26 – war das der Markteintritt in den USA. Einerseits, weil wir als erste europäische Challenger-Bank in den Vereinigten Staaten gestartet sind und andererseits, weil dies ein riesiger erster Schritt war, um die Vision einer globalen Bank in die Realität umzusetzen. Mein Team und ich sind unglaublich stolz, dass wir im Januar nach den ersten fünf Monaten bereits 250.000 US-Kunden zählen konnten. Damit ist N26 eine der am schnellsten wachsenden Challenger-Banken in den USA.

Gerade ganz am Anfang war es nicht leicht, die besten Talente zu finden, ohne in den USA ein Produkt auf dem Markt zu haben.

Wo gab es Herausforderungen?

Nicolas Kopp: Das Recruiting für unser US-Team vor dem offiziellen Launch war schwieriger als gedacht. Gerade ganz am Anfang war es nicht leicht, die besten Talente zu finden, ohne in den USA ein Produkt auf dem Markt zu haben – zumal wir bei der Suche nach Mitarbeitern in direkter Konkurrenz mit den etablierten amerikanischen Big Techs standen. Diese Hürde konnten wir überwinden und haben heute in New York ein Top-Team von über 80 MitarbeiterInnen.

Wieso gründest du jetzt ein eigenes Startup?

Nicolas Kopp: Während meiner Zeit bei N26 habe ich miterlebt, wie man mit der richtigen Idee und einem starken Team eine ganze Branche verändern kann. Diese Erfahrung hat mich dazu animiert, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Egal ob Business Development, Produktentwicklung oder Mitarbeiterführung – ich habe in meiner Zeit bei N26 extrem viel gelernt und freue mich darauf, mit dieser Expertise ein neues Unternehmen aufzubauen.

Worum wird es bei dem Startup gehen?

Nicolas Kopp: Es ist noch zu früh, um in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Nur so viel: Ich habe zwei interessante Bereichen identifiziert, in denen ein großer Wandel möglich ist. Konkrete Details folgen dann Mitte des Jahres.

Fokussiere dich auf die Ergebnisse und gib niemals auf. Man kann ein Unternehmen nur Stück für Stück aufbauen.

Welche Learnings von N26 nimmst du für dein eigenes Unternehmen mit?

Nicolas Kopp:  1. Die Welt immer aus zwei Perspektiven zu betrachten. Einerseits aus einer Makro-Perspektive – was sind die großen Trends und Veränderungen, die sich über Jahre und Jahrzehnte ergeben? Andererseits aus einer Mikro-Perspektive – Was wollen die Kunden wirklich? Das gilt für das gesamte Produkt, aber auch für Details, wie etwa die Farben der App. 2. Fokussiere dich auf die Ergebnisse und gib niemals auf. Man kann ein Unternehmen nur Stück für Stück aufbauen. 3. Man kann es nicht alleine schaffen, sondern man braucht MitarbeiterInnen, die besser und smarter sind als man selbst.

Fördert N26 selbst unternehmerisches Denken? Stichwort: Intrapreneurship. Und, wenn ja: Wie?

Valentin Stalf: Unternehmerisches Denken – und insbesondere nicht nur das Denken, sondern auch die tägliche Umsetzung –  sind entscheidend bei N26. Wir freuen uns, wenn unsere MitarbeiterInnen den Mut haben, Unternehmen selbst zu gründen und unterstützen das. Wir bei N26 wollen natürlich in erster Linie Banking für unsere Kunden verändern, aber wenn wir es gleichzeitig schaffen, MitarbeiterInnen zu Unternehmern auszubilden, ist das ein Riesenerfolg.

Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, um den Top-Job zu verlassen, auf sicheres Gehalt zu verzichten und volles Risiko einzugehen – immer angesichts der Möglichkeit, dass man scheitern könnte.

Valentin, eine abschließende Frage: Was empfiehlst du Early-Stage-Gründern rückblickend für die Anfangsjahre?

Nicolas Kopp:  Es ist sicher ein Vorteil, wenn man als Gründer – so wie Nic – die Möglichkeit hat, Unternehmertum in einem Startup über mehrere Jahre hautnah mitzuerleben und mitzugestalten. Denn ein Unternehmen zu gründen bringt viele Herausforderungen mit sich: Wie gewinne ich die richtigen MitarbeiterInnen? Wie gebe ich Feedback? Wie überzeuge ich die ersten Investoren? All diese Fragen sind unabhängig vom Geschäftsmodell oft sehr ähnlich. Erfahrung ist daher extrem wertvoll. Early-Stage-Gründer sollten sich genau überlegen, was sie schon vor der Gründung tun können, um optimal “ausgebildet” zu sein. Aber man darf die Gründung nicht ewig aufschieben. Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, um den Top-Job zu verlassen, auf sicheres Gehalt zu verzichten und volles Risiko einzugehen – immer angesichts der Möglichkeit, dass man scheitern könnte. Ich freue mich, dass bereits einige MitarbeiterInnen von N26 diesen Weg gegangen sind und so als Positivbeispiele für viele andere Gründer dienen.

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Kerstin Lobner | (c) Ideenflow

Die Uhr tickt, die Deadline rückt näher – und jetzt sollen du und dein Team auch noch kreative Ideen entwickeln? Klingt unmöglich, oder? Doch genau unter solchen Bedingungen kann Kreativität zur Höchstform auflaufen. Aber warum fällt es uns oft schwer, unter Druck kreativ zu denken, und wie kannst du und dein Team diese Hürde überwinden? Hier sind einige Ansätze, um den kreativen Funken auch unter Zeitnot zu entzünden.

Der Druck als Kreativitätskiller

Zunächst einmal: Kreativität braucht oft Raum. Die besten Ideen kommen, wenn man Zeit hat, Gedanken schweifen zu lassen. Wenn aber die Deadline drängt, blockiert das Gefühl von Stress oft die kreativen Prozesse. Anstatt entspannt nach Lösungen zu suchen, fühlen wir uns gehetzt und neigen dazu, auf alte Muster zurückzugreifen – nicht gerade die ideale Ausgangssituation für frische Ideen.

Lösung #1: Timeboxing – Nutze die Zeit klug

Anstatt den gesamten Prozess unter Druck zu setzen, hilft es, die Zeit in kleinere, überschaubare Blöcke zu unterteilen. Diese Technik nennt sich „Timeboxing“. Gebt jeder Phase der Ideensammlung – von der ersten Brainstorming-Runde bis zur Auswahl der besten Ideen – eine feste Zeitvorgabe. So bleibt der Fokus erhalten, ohne dass die Hektik Überhand nimmt. Ironischerweise kann eine solche Strukturierung dazu führen, dass kreative Prozesse in kürzerer Zeit effizienter ablaufen. Setzt euch z.B. ein 10-Minuten-Zeitfenster für das Brainstorming und anschließend weitere 10 Minuten, um die vielversprechendsten Ideen zu priorisieren.

Lösung #2: Kreativitätstechniken wie die 6-3-5-Methode

Eine weitere Technik, die unter Zeitdruck Wunder wirken kann, ist die „6-3-5-Methode“. Hierbei schreiben sechs Personen in fünf Minuten jeweils drei Ideen auf. Diese Ideen werden dann an den nächsten Teilnehmer:in weitergegeben, der/die darauf aufbaut oder neue Vorschläge entwickelt. Durch den schnellen, iterativen Austausch kommen nicht nur viele Ideen zusammen, sondern die Zeitvorgabe sorgt auch dafür, dass niemand zu lange über einer Idee brütet. Diese Technik fördert den Fluss und verhindert, dass der Druck lähmend wirkt.

Lösung #3: Klare Fokussierung durch präzise Fragestellungen

Unter Zeitdruck geht es darum, möglichst schnell die relevanten Ideen zu identifizieren. Je klarer und fokussierter die Fragestellung ist, desto einfacher wird es, zielgerichtet zu arbeiten. Statt „Wie können wir unser Produkt verbessern?“ könnte die Frage lauten: „Wie können wir unsere App-Nutzer schneller zum Kaufabschluss führen?“ – konkrete Aufgabenstellungen fördern schnelle, kreative Lösungsansätze.

Lösung #4: Mikro-Pausen einlegen

Kreativität unter Druck bedeutet nicht, ununterbrochen Höchstleistungen zu erbringen. Mikro-Pausen sind Gold wert. Schon fünf Minuten Abstand können das Gehirn wieder erfrischen und die Kreativität ankurbeln. Diese kurzen Pausen verhindern, dass dein Team in hektisches Denken verfällt und helfen dabei, aus einem anderen Blickwinkel auf das Problem zu schauen. Ein kurzer Spaziergang um den Block oder einfach frische Luft schnappen kann Wunder wirken.

Lösung #5: Gamification – Der spielerische Ansatz

Wenn die Stimmung im Team angespannt ist, hilft es oft, den Druck mit einem spielerischen Element aufzulockern. Eine einfache Möglichkeit: Macht aus dem Ideensammeln ein kleines Spiel. Vergesst den Ernst der Lage für einen Moment und veranstaltet z.B. einen „Pitch-Wettbewerb“, bei dem die Teammitglieder ihre verrücktesten Ideen in nur 60 Sekunden präsentieren. Diese Methode nimmt dem Team den Stress und fördert gleichzeitig unkonventionelle Lösungsansätze.

Fazit: Kreativität unter Druck ist möglich – mit den richtigen Techniken

Der Schlüssel zu Kreativität unter Zeitnot ist es, Strukturen zu schaffen, die den Prozess erleichtern, statt zusätzlichen Druck aufzubauen. Durch Timeboxing, präzise Fragestellungen und spielerische Elemente können du und dein Team auch in stressigen Situationen kreative Höchstleistungen abrufen. Der Trick liegt darin, den Druck in geordnete Bahnen zu lenken und den kreativen Fluss zu fördern, anstatt ihn zu ersticken.


Über die Gastautorin Kerstin Lobner

Kreativität prägte sie von klein auf, als Enkelin des General Managers von Faber-Castell in Irland. Während andere im Alter an Neugierde verlieren, vertiefte sie ihr Interesse an Kreativität stetig.

Nach verschiedenen Positionen im Konzern-Marketing in Branchen wie IT, Telekommunikation und Gesundheitswesen unterstützt sie heute Führungskräfte und Teams dabei, innovative Lösungen zu finden und ihr kreatives Potenzial zu entfalten.


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US-CEO verlässt N26: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Q&A

  • Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, wird die Challenger-Bank Ende Juni 2020 verlassen und sein eigenes Startup gründen.
  • Gemeinsam mit Co-Founder und CEO Valentin Stalf spricht er mit dem brutkasten über seine zukünftigen Pläne und seine Learnings aus den vergangenen Jahren.
  • Außerdem gibt Stalf heutigen Early-Stage-Startups Tipps dazu, wie sie gerade in der Anfangszeit Herausforderungen meistern können.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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  • Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, wird die Challenger-Bank Ende Juni 2020 verlassen und sein eigenes Startup gründen.
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  • Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, wird die Challenger-Bank Ende Juni 2020 verlassen und sein eigenes Startup gründen.
  • Gemeinsam mit Co-Founder und CEO Valentin Stalf spricht er mit dem brutkasten über seine zukünftigen Pläne und seine Learnings aus den vergangenen Jahren.
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  • Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, wird die Challenger-Bank Ende Juni 2020 verlassen und sein eigenes Startup gründen.
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  • Nicolas Kopp, U.S. CEO von N26, wird die Challenger-Bank Ende Juni 2020 verlassen und sein eigenes Startup gründen.
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