17.04.2019

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

Laut einem aktuellen Bericht gibt es bei N26 hunderte Konten, die für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche genutzt werden. Die von Österreichern gegründete Challenger-Bank reagiert nun auf die Vorwürfe.
/artikel/n26-konto-geldwaesche
N26
(c) N26

Die negativen Schlagzeilen rund um die von Österreichern gegründete Challenger-Bank N26 reißen nicht ab. Nun zeigen Recherchen von SZ und NDR, dass Kriminelle in hunderten Fällen Konten bei N26 eröffnet haben, um dort Geld zu waschen.

Dabei werden ahnungslose Kunden von vermeintlichen Marktforschungsunternehmen dazu verleitet, bei N26 ein Konto zu eröffnen – angeblich, um das Video-Identverfahren der Bank zu testen. Die Betrüger können anschließend das Konto für die Geldwäsche nutzen. Für die Kunden kann das üble Konsequenzen haben: Selbst in den Fällen, in denen sie reingelegt wurden, drohen ihnen Verfahren wegen leichtfertiger Geldwäsche. Den beiden Medien liegt eine Liste von rund 400 derartigen N26-Konten vor.

Bafin prüft N26

Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass Betrüger Konten von N26 leerräumten und diese gesperrt wurden, der Kundenservice aber nicht erreichbar war (der brutkasten berichtete: Interview mit Valentin Stalf zum Betrugsfall).

Die deutsche Finanzmarktaufsicht Bafin nimmt N26 nun stärker unter die Lupe: Unter anderen geht es dabei darum, dass der Personalstand anscheinend nicht ausreichend mit der Zahl der Kunden mitgewachsen ist (der brutkasten berichtete).

So reagiert die Bank

Von N26 heißt es in einem Statement gegenüber dem brutkasten, dass man als lizensierte Bank dazu verpflichtet sei, die Identität der Kunden vor der Kontoeröffnung zu prüfen. Diese geschieht unter anderem mit dem Video-Identifikationsverfahren. Das gesamte Verfahren ist von der BaFin streng reguliert, betont man bei N26. Bei der Auswahl der Verfahren beachte man die rechtlichen Vorgaben, daneben spiele aber auch die Nutzererfahrung eine große Rolle. Man arbeite ausschließlich mit lizensierten Partnern, und die Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zum Thema Missbrauch heißt es weiter wörtlich:

Um  Missbrauch vorzubeugen, fragen wir unsere Kunden gleich im ersten Schritt, ob sie sich darüber bewusst sind, dass sie ein Bankkonto bei N26 eröffnen und ihre Identität ausschließlich dafür verifizieren. Diese Vorsichtsmaßnahme haben wir implementiert, weil zunehmend Menschen über das sogenannte “Social Engineering” dazu gebracht werden eine Video-Verifizierung durchzuführen. Dabei geben Betrüger auf betrügerischen Webseiten unter anderem vor, Kredite zu vergeben, Daten als Marktforschungsinstitute zu erheben, eine Wohnung oder einen Job als Produkttester zu vergeben. Im Rahmen eines solchen “Recruitingprozesses” werden die betroffenen Personen aufgefordert, ihre Identität über den N26-Video-Chat zu verifizieren. Unwissentlich eröffnen sie jedoch ein Bankkonto anstatt sich für den Job zu bewerben. Dieses Konto kann dann von den Betrügern für kriminelle Zwecke wie Geldwäsche verwendet werden. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, die im Bereich Cybercrime and Social Engineering ermitteln, und informieren unsere Kunden darüber, wie sie sich vor Identitätsdiebstahl schützen können – zum Beispiel auf unserem Unternehmensblog: https://n26.com/de-de/blog/social-engineering


Nach
der Identitätsprüfung führen wir fortlaufendes Transaktionsmonitoring sowie zahlreiche weitere Sicherungsmaßnahmen zur Verhinderung von Geldwäsche durch. Hinweise auf betrügerische Transaktionen auf N26 Konten erhalten wir, wenn sich Geschädigte bei uns melden oder bereits Ermittlungsbehörden eingeschaltet worden sind, die dann mit entsprechenden Auskunftsersuchen an uns herantreten. Sobald wir davon ausgehen, dass hinter einer Identifizierungsanfrage ein Betrug bzw. ein Identitätsdiebstahl steckt, leiten wir sofort alle notwendigen Schritte zur Abschaltung eventuell vorhandener Webseiten ein. Die beschriebenen betrügerischen Webseiten liegen außerhalb des Einflussbereichs von N26.

Als Bank unterliege man strengen regulatorischen Anforderungen und einem fortlaufenden Transaktionsmonitoring, heißt es außerdem. So könne man verdächtige Konten filtern und die notwendigen Maßnahmen einleiten. Auffällige Transaktionen werden an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) oder direkt an die Strafverfolgungsbehörden gemeldet. Zudem entwickle man die Verifizierungsmethoden in einem internen Kompetenzzentrum weiter.

„Sowohl traditionelle Banken als auch Challenger Banken sind regelmäßig Angriffen von Betrügern ausgesetzt, auch wir können das nicht verhindern“, heißt es abschließend seitens N26: „Aber natürlich tun wir alles, damit unsere Sicherheitsstandards jederzeit auf dem aktuellsten Stand sind, prüfen stets, wo Optimierungsbedarf besteht, und leiten gegebenenfalls notwendige Schritte ein.“

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
19.11.2024

Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
/artikel/freundeskreis-wiener-startup-plant-pilotfabrik-fuer-veganen-kaese
19.11.2024

Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
/artikel/freundeskreis-wiener-startup-plant-pilotfabrik-fuer-veganen-kaese
Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: So reagiert die Challenger-Bank auf die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe