05.11.2021

Mein Schwein: Startup will eine Zukunft ohne “arme Schweine”

Zwei Brüder aus Oberösterreich setzen mit ihrer Plattform "mein Schwein" auf Transparenz, Regionalität und artgerechte Haltung in der Schweinemast.
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Schweine, Ferkel, Schweinefleisch, Nachhaltigkeit, Regionalität, Schweinerasse
(c) Mein Schwein: Die schwarz gefleckten Schweine gehören laut dem Unternehme zu einer speziellen Edelrasse.

Laut einer aktuellen Erhebung der AMA glauben 69 Prozent der befragten Österreicher:innen, dass Lebensmittel aus regionaler Produktion an Bedeutung gewinnen. Rund 27 Prozent sind der Meinung, dass Lebensmittel mit unabhängig kontrollierter hoher Qualität wichtiger werden. Der Schlüssel, mit dem Ansprüche wie hohe Qualität oder artgerechte und nachhaltige Tierhaltung erfüllt werden können, liegt für die Gründer von mein Schwein vor allem in der Direktvermarktung und Transparenz der Betriebe.

“mein Schwein” als realer Farm-Simulator

So kam den Brüdern Markus und Hannes Kriegner aus Oberösterreich die Idee, eine Plattform aufzubauen, die es den Konsument:innen ermöglicht, ihr eigenes “Essen” aufzuziehen. Die Endverbraucher:innen brauchen dazu keinen Stall oder landwirtschaftliche Expertise, können aber bis zu vier Schweine virtuell umsorgen, füttern und beobachten.

Was zuerst nach einem Farm-Simulationsspiel klingt, gipfelt in der Abholung oder Lieferung des Schweinefleisches, welches nach individuellen Wünschen verarbeitet werden soll. Vor der Schlachtung können sich die Konsument:innen mittels Webcam jederzeit vom Wohlergehen des Tieres überzeugen. In einer Pressemitteilung schreibt das Unternehmen, dass die artgerechte Haltung in den Ställen höheren Ansprüchen entspreche, als den Vorschriften bei Bio-Haltung. Außerdem könne die Fütterung mitbestimmt oder Spielzeuge für die Schweine gekauft werden.

Höhere Erträge für Landwirt:innen

Während Hannes Kriegner auch als Informatiker tätig ist, führt sein Bruder Markus eine eigene Landwirtschaft in Eschenau. “Als Direktvermarkter ist man oft Einzelkämpfer, aber es ist leichter, wenn man sich zusammentut”, sagt er gegenüber dem brutkasten. Durch den fehlenden Zwischenhandel sollen den Betrieben höhere Erträge bleiben. Momentan gibt es auf der Website des Unternehmens fünf “mein Schwein”-Betriebe. Bei ihrer Art der Schweinemast gehe es außerdem darum, dass Konsument:innen und Landwirt:innen enger zusammenarbeiten.

Die Schlachtung übernehme laut Kriegner ein örtlicher Fleischer. Kein Schwein werde weiter als zehn Kilometer transportiert. Gleichzeitig sei eine mobile Schlachtanlage in Planung, die die Transportwege weiter verkürzen soll. Bis dahin dauere es aber mindestens noch zwei Jahre.

Am 9. November ist “mein Schwein” bei der Puls4-Sendung “2 Minuten 2 Millionen” zu Gast. Außerdem in dieser Folge: PoBeau, Beat3, Babäm und Deine Holzgarage.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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