28.09.2021

N26-DACH-Chef Hauer wechselt zu einem Anti-Geldwäsche-Fintech

Neue Aufgabe: Georg Hauer verlässt nach drei Jahren N26 und steigt beim Münchner Fintech Hawk AI ein.
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Georg Hauer wechselt von N26 zu Hawk AI © Hauer
Georg Hauer wechselt von N26 zu Hawk AI © Hauer

Mit Georg Hauer verlässt einer der wichtigsten Manager der von Österreichern in Berlin gegründeten Neobank N26 das Unternehmen. Ihn zieht es nach drei Jahren bei N26 zu einem anderen Fintech, in das er selbst auch investiert hat. Das ebenfalls von Österreichern gegründete Startup Hawk AI mit Sitz in München entwickelt eine Software-Plattform für Banken, Zahlungsdienstleister und Fintechs zur Bekämpfung von Finanzkriminalität und Geldwäsche. Hauer wird dort ab November als COO und CFO Teil der Geschäftsführung.

Hawk AI: 10 Millionen Dollar Series A

Tobias Schweiger und Wolfgang Berner haben Hawk AI 2018 gegründet. Das Startup arbeitet mit Finanzinstituten und Partnern wie North American Bancard, Ratepay, Modularbank und Moss zusammen. Die Cloud-Lösung des Fintechs setzt auf regelbasierte Prüfprozessen und künstliche
Intelligenz, um verdächtige Zahlungsvorgänge in Echtzeit zu erkennen und leitet entsprechende
Alarme an Spezialisten für Finanzkriminalität zur Untersuchung weiter. Im Juni 2021 hat sich Hawk AI eine Series-A-Finanzierung in Höhe von 10 Millionen Dollar von BlackFin Capital Partners und Picus Capital gesichert. Im Zuge dieser Runde ist auch Hauer bei dem Startup eingestiegen.

„Die globale Finanzbranche steht vor einem überfälligen Neustart beim sensiblen Compliance-Thema Geldwäscheerkennung mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologie. Es liegen viele Jahre steilen Wachstums vor uns, für das wir nach unserer erfolgreichen Finanzierungsrunde im Juni ein genauso schlagkräftiges wie erfahrenes Team aufbauen“, sagt Hawk AI-Mitgründer und CEO Tobias Schweiger. „Mit Georg Hauer haben wir einen der umsetzungsstärksten Manager mit viel Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Technologie und Bankbranche für uns gewonnen”.

Neuer Österreich-Manager für N26

Hauer war seit 2018 bei N26 tätig, zunächst als Österreich-Manager und zuletzt als General Manager für DACH und Nordeuropa und damit für insgesamt 15 Länder. Der 34-Jährige hat bei N26 auch das Technologiezentrum geleitet und CRM und Kommunikation ausgebaut. Damit bringt er bei Hawk AI Erfahrung in der Skalierung von Fintechs zu großen internationalen Playern ein. Davor war Hauer unter anderem bei Uber und der BCG tätig. Seine Rolle als Österreich-Manager übernimmt der langjährige N26-Mitarbeiter Christian Strobl. Er war der erste Mitarbeiter von N26 in Österreich. In den letzten beiden Jahren verantwortete er den Bereich Business Development in der DACH-Region und leitete zusätzlich seit einem Jahr das globale Partnerships-Team bei N26.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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