23.05.2023

Meta muss Giphy verkaufen und macht dabei 347 Mio. Dollar Verlustgeschäft

Vor drei Jahren kaufte Facebook Giphy für 400 Mio. US-Dollar. Die britische Kartellaufsichtsbehörde zwang Meta aber zum erneuten Verkauf. Als Käufer fand sich nun Shutterstock, zahlte aber erheblich weniger.
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Facebook & Meta-Gründer Mark Zuckerberg | (c) Anthony Quintano via Wikimedia Commons

GIFs sind zumindest in den jüngeren Generationen längst fixer Bestandteil der Online-Kommunikation. Dabei werden die meist humoristischen bewegten Bildchen über einige wenige Anbieter verbreitet, deren Dienste in soziale Medien und Messaging-Apps integriert werden. Der bekannteste und größte dieser Anbieter ist die Plattform Giphy. Das war 2020 Grund genug für Meta (damals noch Facebook), das Unternehmen für kolportierte 400 Millionen US-Dollar zu schlucken – der brutkasten berichtete. Der Dienst sollte bei Instagram integriert werden.

Nach Giphy-Übernahme schalteten sich in mehreren Ländern Behörden ein

Doch schon bald traten in mehreren Ländern Wettbewerbs- und Kartellbehörden auf den Plan. Auch die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde verhängte 2021 eine Millionenstrafe gegen Facebook wegen der Vorgänge rund um die Giphy-Übernahme. Der Social Media-Konzern hätte die Akquisition nämlich auch hierzulande explizit vorab anmelden müssen. Noch weiter ging die britische Kartellaufsichtsbehörde. Sie erklärte den Deal für unrechtmäßig und erzwang schließlich durch ein finales Urteil im Vorjahr einen erneuten Verkauf – der brutkasten berichtete. Meta gab bereits damals bekannt, sich dem Urteil beugen zu wollen.

Shutterstock handelt guten Preis heraus

Nun wurde ein Käufer gefunden: die Stock-Foto-Plattform Shutterstock. Sie schloss mit Meta einen Cash-Deal ab, in dem unter anderem weitere Nutzungsrechte an Giphy für die Meta-Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp festgelegt wurden. Schmerzhaft ist für den Social Media-Konzern aber gewiss der Kaufpreis. Shutterstock legt 53 Millionen US-Dollar hin, also nur 13 Prozent des Preises, den Facebook bei der Übernahme 2020 gezahlt hat. Damit macht Mark Zuckerbergs Konzern ein Verlustgeschäft von sagenhaften 347 Millionen US-Dollar.

Handlungsbedarf bei Shutterstock durch AI-Bildgeneratoren

In der seit Monaten angespannten Lage bei Meta könnte die vergleichsweise kleine Geldspritze durch den Giphy-Verkauf dennoch gelegen kommen. Und für Shutterstock ist es natürlich ein guter Deal. Das Unternehmen kündigte angesichts der zunehmenden Bedrängnis durch AI-Bildgeneratoren bereits vor Monaten an, seine Produktpalette weiter diversifizieren zu wollen.

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FlexCo Aws netidee
(c) AdobeStock

Die FlexCo habe sich “erfolgreich etabliert”, heißt es in einer Aussendung, die das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) heute ausschickte. Dazu die Zahl ein Jahr nach Start der neuen Rechtsform: “rund 800” FlexCos – konkret 784 wurden seit der Einführung gegründet. “Die Zahl zeigt, dass diese neue Möglichkeit bereits gut angenommen wird”, wird dazu Wirtschaftsminister Martin Kocher zitiert. Die Rechtsform werde nicht nur von Startups, sondern auch von anderen kleinen und mittleren Unternehmen genutzt.

FlexCo- und GmbH-Gründungen im Verhältnis 1:17

Setzt man die nun kommunizierte Zahl in den Kontext, kann man allerdings zumindest noch einiges an Luft nach oben attestieren. Den etwas weniger als 800 gegründeten FlexCos stehen laut Daten der “Elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes” (EVI) mehr als 13.500 GmbH-Neugründungen zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2024 gegenüber. Auf eine FlexCo-Gründung kamen im Vorjahr also rund 17 GmbH-Gründungen.

Steigerung um 27 Prozent im zweiten Halbjahr

Zudem gab es nur eine moderate Steigerung bei den FlexCo-Gründungen vom ersten auf das zweite Halbjahr. 336 FlexCos wurden von Jänner bis Ende Juni 2024 gegründet, neun GmbHs in FlexCos umgewandelt, wie brutkasten im Sommer berichtete. Entsprechend kamen im zweiten Halbjahr 439 FlexCo-Neu- bzw. Umgründungen hinzu. Das entspricht einer Steigerung um 27 Prozent. Von einem Boom der neuen Rechtsform kann also jedenfalls nach einem Jahr nicht die Rede sein.

Durchsetzung im Lauf der nächste Jahre?

Doch was nicht ist, kann freilich noch werden. Startup-Anwalt und FlexCo-Experte Keyvan Rastegar schätzte gegenüber brutkasten schon bei der FlexCo-Halbjahresbilanz im Sommer 2024, dass die Durchsetzung der neuen Gesellschaftsform einige Jahre dauern dürfte: “Ich persönlich gehe davon aus, dass der österreichische Markt erst überhaupt vom Neuen erfahren und die Änderungen verstehen muss, bis eine gewisse Vertrautheit einkehrt und dann die Mühlen unaufhaltsam mahlen.”

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