19.01.2018

Schramböck: “Once Only”-Prinzip soll Unternehmen helfen

Kürzlich präsentierte die neue Bundesregierung ihr Vorhaben, mit der Plattform oesterreich.gv.at Behördenwege zu digitalisieren. Dazu und zu anderen Digitalsierungs-Maßnahmen für Unternehmen haben wir Statements von Digitalisierungsministerin Schramböck eingeholt.
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Bundesministerin Margarete Schramböck, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Bundesminister Norbert Hofer (v.l.n.r.) beim Pressefoyer nach dem Ministerrat am 16. Jänner 2018.
(c) Regina Aigner/BKA: Bundesministerin Margarete Schramböck, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Bundesminister Norbert Hofer (v.l.n.r.) beim Pressefoyer nach dem Ministerrat am 16. Jänner 2018.

Einen Reisepass oder eine Änderung im zentralen Melderegister über das Smartphone beantragen – das soll künftig, geht es nach der neuen Bundesregierung, dank eines zentralen Portals möglich sein. Zwar können viele Behördenwege bereits online erledigt werden. Das ist aber teilweise nicht, oder nur schwer über Mobilgeräte möglich. Vor einigen Tagen wurden daher Pläne für die neue Seite oesterreich.gv.at. vorgestellt. Man wolle eine einheitliche Online-Plattform schaffen, die einen zentralen Zugriff auf die gängigsten bereits bestehenden Verwaltungsapplikationen wie das Bürgerserviceportal help.gv.at, das Unternehmensserviceportal usp.gv.at oder das Rechtsinformationssystem ris.bka.gv.at biete, kündigte Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck dazu an. Zum Start sollen die “zehn wichtigsten”, also die am häufigsten genutzten Behördenwege integriert werden.

+++ Die neue Wirtschaftsministerin zu Startups, Blockchain und AI +++

Schramböck: “Vorgänge aus dem Unternehmensportal werden on the way identifiziert”

Ganz konkret wurde man dabei bislang nicht. Genannt wurden, wie teilweise bereits erwähnt, die Beantragung eines Reisepasses oder Personalausweises und Änderungen im Melderegister oder im Kraftfahrzeugregister. Welche Services aus dem Unternehmensserviceportal integriert werden, ist etwa noch nicht klar. “Die genauen Vorgänge aus dem Unternehmensportal werden on the way identifiziert”, sagt Schramböck dazu auf Anfrage des Brutkasten. Durchaus klar ist dagegen, dass es auf Dauer nicht bei den “zehn wichtigsten” Behördenwegen bleiben soll. “Das langfristige Ziel ist, das Service kontinuierlich weiterzuentwickeln”, kommentiert Schramböck knapp. Im Fokus stehe, die vorhandenen Services auf einer zentralen Plattform zu bündeln und für mobile Applikationen nutzbar zu machen.

“Once Only”-Prinzip als Schwerpunkt

Unternehmerinnen und Unternehmern soll aber nicht nur über oesterreich.gv.at die Arbeit erleichtert werden. Auf die Frage nach konkreten Digitalisierungs-Maßnahmen antwortet Schramböck: “Das ‘Once Only’-Prinzip ist ein großer Schwerpunkt im Digitalisierungsprogramm. Dies beinhaltet eine Maßnahme, um die Informationsverpflichtungsweitergabe von Unternehmen zu lindern. Daten sollen von Unternehmen nur mehr einmal zur Verfügung gestellt werden. Die Behörde, wo die Eingabe zuerst erfolgt, soll die Daten dann an die weiteren Behörden weitergeben – wenn die Unternehmen das wollen. Beispiel: KfZ-Meldungen: Hier werden für die Meldung eines Firmenwagens die Daten mehrmals eingegeben, obwohl diese bei der Anmeldung bereits verfügbar sind.”

Bei Digitalgründung von GmbH “in der Endphase”

Auch die Digitalisierung der Unternehmensgründung soll vorangetrieben werden. Im Regierungsprogramm heißt es dazu: “Weiterer Ausbau der Online-Unternehmensgründung: Digitalgründung von GmbH mit dem Notar; Evaluierung der Möglichkeit der Direkteintragung im Firmenbuch durch Notare”. Darauf angesprochen antwortet Schramböck knapp: “Wir sind hier in der Endphase”. Einen genauen Zeitpunkt der Umsetzung nennt sie aber noch nicht.

GovTech: Startups könnten eine Rolle spielen

Bei den weiteren Digitalisierungs Maßnahmen im öffentlichen Bereich, Stichwort: GovTech, könnten übrigens auch Startups eine Rolle spielen. “Mit oesterreich.gv.at wollen wir im GovTech-Bereich zur Spitze aufschließen und Vorreiter werden. Dazu braucht es ein Ecosystem, in dem Startups ein wichtiger Partner sind”, sagt Schramböck.

+++ Startups im Regierungsprogramm +++


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(c) weXelerate - (vlnr) Hubert Wackerle (CEO IT-Services der Sozialversicherungs GmbH), Marco Masia (Head of Entrepreneurship, University of Vienna), Max Schausberger (Managing Director Elevator Ventures), Sabine Walch (Payment Pioneer P19), Patricia Domenti (Speedinvest Portfolio Controlling Manager), Domagoj Dolinsek (Founder PlanRadar), Philipp Draxler (Startup-Investor) and Awi Lifshitz (CEO weXelerate).

Es war 2017. Das weXelerate in Wien begann seine Reise als Startup-Hub, um Startups und Konzerne zusammenzubringen. Sechs Batches später wurde 2020 das Geschäftsmodell neu konzipiert, der Fokus stark auf Corporates gelegt und das Startup-Accelerator-Programm abgedreht. Nun vier Jahre später, wird mit Venturecake aber ein neuer Accelerator ins Leben gerufen.

“Startups leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Volkswirtschaft und schaffen Arbeitsplätze, Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit. Wir brauchen mehr Erfolge in Serie, um den Standort Österreich und Europa nachhaltig zu stärken. Genau dafür bauen wir mit Venturecake einen leistungsfähigen Accelerator auf”, erklärt Awi Lifshitz, CEO von weXelerate.

Venturecake: Kooperationen im Fokus

Venturecake verfolgt ein Modell, das auf Zusammenarbeit und gemeinsamen Erfolg setzt. “Startups profitieren nicht nur von on-demand Mentoring, Co-Working Ressourcen und Netzwerk, sondern auch vom potentiellen Erfolg des gesamten Batch – ein Ansatz, der das Teilen von Erfahrungen und Erfolg fördert”, erklärt Philipp Draxler, Investor und Mit-Gründer von Venturecake.

Dabei setzt der Accelerator auf ein Ökosystem, das Hochschulen, Unternehmen und Investoren miteinander verbindet:

  • Universitäten: Venturecake arbeitet mit führenden Universitäten und Fachhochschulen zusammen, wie etwa dem Entrepreneurship Hub der Universität Wien und der WU Wien, um vielversprechende Startups auf die nächste Stufe zu bringen.
  • Investoren: In diesem Bereich kooperiert der Venturecake mit Investoren wie Speedinvest, Elevator Ventures, Push Ventures und i5invest.
  • Corporate Ecosystem: Hierbei geht es um Zugang zu über 80 Unternehmen im weXelerate- Netzwerk, darunter Branchenakteure wie OMV, Infineon, IT-SV, Blum, Uniqa, ORF, Caritas oder u.a. Greiner. Diese Partner seien entscheidend für Startups, um Ihre Produkte und Dienstleistungen am Markt zu validieren und erproben, sowie neue Kunden zu gewinnen.

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“Langfristig hat Venturecake die Vision, ein zentraler Baustein zur Sicherung der Innovationskraft des Standorts Österreich und Europas zu werden. Damit soll ein positives Umfeld geschaffen werden, das Innovation ermöglicht und die wirtschaftliche Zukunft nachhaltig stärkt”, heißt es per Aussendung.

Die Bewerbungsphase für den ersten Batch startet ab sofort, der Programmbeginn ist für März 2025 geplant. Interessierte Startups können sich über die Website informieren und bewerben.

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