06.08.2024
WACHSTUM

Metaloop-Founder zu monatlichen Umsatzzahlen: “Die sind achtstellig”

Metaloop (Schrott24) verfolgt nach der Series-A-Runde im Vorjahr die Vision, ein global vernetztes Metallrecycling zu verwirklichen. Co-Founder Jan Pannenbäcker gibt Einblicke in seine Strategie und erklärt sein aktuelles Ziel.
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Metaloop, Investment
(c) Metaloop - Die beiden Metaloop-Founder Jan Pannenbäcker (r.) und Alexander Schlick.

Jan Pannenbäcker und Alexander Schlick haben mit Schrott24 und ihrer Softwarelösung für die Metallrecyclingbranche Metaloop ein äußerst beeindruckendes Jahr 2023 hinter sich. Im September des Vorjahres hat das Grazer Startup eine überzeichnete Serie-A-Finanzierung abgeschlossen. Die Runde wurde vom in New York ansässigen Technologieinvestor FirstMark Capital angeführt und belief sich auf über 16 Millionen Euro, mit Beteiligung von Silence VC und den bestehenden Investoren Statkraft Ventures und FJ Labs – brutkasten berichtete. Aktuell nutzt man das Kapital für die nächsten Schritte und kann auf beeindruckende Umsatzzahlen zurückblicken.

Metaloop: Eine Signalwirkung

“Diese Investition hat uns ermöglicht, unser Wachstum entscheidend zu beschleunigen und ist ein klares Zeichen des Vertrauens in unsere Vision und unsere Fähigkeit, den analogen Markt für Metallschrott digitaler, transparenter und effizienter zu gestalten”, sagt Co-Founder und CEO Pannenbäcker. “Die Partnerschaft mit FirstMark ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, da sie zum einen viel Erfahrung in Bezug im Aufbau von marktverändernden Firmen, wie Airbnb, Pinterest oder Shopify mitbringen und zum anderen hilft uns die Signalwirkung sehr im Zugang zu Talent und Kapital.”

Die Grazer konnten seit der Finanzierungsrunde große Fortschritte mit ihrem Produkt erzielen und mehr sowie größere Kunden gewinnen. Zudem haben die beiden Founder personalseitig investiert, vieles professionalisiert und das Startup auf ein nächstes Level gebracht, wie Pannenbäcker erzählt.

Zwar halten sich er und sein Partner zu genauen Zahlen bedeckt, erwähnen gegenüber brutkasten aber, dass die monatlichen Umsätze: “achtstellig sind. Genaue Zahlen veröffentlichen wir aber nicht”, so das Dogma.

Neuer globaler Standard als Ziel

Über all diesen positiven Entwicklungen steht für Schrott24 mit Metaloop eine noch größere Vision im Blickfeld, nämlich global einen neuen Standard dafür zu etablieren, wie Altmetall gehandelt wird. Dafür müsse man schnell wachsen, weil man den Markt nicht verändern kann, wenn man “nur ein Staubkorn” vom Marktanteil hat.

“Konkret heißt das, dass wir weiterhin daran arbeiten, uns jedes Jahr zu verdoppeln. Die Series-A hat hierbei entscheidend dazu beigetragen, entsprechendes Potential im Markt zu entfalten”, so Pannenbäcker weiter.

Schrott24 im Exekutionsmodus

Für 2024 befindet sich Schrott24 “voll im Plan” hinsichtlich der Wachstumsstrategie. Man sei auf einem sehr guten Weg und im “absoluten Exekutionsmodus”; fokussiere dabei auf den Ausbau des Teams, die Marktbearbeitung und die Weiterentwicklung der Software.

“Wir freuen uns, dass immer mehr und immer größere Kunden offen sind für unsere Lösungen. Das Thema Schrott wird insgesamt immer wichtiger, das hilft auch uns”, weiß Pannenbäcker.

Keine Series-B geplant

Das letztjährige Investment von FirstMark hat für die Grazer den Zugang zum Kapitalmarkt erheblich verbessert, man plant jedoch keine Series-B-Runde, sondern legt das Hauptaugenmerk weiterhin auf die Weiterentwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für Kunden und Partner: “Kapital ist dafür aktuell kein Bottleneck”, so der Founder weiter.

Metaloop: Neue Märkte, Mehrwert und Transparenz

Zudem treibt man die Internationalisierung des operativen Geschäfts voran, mit dem Ziel, neue Märkte zu erschließen und Beziehungen zu internationalen Partnern auszubauen – um das Vorhaben eines global vernetzten und nachhaltigen Metallrecyclings zu verwirklichen.

“Parallel fokussieren wir uns auf die Weiterentwicklung unserer Technologieplattform, um sie an die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden und Partner anzupassen”, erzählt Pannenbäcker. “Wir glauben, dass durch die Kombination unserer technologischen Kompetenz mit dem Branchenwissen unserer Partner ein großer Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette im Metallrecycling entstehen kann. Dies beinhaltet die Integration unserer fortschrittlichen digitalen Lösungen in die Geschäftsprozesse unserer Kunden und Partner, um Transparenz und Effizienz zu erhöhen.”

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Universität Innsbruck, Spin-offs
(c) Universität Innsbruck

Vergleicht man die österreichische Spin-off-Landschaft mit jener anderer Länder, erweist diese sich als mager – wären da nicht diverse heimische Universitäten, die proaktiv Spin-offs fördern, wie brutkasten berichtete. Die Universität Innsbruck gilt als einer dieser Innovationstreiber.

Spin-offs in Deutschland

Eine Studie aus dem Oktober 2023 zur Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen ermittelte die Anzahl an Gründungen aus Hochschulen von 2014 bis 2022 und weist diese Werte für die 20 am höchsten gerankten Universitäten in Deutschland aus. Zusammen waren diese 20 Universitäten Ursprung von knapp 4.800 Startups. Dabei gibt es eine ausgeprägte Spitzengruppe mit der TU München (810 Startups) ganz vorne, gefolgt mit weitem Abstand von der TU Berlin (466) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 321).

Hierzulande hat sich die Universität Innsbruck seit der Gründung ihrer Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2008 über die Uni-Holding an 39 Spin-offs beteiligt. Durch die neu gegründeten Unternehmen wurden seither mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

“Der Ansatz der Universität Innsbruck, akademisch getriebene Spin-offs wirksam zu unterstützen, zeigt Früchte”, sagt Rektorin Veronika Sexl. “Durch die Unternehmen wird spezialisiertes Grundlagenwissen zum Wohle der Gesellschaft transformiert und diesen strategischen Ansatz werden wir auch in Zukunft weiter forcieren.” Neben Studienangeboten im Bereich Entrepreneurship und dem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol betriebenen Gründungs- und Innovationszentrum InnCubator stellt die 2008 gegründete Beteiligungsgesellschaft Uni-Holding ein Kernelement der Strategie dar.

AQT und ParityQC als Aushängeschilder

Aktuell hält die Uni-Holding 23 Beteiligungen an Ausgründungen aus der Universität Innsbruck. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Ökologie und Technologie tätig. Neben den renommierten Ausgründungen im Bereich der Quantentechnologien – AQT und Parity QC – beschäftigt sich etwa das junge Spin-off QND – Quantum Network Design mit der Simulation von Quantennetzwerken, um die wesentlichen Grundsteine für eine industrielle Implementierung zu legen.

Beispiele der Innsbrucker Spin-offs

Innfoliolytix wäre ein weiteres Beispiel der Spin-off-Strategie: Das Startup macht Kapitalmarktanleger:innen aktuelle Forschungsergebnisse in Form von quantitativen Anlagestrategien zugänglich. Die Universitätsprofessoren Matthias Bank und Jochen Lawrenz vom Institut für Banken und Finanzen sind an der gemeinsamen Gründung und Entwicklung des Unternehmens mit der BTV AG und der Universität Innsbruck beteiligt; seit 2024 gilt Innfoliolytix als eine FMA-lizenzierte Wertpapierfirma. Im November 2024 wurde der vom Startup beratene und von der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft verwaltete Fonds “Quant Global Plus” mit dem Österreichischen Dachfonds Award 2024 des GELD-Magazins in den Kategorien “Aktiendachfonds 1 Jahr” und “Aktiendachfonds 3 Jahre” ausgezeichnet.

KinCon biolabs wiederrum baut seine patentierte Plattformtechnologie weiter aus, um Pharmaunternehmen bei der Lösung medizinischer Herausforderungen, insbesondere bei Krebs und Morbus Parkinson, zu unterstützen. Das von Philipp Tschaikner und Eduard Stefan gegründete Unternehmen entwickelt eine zellbasierte Reportertechnologie, die strukturelle Veränderungen von schwer zu analysierenden Zielproteinen sichtbar macht. Wenn ein Wirkstoffkandidat an einen, spezifisch für das Zielprotein entwickelten Reporter bindet, beginnt der genetisch kodierte Reporter in den Zellen zu leuchten. Damit lasse sich die Wirksamkeit von Medikamentenkandidaten systematisch vorhersagen, sodass die Pharmaunternehmen neuartige Therapien schneller in die klinische Anwendung, d.h. zu den Patient:innen, bringen könnten.

Kartenspiel in USA lizenziert

Das von Physiker:innen an der Universität Innsbruck entwickelte Kartenspiel Seeker Chronicles konnte mittlerweile an den renommierten US-amerikanischen Spieleverlag Wise Wizard Games lizenziert werden. Es verbindet Wissenschaftsvermittlung mit Spielelementen. Dessen Erfinder:innen Hendrik Poulsen Nautrup, Lea Trenkwalder und Fulvio Flamini haben das Spin-off-Unternehmen OneStone Studios gegründet und arbeiten aktuell an Erweiterungen, einer digitalen Version des Spiels und mehreren neuen Spielen, alle mit dem Ziel, Wissenschaft der Gesellschaft näherzubringen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und daraus resultierende Beanspruchungen mit dem Ziel zu betrachten, Arbeit “menschenzentriert” zu gestalten und hinsichtlich verschiedener Humankriterien in Unternehmen und Organisationen zum Wohle aller Beteiligten zu verbessern – das ist das Vorhaben von Humane Arbeit. Gegründet von Cornelia Strecker, Christian Seubert und Jürgen Glaser bietet das Spin-off arbeitspsychologische Beratung auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Forschung.

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