14.09.2022

Medbee: Springer Medizin Verlag steigt bei Wiener Health-Tech ein

Der deutsche Springer Medizin Verlag beteiligt sich mehrheitlich an der App-Lösung.
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Medbee, Investment, Pocketcards, digitale Pocketcards
(c) Medbee - Mit dem Kapital und neuem Partner hat das Health-Tech nun den deutschen Markt ins Auge gefasst.

Das Wiener Medizin-Startup Medbee bekommt mit dem Springer Medizin Verlag, mit Sitz in Deutschland, einen starken Partner, der sich mit einem Millionenbetrag sowie mit Sachleistungen einbringt. Die genaue Summe wurde nicht genannt.

Medbee: Kapital für Weiterentwicklung der Software und Expansion

Die Kapitalerhöhung soll dafür genützt werden, um die Position und das spezifische Angebot der Medbee-App für Ärztinnen und Ärzte in Österreich weiter auszubauen und die Expansion nach Deutschland voranzutreiben. Aktuell hat das Startup mehr als 9.000 User.

2015 rief Andreas Strouhal, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologe, Medbee ins Leben. Geboren wurde die Idee aus seinem beruflichen Alltag als Oberarzt am Krankenhaus Hietzing heraus.

Digitale Pocketcards

“Mein Anspruch war immer, dass ich meine Patientinnen und Patienten nach bestem Wissen und Gewissen und am neuesten Stand der Medizin behandeln kann”, sagt er.

Da sich das medizinische Wissen explosionsartig vermehrt, sei es, dem Gründer nach, nicht so leicht, Schritt zu halten. Abhilfe würden hier sogenannte Pocketcards schaffen, die medizinische Themen kurz, übersichtlich und praktisch anwendbar zusammenfassen.

Medbee möchte hier helfend eingreifen und bietet daher einen “schnellen und einfachen Zugriff auf eine wachsende Zahl an digitalen Pocketcards”, die über das Smartphone oder den PC jederzeit abgerufen werden können. Diese digitale Fachbibliothek kann jeder User mit eigenen Inhalten ergänzen und in seinem professionellen Netzwerk mit Kolleg:innen teilen.

Promo-Video Medbee

“Die digitale Kompetenz und der inhaltliche Fokus von Medbee ergänzen sich ideal mit dem großen fachspezifischen Angebot von Springer Medizin rund um medizinische und pharmazeutische Themen”, so Strouhal abschließend. “Bereits als Medizinstudent war mir Springer Medizin ein Begriff für hochwertiges fachliches Wissen. Als ich die Idee zur Gründung hatte, waren sie mein erster Wunschpartner. Umso mehr freut es mich, dass dies nun durch die Beteiligung in Erfüllung gegangen ist. Ich bin überzeugt, dass wir Medbee gemeinsam zu einem unverzichtbaren digitalen Begleiter für die Ärzteschaft machen werden.”

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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