22.02.2019

MyTaxi wird neu: Mega-Fusion zwischen Daimler und BMW

Daimler und BMW bündeln ihre Kräfte und vereinen ihre Mobilitätsunternehmen. Insgesamt wird eine Milliarde Euro in die Hand genommen, um sich gegen neue Player wie Uber, Google oder Apple zu behaupten. Als erstes spürbar wird dies bei der Taxi-App MyTaxi, die im Laufe des Jahres zu "FREE NOW" umbenannt wird.
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mytaxi
(c) Daimler

MyTaxi wurde 2009 von den beiden Gründern Niclaus Mewes und Sven Külper ins Leben gerufen und gilt als die erste Taxi-App mit direkter Verbindung zwischen Fahrgästen und Taxifahrern. Das Unternehmen kann bisher auf mehr als zehn Millionen Fahrgäste und 100.000 registrierte Fahrer zurückblicken. Seit 2014 gehört das Startup zur Daimler Mobility Services GmbH (Teil der Daimler Gruppe). Nun wird MyTaxi Teil einer riesigen Kooperation zwischen Daimler und BMW. Für User werden, neben dem Namen, auch die Farben, das Logo und später das Service neu.

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Fünf neue Unternehmen für mehr Mobility-Dienstleistung

Es soll ein neuer “Power-Mobilitätsanbieter” werden, den Daimler und BMW planen. Das Joint Venture ist Teil einer Mega-Fusion und beinhaltet die Gründung von fünf neuen Unternehmen: Reach Now, Charge Now, Park Now, Share Now und eben Free Now. Sie sollen Car2Go, DriveNow, MyTaxi und andere Dienste ersetzen. Damit wagen beide Konzerne den Schritt weg von reinem Autobau hin zu mehr Dienstleistung.

Eine Milliarde Euro Investition

Insgesamt wird eine Milliarde Euro in “neue Mobilität” investiert, wie die Unternehmen bekannt geben. “Wir haben mit unseren Mobilitätsangeboten eine starke Kundenbasis aufgebaut. Nun gehen wir den nächsten strategischen Schritt. Wir bündeln die Kräfte und das Know-how von erfolgreichen Marken und investieren mehr als eine Milliarde Euro in einen neuen Player im schnell wachsenden Markt der urbanen Mobilität”, sagt Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.

Nachhaltiges Ökosystem

Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, spricht bei dieser Kooperation indes von einem “Gamechanger”: “Er wird unseren heute bereits rund 60 Millionen Kunden Mobilität in einem nahtlos vernetzten, nachhaltigen Ökosystem aus CarSharing, Ride-Hailing, Parking, Charging und Multimodalität ermöglichen”, sagt er.

MyTaxi: Größeres Mobilitätsangebot, aber keine Teuerung

Für MyTaxi-App-User heißt das, dass sie zukünftig auf ein umfangreicheres Mobilitätsangebot zurückgreifen können, das Carsharing, Taxi, ÖPNV, oder E-Scooter beinhaltet, so der Plan der beiden Konzerne. Wann und wie die Kundenkonten zentral verschmelzen und an welchen Apps die Unternehmen festhalten werden, ist noch nicht klar. Zunächst wird es jedoch weiterhin separate Accounts zu Car2Go und DriveNow geben. Auch die MyTaxi-App selbst müsse man nicht extra neu herunterladen. Kunden haben laut MyTaxi keine Teuerungen zu befürchten. Örtliche Taxi-Tarifbestimmungen würden weiterhin gelten, heißt es vom Unternehmen.

“Tech-Giganten made in Germany”

Reaktionen auf diese Ankündigung beider Autokonzerne ließen nicht lange auf sich warten. Die Hintergründe der Transaktion sind offensichtlich, sagt Geza Brugger, Co-Geschäftsführer der Smart Mobility Investmentplattform motec ventures und Co-Gründer des deutschen Beratungsunternehmens e&Co. AG im Gespräch mit dem brutkasten: “BMW und Daimler wollen in den nächsten Jahren verstärkt Services anbieten, mit denen sie selbst zum Tech-Giganten ‘made in Germany’ werden können”, so der Unternehmer.

MyTaxi, BMW, Daimler, Motec Ventures
(c) motec ventures – Geza Brugger, Co-Geschäftsführer motec ventures, sieht in der Kooperation zwischen BMW und Daimler einen Tech-Giganten entstehen.

Schrittweise zum autonomen Fahren

“Diese Mobilitäts-Geschäftsmodelle bedürfen riesiger Nutzerzahlen, denn digitale Systeme sind auch immer ‘Kritische-Masse-Systeme’. Die jetzt verkündete übergreifende Plattform ist da ein logischer zweiter Schritt. Was wir nämlich nicht vergessen dürfen: Bereits 2015 haben Audi, BMW und Daimler gemeinsam den Kartendienst HERE übernommen, welcher zur raschen Umsetzung des (teil-)autonomen Fahrens gebraucht wird” führt Brugger aus.

Eine Kampfansage

Brugger nennt den Schritt von Daimler und BMW eine “ordentliche Kampfansage an die verbleibenden Volumen- und Premiumhersteller Europas und Asiens” und fragt sich, wie etwa der VW-Konzern oder PSA darauf reagieren werden. “Zwar gibt es noch keine öffentlichen Ankündigungen, aber wir wissen bereits, dass sich hier viel im Hintergrund tut. Eines steht fest: Die Automobilbranche wird auch in den nächsten Jahren eine der spannendsten Branchen weltweit bleiben und wir werden noch mehrere größere Transformationsbewegungen sehen”, sagt Brugger abschließend.

Redaktionstipps

⇒ Zur Homepage der “Mobile-App”

⇒ motec ventures

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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