18.05.2021

N26 startet Versicherungsangebot nun auch in Österreich

Im April ist die Neobank in Deutschland mit einer Smartphone-Versicherung gestartet. Diese ist nun auch in Österreich verfügbar. Weitere Versicherungsprodukte sollen folgen.
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N26
Foto: Ascannio - stock.adobe.com

Mitte April hatte die Neobank N26, wie berichtet, den Einstieg ins Versicherungsgeschäft angekündigt. Gestartet wurde am deutschen Markt mit einer Smartphone-Versicherung, die in Kooperation mit dem Startup Simplesurance angeboten wird. Schon damals wurde mitgeteilt, dass man in Österreich damit bis spätestens Ende Mai starten wolle. Nun ist es soweit: Mit dem heutigen Dienstag bietet die Neobank der beiden Wiener Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal die Smartphone-Versicherung auch in Österreich an.

„Die Einführung der neuen Smartphone-Versicherung in Österreich ist der Auftakt für eine Vielzahl von Versicherungsprodukten”, sagt Georg Hauer, General Manager von N26 in Österreich. Geplant seien unter anderem eine private Haftpflicht-, Hausrat-, Lebens-, Reise-, Haustier-, Fahrrad- und Elektronikversicherungen. Auch dies war bereits beim Marktstart in Deutschland kommuniziert worden.

Smartphone-Versicherung ab 6 Euro monatlich erhältlich

Nun können also auch Kunden in Österreich die Smartphone-Versicherung direkt über die N26-App abschließen, verwalten und Ansprüche einreichen. Versichert sind sowohl versehentliche Schäden inklusive Wasserschäden als auch der Diebstahl des Handys. Das Unternehemen bietet verschiedene Laufzeiten mit flexibler Kündigungsmöglichkeit an. Erhältlich ist die Versicherung ab 6 Euro pro Monat, wobei der genaue Betrag vom Kaufpreis des Smartphones abhängt.

Versicherungs-Partnerschaft mit Clark im Vorjahr eingestellt

Völlig neu im Versicherungsbereich ist N26 aber nicht. 2017 hatte sie eine Partnerschaft mit Clark gestartet, bei denen Kunden ihre bestehenden Versicherungen digitalisieren konnte. Die Kooperation wurde 2020 eingestellt – weil man sich auf eigene Produkte konzentrieren wollte. Auch im kostenpflichtigen Premium-Bereich sind bei N26 schon länger manche Versicherungen enthalten – beispielsweise eine Reiseversicherung in Kooperation mit der Allianz an. Beim neuen Angebot können Kundinnen und Kunden die Versicherungen jedoch selbst abschließen und sie stehen auch für Gratis-Kontos zur Verfügung.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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