19.03.2024
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Millionenexit: Wiener KI-Startup Mokker.ai geht an US-Unternehmen

Das Wiener KI-Startup Mokker.ai wurde vom US-Unternehmen soona übernommen - zu einem Millionenbetrag.
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zerolens
(c) Julia Domig / zerolens: (v.l.n.r.) Nik Redl, Lukas Fechtig, Mirko Vodegel

“Ende letzten Jahres hatten wir einen Call mit Liz Giorgi, der CEO von soona. Wir haben schnell gemerkt, dass beide Unternehmen extrem voneinander profitieren könnten”, schildert Mirko Vodegel, Chief Technology Officer (CTO) und Co-Founder von Mokker.ai, gegenüber brutkasten. Zum finalen Verkauf dauerte es nicht mehr lange: Am heutigen Dienstag gibt das Wiener KI-Startup seinen Exit an das US-Unternehmen soona bekannt.

Die genaue Höhe des Exits wird dabei nicht kommuniziert – es soll sich aber um einen Millionenbetrag handeln.

Das Startup hatte in den vergangenen Jahren mehrere Investments aufgenommen: “Die letzte große Seed lag 2020 bei 2,2 Millionen Euro – insgesamt haben wir also um die 3,2 Millionen Euro geraised”, meint CTO Vodegel. Investiert hatten damals unter anderem Speedinvest, Point Nine, Carlos Gonzales Cadenas und Matt Robinson von GoCardless/Nested.

Mokker.ai: Gründer- und Vollzeit-Team nun bei soona tätig

Übernommen wird “das ganze Vollzeit-Team, inklusive Gründern”, so Co-Founder Vodegel gegenüber brutkasten. Ab sofort soll sich das gesamte Mokker.ai-Team beim US-Käufer soona auf die Entwicklung von KI-Produkten und die Content-Erstellung für Marken konzentrieren. “Da wir mit Mokker.ai am Ende nur ein kleines Team waren, war schnell klar, dass wir mit soona einfach viel mehr Ressourcen investieren und dadurch schneller wachsen können”, sagt Vodegel über die Hintergründe des Exits.

“Wir freuen uns darauf, eine Zukunftsvision voranzutreiben, in der generative KI über
Kreativität wächst und sich auf visuelle Medien ausweitet, womit viele kreative Menschen bereits vertraut sind”, so Mokker.ai-Co-Founder Nik Redl – und meint weiter: “Gemeinsam mit soona freuen wir uns darauf, auf eine visuell intuitive KI-Zukunft hinzuarbeiten.”

Virtuelles KI-Fotostudio für Produktfotos

Die Co-Founder des Wiener AI-Startup sind Lukas Fechtig, Nik Redl und Mirko Vodegel. Zum Exit-Zeitpunkt wurde das KI-Tool bereits von 350.000 Marken genutzt. Bei Mokker.ai handelt es sich nämlich um ein “AI Studio for Product Photos” – also im ein virtuelles Fotostudio zur Erstellung und Bearbeitung von Produktfotos. Das Startup kombiniert dabei vorhandene Produktbilder mit dynamischen KI-Szenen.

“Im Gegensatz zu bestehenden Bildbearbeitungsprogrammen ermöglicht Mokker.ai einen dynamischen, kreativen Prozess”, meint das Käuferunternehmen soona über das Wiener Startup. Nutzende der Mokker-KI können “über eine kreative Leinwand” zu bestehenden Produktfotos Hintergründe und Requisiten wie Möbel oder Beleuchtung hinzufügen und diese anpassen – und das nach dem Drag-and-Drop-Prinzip.

Hinter dem KI-Produkt Mokker.ai steckt die zerolens GmbH, die für erste Schlagzeilen bereits in ihrem Gründungsjahr 2019 im Zuge einer 235.000-Euro-Finanzierung – damals unter Beteiligung von Speedinvest und einer Förderung der Austria Wirtschaftsservice (aws) – sorgte. Dabei handelte es sich um einen Pre-Seed-Zuschuss – wie brutkasten berichtete.

Integration bei soona läuft ab heute

Das Ziel der heute kommunizierten Akquisition sei es in erster Linie, “leistungsstarke generative KI-Werkzeuge für die Produktfotografie in die Software von soona zu integrieren, um die Kreativität vorhandener virtueller Assets zu erhöhen”, wie der Käufer soona in einer Aussendung schreibt.

Das KI-Tool von Mokker.ai soll ab heute allen soona-Kund:innen auf Testbasis zur Verfügung stehen. Upgrades – unter anderem ein unbegrenzter Zugang – sollen über Abos erworben werden können.

Menschliche und KI-Kreativität sollen “ineinandergreifen”

“Bei dieser Partnerschaft geht es darum, eine neue Vision für KI zu entwickeln”, sagt Liz Giorgi, Co-Founderin und CEO von soona. “Anstatt KI zu nutzen, um unsere kreativen Prozesse zu ersetzen, stellen wir uns eine Zukunft vor, in der menschliche Kreativität und KI-Kreativität nahtlos ineinandergreifen, damit Marken ihre visuelle Geschichte auf verschiedenste Weise ausdrücken können.”

Das US-Unternehmen soona wurde 2019 von Liz Giorgi und Hayley Anderson gegründet, um es E-Commerce-Marken zu ermöglichen, preisgünstige und ressourceneffiziente Produktfotos zu machen. Heute bietet soona eine All-in-One-Plattform zur Erstellung, Veraltung und Vermessung von Produktfotos – primär für den Handel. Damit unterstützt soona eigenen Angaben zufolge mittlerweile über 20.000 Marken – und erzielt jährlich einen Umsatz von rund einer Milliarde Dollar.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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