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Wie bringt man Zufallsprozesse wie schwankende Aktienkurse oder die Bewegung von Zucker in einer Tasse Tee in eine lösbare mathematische Gleichung? Was auch für Menschen mit einem gewissen mathematischen Grundverständnis unmöglich klingt, ist dem am Londoner Imperial College tätigen österreichischen Mathematiker Martin Hairer gelungen. Konkret arbeitet er im Feld der “Theorie der Regularitätsstrukturen in stochastischen partiellen Differenzialgleichungen”. Über eine seiner Arbeiten hätten Kollegen gescherzt, er müsse sie wohl von einer intelligenteren außerirdischen Spezies abgeschrieben haben, schreibt der Guardian über den Österreicher. Nun wurde er mit dem Breakthrough Prize ausgezeichnet.
Martin Hairer: “Mit dem Kopf gegen die Wand” auf dem Weg zum Breakthrough Prize
Dieser ist der am höchsten dotierte Wissenschaftspreis der Welt. Ganze drei Millionen US-Dollar erhalten Preisträger maximal – bei Hairer ist das der Fall. Initiiert wurde die seit 2012 vergebene Auszeichnung von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und dem russischen Tech-Investor Juri Milner. Der Breakthrough Prize 2021 wurde in sechs Kategorien mit teilweise zahlreichen Preisträgern vergeben. In der Kategorie Mathematik ist Martin Hairer dieses Jahr der einzige Ausgezeichnete.
Für den 1975 in Genf geborenen Wissenschaftler war es freilich nicht der erste prestigeträchtige Preis. Unter anderem wurde Hairer 2014 mit der Fields-Medaille ausgezeichnet, die Häufig mit dem Nobelpreis verglichen wird. Dabei räumt der Mathematiker gegenüber dem Guardian ein, dass seine wissenschaftliche Tätigkeit ihm nicht immer nur Spaß macht: “Meistens klappt es nicht. Wie so ziemlich jeder einzelne Mathematik-Absolvent bestätigen kann, verbringt man während des PhD wahrscheinlich zwei Drittel der Zeit damit, irgendwo zu stecken und mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen”.