09.06.2022

Nach Vorwürfen: Musk rät von Nutzung eines Tesla-Features ab

Tesla bewirbt sein Luftzirkulations-Feature mit mehreren Vorteilen. Doch es führt zu einer starken CO2-Konzentration in der Fahrerkabine.
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Elon Musk - Tesla ESG-Index
Elon Musk | (c) Daniel Oberhaus/commons.wiki

Die Möglichkeit, die Lüftung im Auto auf Zirkulation umzustellen, etwa im Stau im Tunnel oder auf der Autobahn, oder wenn es draußen raucht oder stinkt, ist schon lange Standard. Doch wie in so vielem, will Elon Musk mit Tesla auch in diesem Punkt besser sein, als die anderen Marken. “Der HEPA-Luftfilter in den Modellen Y, S und X entfernt mehr als 99,97 Prozent von Staub, Pollen, Schimmel, Bakterien und anderen Partikeln in der Luft”, rühmte sich das Unternehmen unlängst in einem Tweet und lieferte dazu ein Video, in dem der Tesla mit einem anderen Auto verglichen wird.

Bis zu Verzehnfachung des CO2-Werts im Tesla durch “recirc”-Modus

Doch dieser “recirc”-Modus hat einen Haken, wie ein User promt hervorhob und mit einem eigenen Tweet von 2020 ergänzte. “Beachten Sie, dass bei eingeschalteter Umluft in Teslas die CO2-Konzentration in der Luft auf extrem hohe Werte ansteigt. Früher habe ich auf Autofahrten Kopfschmerzen bekommen, aber ohne Umluft habe ich keine”, schreibt der Tesla-Fahrer und zeigt das Diagramm einer Messung von 2020.

Damals habe bei einer Autofahrt mit seiner Familie die Zirkulation eingeschalten und gemessen, wie der CO2-Gehalt in der Luft innerhalb von Minuten vom atmosphärischen Normalwert 0,4 Promille auf mehr als zwei Promille anstieg. Nach dem Umschalten auf normale Lüftung sei dieser wieder auf etwas unter 0,7 Promille gesunken. Erst mit Öffnen eines Fensters wurde wieder der Normalwert erreicht. In einem anderen Diagramm in einem weiteren Tweet zeigt der Nutzer gar ein Ansteigen der CO2-Konzentration auf vier Promille, also eine Verzehnfachung des Normalwerts, durch “recirc”. Er befürchte negative Auswirkungen auf die Fahrsicherheit, so der Tesla-Fahrer.

Elon Musk ungewöhnlich kleinlaut

Beachtlich ist vor allem die ungewöhnlich kleinlaute Reaktion von Tesla-Chef Elon Musk – natürlich in einem Antwort-Tweet. “Wir werden uns das ansehen und anpassen. Generell würde ich davon abraten, Umluft zu verwenden, da der Reichweitenvorteil gering ist”, schreibt der sonst so schlagfertige Unternehmer. Der oben zitierte User hat daraufhin bereits Vorschläge für entsprechende Anpassungen: “Entweder ein Zeitlimit oder eine Änderung in der Benutzeroberfläche wären sehr hilfreich”, meint er.

Erst vor wenigen Tagen war von einem anderen technischen Problem bei Tesla in internationalen Medien vermehrt zu lesen: Dem “Phantom Braking” also plötzlichem Bremsen durch den Autopiloten. Hier läuft ein Verfahren, das im schlimmsten Fall auch mit einem groß angelegten Produktrückruf enden könnte – der brutkasten berichtete. Elon Musks neue Vorsicht könnte auch mit dieser aktuell generell angespannten Lage zu tun haben.

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Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution
Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Zu strenge Klimagesetze für Unternehmen können dem Klima schaden – das klingt auf den ersten Blick paradox, ist aber bei genauerer Betrachtung völlig logisch. Denn durch Überregulierung und Bürokratie, kombiniert mit hohen Lohnnebenkosten und Energiekosten, drohen regionale Betriebe abzuwandern.

“Es wäre nicht nur mit Blick auf Arbeitsplätze, Ausbildung und Wohlstand verantwortungslos, diese Betriebe etwa durch eine zu rigide Klimagesetzgebung und überbordende Bürokratie sowie hohe Energiekosten aus Österreich zu vertreiben. Die Menschen sehen klar, dass das auch Klima und Umwelt schaden würde, weil in anderen Regionen nicht so umweltfreundlich produziert wird“, sagt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, in Österreich Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg im Einklang miteinander zu fördern.

Ein besonders wichtiges Ziel ist dabei, regionale Betriebe zu sichern. Dazu hat oecolution die Aktion “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” ins Leben gerufen. Bekannte Leitbetriebe mit starker regionaler Verankerung und einer aktiven Klimaschutzstrategie, wie Baumit aus Niederösterreich, Sappi in der Steiermark, Miba aus Oberösterreich, Bachmann electronic aus Vorarlberg oder die Schwechater Kabelwerke, präsentieren sich im Rahmen der Aktion als “Klimahelden”, die den Wohlstand vor Ort auf umweltverträgliche Art und Weise sichern; weitere Betriebe können dafür nominiert werden.

“Die Politik muss den Rahmen vorgeben, wie ein Unternehmen nachhaltig agieren kann”

Für Petra Merkel von den Schwechater Kabelwerken (SKW) ist klar, warum ihr Betrieb sich an der Aktion beteiligt: “Die Politik muss den Rahmen dafür vorgeben, wie ein Unternehmen hier nachhaltig agieren kann. Man muss sich bewusst sein: Wenn wir hier in Europa strengere Regeln einführen, schaden wir unserer eigenen Wirtschaft. Und es kommt dann so weit, dass die Produkte aus China angeliefert werden, was natürlich weniger nachhaltig ist, als wenn das Ganze regional produziert wird.” Denn bei SKW wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – das Unternehmen betreibt eine Photovoltaikanlage am Fabriksdach und setzt in der Mobilität auf E-Bikes und E-Firmenautos. „Außerdem sind die Kabel, die wir verkaufen, so nachhaltig produziert, wie es derzeit technisch möglich ist“, so Merkel.

Auch für Miba hat Klimaschutz einen hohen Stellenwert und wird mit zahlreichen Maßnahmen in die Tat umgesetzt. “Ich glaube, wenn wir nachhaltig den Standort sichern wollen, braucht es Unternehmen, die in die Zukunft denken”, sagt Oliver Hierschläger von Miba. Dann könne auch hier in Österreich Verantwortung übernommen werden. “Ich bin persönlich davon überzeugt, dass man Innovation und Klimaschutz nicht auf andere Länder und Kontinente abwälzen kann. Besonders beim Klimaschutz braucht es uns alle auf der Welt. Wir teilen uns eine Erde und einen Himmel”, so Hierschläger.

“Weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”

Doch wie kann sichergestellt werden, dass die regionalen Betriebe weiter positiv vor Ort wirtschaften können? “Damit Unternehmen hierbleiben, müssen wir dafür sorgen, dass sie konkurrenzfähig bleiben. Das heißt, wir brauchen weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”, meint Elisabeth Zehetner. Besonders wichtig seien Maßnahmen, um die Energiekosten zu senken und die Infrastruktur – vor allem im Bereich Energieversorgung und Verkehrsanbindung – zu verbessern. “Nur so schaffen wir ein Umfeld, in dem Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch erfolgreich sein können“, so die oecolution-Geschäftsführerin.

Auch damit österreichische Unternehmen zu “Klimahelden” werden können, brauche es die richtigen Rahmenbedingungen, betont Zehetner: “Dazu gehören ein innovationsfreundliches Mindset, Investitionsanreize für neue Technologien und eine gut ausgebaute Infrastruktur, zum Beispiel bei den Energienetzen für Strom und Wasserstoff oder im Schienengüterverkehr.” Die Politik müsse Unternehmen dabei unterstützen, durch gezielte Anreize und weniger bürokratische Hürden in klimafreundliche Lösungen zu investieren.

Doch aktuell drohe eine negative Entwicklung, warnt die oecolution-Geschäftsführerin: “Unsere Unternehmen stehen durch hohe Lohnnebenkosten, Bürokratie und sinkende Investitionen unterimmensem Druck. Insbesondere die Industrie leidet unter steigenden Produktionskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, droht unser Wirtschaftsmodell zu erodieren.“ Genau zu diesem Gegensteuern soll auch die Kampagne “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” beitragen – denn letztlich ist für Zehetner klar: “Wenn unsere Unternehmen hierbleiben und sich weiterentwickeln, tragen sie nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilität bei, sondern auch zu einem effektiven Klimaschutz.“

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