17.06.2020

McKinsey: BioTech wird bis 2040 zum 4 Billionen US-Dollar-Markt

Das McKinsey Global Institute (MGI) sagt in einer aktuellen Studie eine weltweite BioTech-Revolution in den kommenden 20 Jahren voraus.
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Life Science & BioTech Wien - Grundlagenforschung Pharmig
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“Die Biologie könnte – ähnlich wie wir es gerade mit der Digitalisierung erleben – zu einer neuen industriellen Revolution führen”, meint McKinsey-Seniorpartner Matthias Evers, Co-Autor der aktuellen Studie “The Bio Revolution – Innovations transforming economies, societies, and our lives”. Für diese untersuchte das McKinsey Global Institute (MGI) 400 mögliche Anwendungen im BioTech-Bereich von Medizin über Landwirtschaft, Kosmetik und Verpackung bis hin zu Kraftstoffen. Die Kernaussage: In den kommenden 20 Jahren ist mit Biotechnologien weltweit ein wirtschaftlicher Mehrwert von jährlich bis zu vier Billionen US-Dollar zu erreichen.

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Große Chancen – große Gefahren

Dem zugrunde lägen Durchbrüche im Forschungbereich und sinkende Kosten in den Biowissenschaften kombiniert mit Fortschritten in der Computerwissenschaft, künstlichen Intelligenz und Datenanalyse. “Wenn diese Innovationen in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, könnten sie den Gesundheitsbereich, die Landwirtschaft sowie den Konsumgüter- und Energiebereich erheblich verändern”, heißt es vom MGI in einer Aussendung zur Studie. Um die sich ergebenden Vorteile nutzen zu können, sei jedoch ein gesellschaftlicher Dialog über Risiken und Nutzen erforderlich, meint Experte Evers. “Biologische Innovationen sind vielversprechend, aber potenziell auch gefährlich. Die Forschung bewegt sich schnell. Daher brauchen wir substanzielle und faktengetriebene Debatten darüber, ob und wie wir diese Innovationen nutzen wollen. Regierungen, Unternehmen und Bürger müssen das Thema besser verstehen, um Vorteile und Risiken abwägen zu können”.

45 Prozent der Krankheitslast könnten dank BioTech besser bekämpft werden

Die Corona-Pandemie habe die positiven Entwicklungen im BioTech-Bereich deutlich gezeigt: Wissenschaftler sequenzierten und veröffentlichten das Genom des Coronavirus innerhalb weniger Wochen nach seiner Identifizierung, während es 2003 noch Monate gedauert hatte, bis das damalige SARS-Virus sequenziert wurde. Im Gesundheitswesen wird es nach Einschätzung der MGI-Studie in den nächsten Jahren zu erheblichen Fortschritten in der Behandlung von Krankheiten wie Krebs kommen. Dazu Evers: “Es wurden Gentherapien zugelassen, die einige schwere Krankheiten heilen können. Mindestens 45 Prozent der weltweiten Krankheitslast könnten medizinisch erfolgreicher bekämpft werden”. Neben Krebs- sowie Gen- und Zelltherapien gehören dazu beispielsweise Technologien, um Menschen mit Behinderung, die etwa Prothesen benötigen, bessere Hilfsmittel anzubieten.

Anwendung auch in Landwirtschaft, Konsumgüterbereich und Materialproduktion

Neben dem Gesundheitswesen wurden in der Studie BioTech-Anwendungsbeispiele in drei weiteren Bereichen durchleuchtet. In der Landwirtschaft könnten BioTech-Innovationen laut MGI etwa dabei helfen, Pflanzen resistenter gegen Dürre zu machen. Proteine aus dem Labor könnten häufiger als bisher den Fleischkonsum durch Ersatzstoffe reduzieren. Im Konsumgüterbereich könnten demnach u.a. Kosmetik- und Pflegeangebote spezifischer und individueller auf die tatsächlichen Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden. Und in der Materialproduktion im Chemie- und Energiebereich könnte der CO2-Ausstoß durch den Einsatz biologisch basierter Fermentierungsprozesse, nachhaltiger Biomaterialen oder Biokraftstoffe bis 2050 gegenüber heute um sieben bis neun Prozent gesenkt werden. Generell könnten die weltweiten Roh- und Ausgangsstoffe demnach künftig zu 60 Prozent biologisch erzeugt werden. Derzeit liegt der Wert bei einem Drittel. Rund 30 Prozent der Ausgaben für Forschung & -Entwicklung des Privatsektors entfallen momentan laut MGI weltweit bereits auf biologische Branchen.

⇒ Zusammenfassung der Studie

⇒ Die komplette Studie

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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AI Summaries

McKinsey: BioTech wird bis 2040 zum 4 Billionen US-Dollar-Markt

  • “Die Biologie könnte – ähnlich wie wir es gerade mit der Digitalisierung erleben – zu einer neuen industriellen Revolution führen”, meint McKinsey-Seniorpartner Matthias Evers, Co-Autor der aktuellen Studie “The Bio Revolution – Innovations transforming economies, societies, and our lives”.
  • Für diese untersuchte das McKinsey Global Institute (MGI) 400 mögliche Anwendungen im BioTech-Bereich von Medizin über Landwirtschaft, Kosmetik und Verpackung bis hin zu Kraftstoffen.
  • Die Kernaussage: In den kommenden 20 Jahren ist mit Biotechnologien weltweit ein wirtschaftlicher Mehrwert von jährlich bis zu vier Billionen US-Dollar zu erreichen.
  • “Wenn diese Innovationen in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, könnten sie den Gesundheitsbereich, die Landwirtschaft sowie den Konsumgüter- und Energiebereich erheblich verändern”, heißt es vom MGI in einer Aussendung zur Studie.
  • Generell könnten die weltweiten Roh- und Ausgangsstoffe demnach künftig zu 60 Prozent biologisch erzeugt werden.
  • Rund 30 Prozent der Ausgaben für Forschung & -Entwicklung des Privatsektors entfallen momentan laut MGI weltweit bereits auf biologische Branchen.

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  • Die Kernaussage: In den kommenden 20 Jahren ist mit Biotechnologien weltweit ein wirtschaftlicher Mehrwert von jährlich bis zu vier Billionen US-Dollar zu erreichen.
  • “Wenn diese Innovationen in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, könnten sie den Gesundheitsbereich, die Landwirtschaft sowie den Konsumgüter- und Energiebereich erheblich verändern”, heißt es vom MGI in einer Aussendung zur Studie.
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  • “Wenn diese Innovationen in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, könnten sie den Gesundheitsbereich, die Landwirtschaft sowie den Konsumgüter- und Energiebereich erheblich verändern”, heißt es vom MGI in einer Aussendung zur Studie.
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  • “Wenn diese Innovationen in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, könnten sie den Gesundheitsbereich, die Landwirtschaft sowie den Konsumgüter- und Energiebereich erheblich verändern”, heißt es vom MGI in einer Aussendung zur Studie.
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