24.08.2017

Mastercard präsentiert Innovation für bargeldloses Zahlen

Mit Masterpass bietet Mastercard eine neue Plattform für das Bezahlen in der digitalen Welt, die nun auch in Österreich verfügbar ist. Wir haben mit Gerald Gruber, dem General Manager von Mastercard Austria, über die Zukunft der Bezahlindustrie gesprochen. Dabei hat er dem Brutkasten unter anderem verraten, dass er mit einer baldigen Regulierung von Bitcoin und Co. rechnet.
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„Die Konsumenten kaufen längst im Netz”, sagt der General Manager von Mastercard Austria, Gerald Gruber, zu Beginn der Präsentation des Masterpass’, einer neuen Bezahlmöglichkeit, mit der das international agierende Unternehmen der digitalen Transformation Rechnung tragen will. Masterpass ist eine offene Plattform, in der neben Mastercard und Maestro Karten auch diverse andere online einsetzbare Debit- und Kreditkarten hinterlegt und genutzt werden können. Zusätzlich zu den Zahlungsinformationen kann die Masterpass-Wallet auch weitere Informationen wie zB. Liefer- und Rechnungsadressen und Kundenbindungsprogramme speichern und bei Bedarf einfach und sicher an den Händler übertragen.

Eine junge Generation der Bezahlung

Laut einer Studie des Handelsverbands und der KMU Forschung Austria haben im Betrachtungszeitraum von Mai 2016 bis April 2017 4,1 Millionen Österreicher via Internet oder Smartphone eingekauft. Die Gesamtausgaben belaufen sich in diesem Zeitraum auf 6,8 Millionen Euro, was einem Plus von 400 Millionen bzw. sechs Prozent entspricht, während der Offline-Versandhandel im Beobachtungszeitraum um knapp 100 Millionen bzw. elf Prozent geschrumpft ist. Wesentlich für die Etablierung von neuen Bezahlsystemen sei die junge Generation, die sogenannten Millennials oder „Digital Natives”. Europäische Studien zeigen zudem, dass die Bereitschaft der Verbraucher, neue und innovative Zahlungstechnologien zu nutzen, Schritt für Schritt wächst.

Österreicher stehen auf Bargeld

Doch trotz der rasch fortschreitenden Digitalisierung von Bezahlsystemen bleibt das Bargeld hierzulande die beliebteste Zahlmethode. Ganze 84 Prozent der Österreicher meinen, dass sie niemals ohne Bargeld unterwegs sein werden. Sogar bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 79 Prozent, die am Bargeld festhalten, so die im Juli veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage der ING-DiBa Austria. „Im europäischen Vergleich sind wir konservativer. Meine persönliche Hypothese dazu ist, dass das Thema bargeldloser Zahlungsverkehr in Österreich jahrelang vernachlässigt wurde und es von Seiten der Banken einen Mangel an zeitgemäßer Kundenkommunikation gab”, sagt Gerald Gruber.

Schnelle Veränderung

Tatsächlich hat sich in den letzten fünf Jahren im Bereich des Bezahlens schon mehr verändert, als in den 50 Jahren zuvor. Worldpay, der größte Payment Anbieter in Europa, wickelt pro Jahr rund 15 Milliarden Transaktionen ab und führt rund 300 verschiedene Bezahlarten an. Neben den Klassikern wie Kreditkarten oder Paypal, gibt es immer mehr Alternativen wie zum Beispiel eWalltes, die zum Teil auch schon mobil funktionieren. Ergänzt werden diese durch globale Ansätze sie ApplePay oder AndroidPay, sowie durch lokale Varianten wie etwa Zapp, einer mobilen Wallet aus Großbritannien.

Internationales Startup-Programm

„Die Startups von heute haben die Wichtigkeit des Zahlens in der digitalen Welt längst verstanden. Roland Berger hat letzten November rund 250 Fintechs in Europa identifiziert und befragt – mehr als 50 Prozent sehen Payments zumindest als einen Teil ihres Geschäftsmodells, und die Anzahl an Neugründungen in diesem Bereich ist immer noch steigen. Das beweist, dass Bezahlen ein Kernprozess für den Umsatz von Unternehmen im Netz ist”, sagt der General Manager. Mit dem Programm Startpath will Mastercard ausgewählten Startups die Möglichkeit der Zusammenarbeit eröffnen, ihnen beim skalieren helfen und ein internationales Netzwerk zugänglich machen.

Das Ausland lockt mit besseren Rahmenbedingungen

„Vergangenen Herbst waren vier Startups aus Österreich im Bewerbungsprozess dabei und eines, nämlich Bluesource hat es bis zum finalen Even nach Miami geschafft, wo die Top12 eingeladen waren. Für die letzte Runde hat es dann leider nicht gereicht. Im letzten Durchgang waren besonders viele Startups aus dem Bereich A.I. und Machine Learning dabei”, erzählt Gruber. Seiner Ansicht nach würden viele Fintech-Gründer aus Österreich ins Ausland gehen, weil sie dort die besseren Rahmenbedingungen vorfinden. Er nennt die mobile Bank Number26 sowie TenX, die eine Debitkarte für Kryptowährungen auf dem Markt bringen wollen, als Beispiele. Die beiden Unternehmen haben ihre Firmensitze bekanntlich in Deutschland und Singapur.

Redaktionstipps

Digitale Geldsysteme und Sicherheit

An die Entwicklung eines neuen, digitalen Geldsystems mit Bitcoin und Co., das gänzlich ohne institutionelle Regulierung auskommen wird, glaubt Gerald Gruber nicht. „Kryptowährungen werden, sobald sie ein hohes Volumen erreichen, genauso reguliert werden, wie heute Banken im Zahlungsverkehr reguliert sind. Ich glaube dass in diesem Bereich im Moment so viel Geld fließt, da die Blockchain-Technologie per se interessant ist, die in vielen Bereichen die Möglichkeit bietet, den Mittelsmann außen vor zu lassen. Da liegt wohl viel mehr Potenzial in Prozessen, die mit Payment gar nicht zu tun haben, wie zum Beispiel Smart Contracts. Vor allem wenn es um die Sicherheit bei Online-Zahlungen geht, wird es auch für Kryptowährungen Spielregeln geben müssen, die irgendjemand auch exekutieren können muss”, sagt Gruber.

Zwischen Sicherheit und Convenience

Innovationstreiber sei Mastercard aber vor allem in den Bereichen biometrische Verfahren, künstliche Intelligenz und Internet of Things. „Einige biometrisch unterstützte Zahlungsprozesse haben sich bereits durchgesetzt – wie der Fingerprint Scan beim Kauf von Apps über das Smartphone. Wir haben mit der Identity Check Platform und der Biometric Card den Grundstein für biometrische Bezahlfunktionen gelegt”, betont er. Ein hundertprozentig betrugs- und fälschungssicheres System gäbe es nicht, doch der Fingerprint würde bisher am besten abschneiden. „Wenn ich mir hier die Entwicklung ansehe, dann ist es relativ trivial eine Unterschrift zu fälschen. Ein Pin ist schon deutlich besser, aber viele Leute schreiben sich den Pin irgendwo auf usw. Der Aufwand, um einen Fingerprint Scan zu manipulieren, ist schon um ein Vielfaches höher”, erklärt Gerald Gruber. Im Sinne der Kunden versuche Mastercard stets, die optimale Balance zwischen Sicherheit und Convenience bzw. Anwendbarkeit zu halten, so der General Manager. Abschließend hält er fest: „Wir werden immer digitaler und im internationalen Wettbewerb werden jene Anbieter bzw. Online-Händler gewinnen, die ihren Kunden das Bezahlen möglichst einfach machen, bei möglichst hoher Sicherheit.”

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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