08.07.2022

LifeSciences2030: Neuer Fonds aus Tirol investiert in Health-Startups

Der neue Fonds LSF2030 rund um Berthold Baurek-Karlic und Cornelia Beier legt den Fokus auf Digital Health, MedTech und Biotech.
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Cornelia Beier und Berthold Baurek-Karlic haben den LSF2030 Life-Science-Fonds ins Leben gerufen © beier/baurek-karlic/Montage
Cornelia Beier und Berthold Baurek-Karlic haben den LSF2030 Life-Science-Fonds ins Leben gerufen © beier/baurek-karlic/Montage

In Tirol gibt es mit LifeSciences2030 (LSF2030) einen neuen VC-Fonds mit Fokus auf Health-Startups und Biotech. Initiiert wurde der Fonds von Startup-Investor Berthold Baurek-Karlic und Pharma/Biotech-Unternehmerin Cornelia Beier. Der Fonds soll insgesamt 50 bis 80 Millionen Euro bei Investor:innen einsammeln, wobei derzeit noch die Registrierung bei der FMA abgewartet wird. Investments sind in zwei Bereichen geplant: Der größere Schwerpunkt liegt auf Digital Health und MedTech rund um Apps, Plattformen und Hardware und der zweite Fokus ist Pharma und Biotech rund um Diagnostik und Therapie. Ziel sind Startups von Seed bis Later Stage aus dem deutschsprachigen Raum.

Auch Company Building

Der LSF2030 arbeitet eng mit einem Advisory Board aus Expert:innen aus dem DACH-Raum aus den Bereichen Legal/Tax, Consulting und Science zusammen. Eine enge Kooperation mit dem Health Hub Tirol soll für ein umfassendes Ökosystem für Health-Startups sorgen – unter anderem mit einem Company Builder, in dem bereits vier Startups entstanden sind. Es sei für Startups von sehr großer Bedeutung, schon früh mit hochqualifizierten Expert:innen zusammenzuarbeiten, erklärte Cornelia Beier am Business Angel Summit im Tiroler Kitzbühel. Sie selbst kommt ursprünglich aus dem Marketing und hat später das Nanotechnologie-Startup leon nanodrugs mitgegründet und -aufgebaut.

Damals sei das Jungunternehmen ohne Förderung ausgekommen und habe erst nach 5 Jahren das erste Investment in Millionenhöhe aufgenommen. “Die Mafia der Bedenkenträger ist sehr groß”, sagt die Unternehmerin und Investorin am Summit vor Business Angels und Investor:innen. Es habe zwei Jahre gedauert, um leon nanodrugs VC-Fonds zu erklären – gute neue Ideen seien eben deshalb gut, weil sie noch nicht überall gemacht werden, so Beier

Weltweit rechnen die Initiator:innen des LSF2030 alleine für den Pharma-Markt 2022 mit einer Wachstumsrate von 9 Prozent auf 309 Milliarden Dollar weltweit. Für den Bereich Digital Health gäbe es Prognosen die für 2026 von einem weltweiten Sales-Volumen von 500 Milliarden Dollar ausgehen.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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