10.10.2022

Eloop: Werkstattkette Lucky Car investiert in Wiener E-Carsharing Startup

Das Wiener Startup Eloop holt die Kfz-Werkstattkette Lucky Car als strategischen Investor an Bord.
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Eloop und Lucky Car
Nico Prugger (l.) und Max Schalkhammer (r.) von Eloop mit Mitar Kos (m.). | (c) ivanashoots/YIELD

Rund 200 Teslas sind für das E-Carsharing-Service des Wiener Startups Eloop mittlerweile in Wien im Einsatz. Vor einem Jahr waren es erst etwa 100. Ein Jahr davor setzte das damals noch sehr junge Startup seine ersten operativen Schritte. Dieser schnelle Flotten-Aufbau ist mehreren Finanzierungsrunden im Laufe der vergangenen zwei Jahre geschuldet – auch das “günstige” Tesla Modell 3, auf das das Startup setzt, ist bekanntlich nicht billig. Neben einigen VCs und dem European Super Angels Club sind unter anderem auch Bitpanda-Co-Founder Christian Trummer und Andreas Ivanschitz, ehemals Kapitän der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft als Investoren an Bord. Nun holte sich Eloop mit der Kfz-Werkstattkette Lucky Car einen neuen strategischen Investor ins Boot.

Synergien bei Lucky Car-Einstieg im Vordergrund

Über die Höhe des aktuellen Investments wurde keine Angabe gemacht, es dürfte aber weniger um das Kapital, als um Synergien zwischen den Unternehmen gehen. “Lucky Car ist mit seiner Expertise ein toller strategischer Partner. Wir wollen mit der Zusammenarbeit unsere Effizienz im Bereich der Werkstattaufenthalte steigern und unsere Autos nach Wartung und Service beziehungsweise im Reparaturfall so schnell wie möglich wieder auf die Straße bringen. Bei unseren Zielen braucht es eine starke Werkstatt im Rücken, das kann uns Lucky Car bieten”, kommentiert Eloop-Gründer Leroy Hofer.

Steigender Bedarf an Werkstätten für E-Autos

Lucky Car-Geschäftsführer Mitar Kos meint: “Der Bedarf an Werkstätten für E-Autos wird in den nächsten Jahren stetig wachsen. Das haben wir frühzeitig erkannt und viele unsere Filialen dementsprechend nachgerüstet. Dieses Wissen und dieses Können wollen wir nun auch der E-Auto-Flotte von Eloop zur Verfügung stellen”. Er skizziert auch die Vorteile, die sein Unternehmen von der Beteiligung haben soll: “Lucky Car hat sich in den letzten Jahren sehr stark im B2C-Sektor aufgestellt. Durch unser stetiges Wachstum haben wir zuletzt einiges an Kapazität gewonnen, wodurch künftig auch der B2B-Bereich einen Teil der Kundschaft ausmachen wird. Hier können wir Unternehmen mit unserem dichten nationalen Netzwerk beispielsweise als externer Fuhrparkmanager unterstützen”.

Eloop plant 600 E-Autos in Österreich und Expansion nach Deutschland

Lucky Car beschäftigt an 41 Standorten in Österreich insgesamt rund 300 Mitarbeiter:innen. Kürzlich erfolgte die Expansion in die Schweiz mit einer ersten Filiale. Auch bei Eloop bestehen – bereits früher kommunizierte – Expansionspläne, nämlich nach Deutschland. Zudem will das Wiener Startup seine Flotte in Österreich sukzessive auf 600 E-Fahrzeuge erweitern.

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Das C-Level von refurbed | (c) refurbed

Das Wiener Scaleup refurbed hat am späten Donnerstagnachmittag einen Stellenabbau von rund 20 Prozent seiner Belegschaft bekannt gegeben. Die Entscheidung wurde sowohl in einem offiziellen Presse-Statement als auch in einem LinkedIn-Posting von Gründer und CEO Peter Windischhofer kommuniziert.

“Um die Effizienz des Unternehmens zu steigern, sehen wir leider die Notwendigkeit, unser Team zu verkleinern“, erklärt Windischhofer in der Pressemitteilung. “Indem wir schlanker und effizienter werden, wird es uns möglich sein, langfristig zu wachsen und unsere Mission zu erfüllen, nachhaltige Technologie zum Standard zu machen.”

Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen

Hintergrund für den Personalabbau sollen unter anderem die veränderten wirtschaftlichen, geopolitischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, auf die das erst acht Jahre bestehende Unternehmen reagiert. Refurbed möchte mit dem Stellenabbau die Grundlage für beschleunigtes, nachhaltiges Wachstum in der Zukunft schaffen.

Die strategische Ausrichtung und Mission von refurbed soll trotz der Layoffs unverändert bleiben: Der Online-Marktplatz möchte sich laut eigenen Angaben weiterhin dafür einsetzen, durch runderneuerte und damit ressourcenschonende Technologieprodukte einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

“Diese Entscheidung fällt uns zwar schwer, macht uns aber zu einem stärkeren Unternehmen”, so Windischhofer weiter. “Wir sind zuversichtlich, dass diese Veränderungen es uns ermöglichen werden, in den kommenden Jahren weiter zu wachsen und noch mehr Impact zu erzielen.“

An Lösung für Mitarbeiter:innen wird gearbeitet

In seinem LinkedIn-Posting betonte Windischhofer zudem, dass es sich bei den betroffenen Kolleg:innen um „keine Bewertung ihres Talents“ handle. Das Unternehmen sei dankbar für die bisherige gemeinsame Arbeit, durch die refurbed zu einem Branchenprimus im Bereich nachhaltiger Technologie avanciert sei. Betroffenen werde Unterstützung bei der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven angeboten, wie es von Seiten des Wiener Scaleups heißt.

Für eine Interviewanfrage standen die beiden Co-Founder Peter Windischhofer und Kilian Kaminski bis auf Weiteres nicht zur Verfügung. Dazu heißt es von Seiten der zuständigen Medienstelle: “Peter und Kilian sind aktuell weiter in internen Gesprächen mit den Mitarbeiter:innen und möchten sich vollends auf diese fokussieren.”

IPO-Experte neu an Bord

Erst Ende Jänner hatte das Unternehmen einen bedeutenden Neuzugang vermeldet: Mit Jan Kemper wurde ein ehemaliges Mitglied des Zalando-Vorstands in den Beirat von refurbed berufen. (brutkasten berichtete). Kemper bringt unter anderem Erfahrungen im Bereich von Börsengängen mit.

Ob sich refurbed mit dem jüngsten Stellenbau, den es selbst als “Effizienzsteigerungen” bezeichnet, in Stellung für einen möglichen IPO bringen möchte, ist nicht bekannt. Auch wirtschaftliche Kennzahlen wurden nicht kommuniziert. Noch Ende Jänner gab das Unternehmen an “knapp 300 Mitarbeiter:innen” zu beschäftigen. Vom Stellenbau wären somit um die 60 Personen betroffen.


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