11.03.2020

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

Nach dem Konkurrenten Lime wird auch Bird dieses Jahr seine Flotte an E-Rollern in Wien erneuern. Ein Feature fehlt derzeit noch.
/artikel/lime-bird-roller-akkus-wien
Bird.co
(c) Christian Wind.

Der Winter neigt sich dem Ende entgegen, und so kehren auch die E-Roller – inklusive all ihrer Vor- und Nachteile – auf die Straßen zurück. Im März hatte der E-Scooter-Anbieter Lime bereits verkündet, seine Flotte in Wien zu erneuern (der brutkasten berichtete), nun verkündet auch der Konkurrent Bird ein Ende der Winterpause. Auch die Flotte soll schrittweise erneuert werden, heißt es von Bird auf Anfrage des brutkasten. Noch vor dem Sommer sollen neue Roller präsentiert werden.

Bird: Längere Lebensdauer als Lime

Derzeit steht in Wien mit dem “Bird Zero” ein eigens von Bird entwickelter E-Roller zur Verfügung, der laut einem Report auf eine durchschnittliche Lebensdauer von 18 Monaten kommt. Für die neueren Scooter-Modelle Bird One und Bird Two werden bis zu 24 Monate bzw. bis zu 36 Monate Lebensdauer projiziert.

+++ Mehr zu Thema Mobility +++

Damit handle es sich um die langlebigsten E-Roller der Branche, heißt es in einer Presseaussendung. Zum Vergleich: Die geschätzte Lebensdauer der neuen E-Scooter-Generation Lime-S Gen-3 wird mit 16 Monaten angegeben. Allgemein stand die Ökobilanz der E-Roller vor allem wegen ihrer kurzen Lebensdauer zuletzt zunehmen in der Kritik.

Diskussion um die CO2-Bilanz von E-Rollern

Die Anbieter betonen indes, dass die E-Roller Autos, Taxis und Ridehailing-Dienste wie Uber ersetzen und somit Städte dabei unterstützen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Das bisherige Nutzungsverhalten aus anderen Städten zeige, dass bereits jetzt rund ein Drittel aller Fahrten mit Bird eine Auto-, Taxi- oder Ridehailing-Fahrt ersetze und damit Schritt für Schritt zu einer Verkehrsentlastung in Wien beitragen könne, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.

Kritiker merken hier wiederum an, dass nicht nur weite innerstädtische Autofahrten, sondern in vielen Fällen auch die “Last Mile” durch den E-Roller ersetzt wird – also jene Wegstrecken, die man ansonsten zu Fuß gegangen wäre. Und im Gegensatz zu den eigenen Beinen muss der E-Roller mit Strom aufgeladen werden – es werden somit also keine Emissionen ausgestoßen, aber sehr wohl Strom mit teils fossilen Energien produziert.

Auch Bird hat keine austauschbaren Akkus

Seitens Bird heißt es bezüglich der CO2-Bilanz unter anderem, dass man in diesem Jahr in Wien auch vermehrt Cargo-Bikes einsetzen werde. Hierbei geht es darum, die Roller innerhalb der Stadt zu verteilen, um eine gute Auslastung zu gewährleisten. In Wien wurde dies bisher mit herkömmlichen Transportern erledigt, teils wurde mit E-Vans experimentiert. Im Februar hat Bird angekündigt, in Paris noch in diesem Jahr der erste Scooter-Anbieter zu sein, der seine Flotte CO2-neutral betreibt.

Auf Anfrage des brutkasten heißt es seitens Bird allerdings, dass man ebenso wie Lime keine austauschbaren Akkus habe. Hier war der Anbieter TIER zuletzt vorgeprescht. Die austauschbaren Akkus sollen das Einsammeln der Scooter am Abend obsolet machen und die Lebensdauer des gesamten Geräts erhöhen. Beides soll positiv zur Öko-Bilanz beitragen.

Bird-Statement: Brandgefahr bei austauschbaren Akkus?

Der Grund für die Zurückhaltung ist laut Bird, dass man die Technologie noch nicht als marktreif betrachtet. Dennoch experimentiert auch Bird mit der Technologie der austauschbaren Akkus. Das Problem liegt aber erstens in der Sicherheit: Die Batteriefächer bleiben oft offen, weshalb Batterien gestohlen werden oder Feuchtigkeit eindringt – was im schlimmsten Fall zu einem Kurzschluss und somit zu Brandgefahr führen kann. “Und niemand möchte, dass ein brennender Scooter auf der Straße steht”, heißt es aus der Pressestelle von Bird.

Zweitens stelle sich die Frage, ob die neuen Roller mit den austauschbaren Akkus tatsächlich ökologisch nachhaltiger seien. Denn zwar spart man sich den Transport der Roller, da die Batterien vor Ort getauscht werden. Zugleich werden aber auch mehr Batterien benötigt, bei deren Produktion wiederum Treibhausgase ausgestoßen und Seltene Erden verbraucht werden. Und schließlich haben die neuen Scooter ohnehin mehr Reichweite als die alten, heißt es seitens Bird: Dadurch müssen sie seltener aufgeladen.

==> Diese neuen Regeln gelten ab April 2020 für E-Roller in Wien

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
20.12.2024

Syncraft: Tiroler GreenTech wandelt Restholz in Energie

Syncraft transformiert in seinen Kraftwerken Waldrestholz in Energie und speist seine Emissionen in Kohle. Dabei will das Scaleup nachhaltig CO2 senken.
/artikel/syncraft-tiroler-greentech-wandelt-restholz-in-energie
20.12.2024

Syncraft: Tiroler GreenTech wandelt Restholz in Energie

Syncraft transformiert in seinen Kraftwerken Waldrestholz in Energie und speist seine Emissionen in Kohle. Dabei will das Scaleup nachhaltig CO2 senken.
/artikel/syncraft-tiroler-greentech-wandelt-restholz-in-energie
Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Auch Bird erneuert die Roller-Flotte in Wien – ohne tauschbare Akkus