23.11.2015

Millionär Mattes mit neuem Startup zurück in Österreich

Das Startup 42 soll Weltmarktführer im Bereich Künstliche Intelligenz werden. Mattes wurde 2009 mit dem Jajah-Exit reich.
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2009 gelang dem Österreicher Daniel Mattes mit seinem Skype-Konkurrenten Jajah ein aufsehenerregender Exit. Um 145 Millionen Euro ging das damals vier Jahre alte Unternehmen an die spanische Telefonica – 2009 war das selbst im Silicon Valley noch eine beachtliche Summe. Seither hat Mattes immer wieder in andere Startups investiert und mit Jumio auch ein weiteres gegründet. Nun kehrt der Welser mit einer neuen Geschäftsidee nach Österreich zurück.

Antwort auf alle Fragen

Der Sitz von “42 – Center of Excellence for Artificial Intelligence AG” wird Wien sein Mattes ist gerade auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Worum es ganz konkret bei 42 gehen soll, ist noch ein wenig unklar. Der Firmenname ist von dem Roman “Per Anhalter durch die Galaxis” inspiriert, wo die Zahl die ultimative Antwort auf alle Fragen des Universums ist.

Künstliche Intelligenz für Banken

Das Startups soll Weltmarktführer im Bereich Künstliche Intelligenz werden. Dieses hochgesteckte Ziel will Mattes mit einem internationalen Team erreichen, das er gerade in ganz Europa rekrutiert. Welche Produkte 42 genau entwickeln wird, verrät er noch nicht. Die erste Lösung soll jedenfalls für den Bankensektor bestimmt sein. 42 wurde von insgesamt fünf Gründern auf die Beine gestellt. Neben Mattes sind auch ehemalige Jumio-Manager, ein ehemaliger Jajah-Weggefährte, Mattes’ Firmenanwalt Gregor Famira, sowie dessen Bruder an Bord.

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Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec
Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec

Der Marketed Innovation Prize, verliehen von EIT Food, wählt Startups aus der Lebensmittelbranche aus, die „den Übergang zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem unterstützen“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 55.000 Euro vergeben. EIT Food wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) gefördert, einer Einrichtung der Europäischen Union.

Eines der ausgezeichneten Startups ist das niederösterreichische Unternehmen Kern Tec. Es verwandelt Obstkerne, die normalerweise als Abfall gelten, in hochwertige Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese finden zudem auch Anwendung in kosmetischen und industriellen Produkten.

Kern Tec: “Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission”

Luca Fichtinger, Co-Gründer von Kern Tec, freut sich gemeinsam mit seinem Team über den Marketed Innovation Prize. Er sagt: „Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission, Lebensmittelabfälle in wertvolle, nachhaltige Produkte umzuwandeln. Indem wir Aprikosenkerne zu nahrhaften Snacks aufwerten, wollen wir Abfälle reduzieren und gleichzeitig ein zirkuläreres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem fördern. Dieser Preis bestätigt nicht nur unsere Bemühungen, sondern inspiriert uns auch, weiterhin innovative und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zu einem besseren Lebensmittelsystem für alle beitragen“.

Preise für “innovative Lebensmittel-Startups”

Insgesamt vergab EIT Food acht Preise an europäische Startups im Bereich Lebensmittelinnovationen. Mit dem Preis sollen „innovative und einflussreiche Agrar- und Lebensmittel-Startups“ ausgezeichnet werden, die „wirkungsvolle Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt” brachten, wie die Organisation erklärt.

„Diese Gewinner des Marketed Innovation Prize führen den Wandel in unserem gesamten Lebensmittelsystem an, von der Förderung der Proteindiversifizierung bis hin zur Entwicklung KI-gestützter landwirtschaftlicher Lösungen. Sie bieten den Verbrauchern spannende, gesündere Alternativen und geben Lebensmittelproduzenten innovative und nachhaltige Techniken an die Hand, um Effizienz und Produktivität zu steigern“, betont Richard Zaltzman, CEO von EIT Food.

2023: Kern Tec erhielt Investment von 12 Mio. Euro

Kern Tec rund um Gründer-Team Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither startete 2019 mit einer Technologie, um Öle und Proteine aus Obstkernen zu gewinnen. Dabei verwendete man Obstkerne von Marillen, Kirschen und Zwetschken – typische Abfallprodukte der heimischen Obstindustrie. Inzwischen brachte das Startup pflanzliche Alternativen von Milch, Joghurt, Eis und Käse auf Basis von Obstkernen auf den Markt.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Kern Tec in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment von 12 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Die Finanzierungsrunde wurde von Telos Impact angeführt, mit Beteiligung des PeakBridge Growth 2 Fonds und des European Innovation Council (EIC) Fonds. Mit diesem Kapital plante das Unternehmen, international zu expandieren und seine Produktpalette weiter auszubauen.

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