11.04.2019

N26 reagiert auf Prüfung der deutschen Finanzmarktaufsicht

Laut einem Bericht des Handelsblatt nimmt die deute Finanzaufsicht BaFin die Challenger-Bank N26 stärker unter die Lupe. Nun reagiert die Bank auf die Vorwürfe.
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(c) N26

Anfang dieser Woche sorgte ein Bericht des Handelsblatt in der Finanzbranche für Aufsehen, laut dem die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin die Challenger-Bank N26 stärker unter die Lupe nimmt. Laut Informationen des Handelsblatts stellte die Behörde bei N26 zahlreiche Mängel fest, “die N26 nun schnellstmöglich abstellen muss”.

+++Interview: Valentin Stalf zum aktuellen Betrugsfall+++

Das Handelsblatt beruft sich auf Insider, laut denen die Behörde der Ansicht ist, dass N26 schnell gewachsen sei, die Strukturen aber nicht im gleichen Tempo angepasst hat. Mängel seien unter anderem bei der Personalausstattung, beim Management von ausgelagerten Aufgaben und bei der Technik festgestellt worden. Zudem kritisierte die Insider, dass der Mutterkonzern N26 GmbH zu viele Aufgaben für die N26 Bank übernimmt, heißt es im Bericht des Handelsblatt.

Das Statement von N26

Dem brutkasten liegt nun ein Gegenstatement von N26 vor, bei dem sich die Challenger-Bank darauf beruft, dass 2,5 Millionen Kunden in 24 verschiedenen Märkten täglich auf nahtlose Prozesse vertrauen. Man lege großen Wert auf das Vertrauen der eigenen Kunden, heißt es.

“Für uns stellt die Lizenz eine Anerkennung unserer Produkte, Systeme, Strukturen und Sicherheitsmaßnahmen dar”, heißt es: “Wie alle lizensierten Banken, unterliegen auch wir regelmäßigen internen und externen unabhängigen Kontrollen, unter anderem auch von der BaFin – der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Als deutsche Bank arbeiten wir immer unter Aufsicht der BaFin und eng mit ihr zusammen.” Regelmäßige Kontrollen gehören als Bank also zum Tagesgeschäft, heißt es weiter: “Wir nehmen die Ergebnisse der Kontrolle sehr ernst und setzen Verbesserungsvorschläge so schnell wie möglich um.”

+++N26 bei Kundenzufriedenheit auf Platz 2 in Österreich+++

Es sei ihnen bewusst, dass mit dem Erfolg auch die Verantwortung wächst, heißt es weiter von der Bank – und man nehme diese Pflicht sehr ernst: “Wir investieren weiterhin stark sowohl in Sicherheitsmaßnahmen, als auch in unseren Kundenservice. Wir sind von 500 Mitarbeitern im August 2018 auf mittlerweile über 1000 Mitarbeiter gewachsen. Dabei haben sich die Mitarbeiter im Kundenservice verdreifacht und wir fügen laufend neue Stellen hinzu. Wir bauen unsere Erreichbarkeit außerdem auch ständig aus, um sicherzustellen, dass unsere Kunden Hilfe bekommen, wenn sie es brauchen.”

In den vergangenen Monaten hatten sich Kunden über mangelhafte Erreichbarkeit des Kundenservice beschwert. Andere Banken verweisen in dem Handelsblatt-Artikel zudem darauf, dass Betrüger auffällig oft N26 als Zwischenkonto nutzen.

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AI Landscape 2024, Wasner, Hochreiter
(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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