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Als Schülerin der Hochleistungssportschule Südstadt schien der Weg der heute 19-jährigen Julia Rosner eigentlich vorgegeben. Doch mit 17 kam der Rückschlag: Der Traum von der Spitzensportler-Karriere im Triathlon fand verletzungsbedingt ein Ende. Doch Rosner dachte nicht daran, zu resignieren. “Der Olympiasieg als Ziel war weg, aber ich strebe nach wie vor nach Risiko und Attention. Ich will höher, weiter und schneller sein”, erzählt sie. So sei sie auf das Thema Startups gekommen. Jetzt ist sie mit ihrem eigenen Projekt Learney (vormals Lence) knapp vor der formellen Gründung.
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“Wollte nicht unbedingt gleich ein eigenes Startup gründen”
“Ich finde viele Gründerinnen und Gründer bewundernswert. Ich wollte aber nicht unbedingt gleich ein eigenes Startup gründen”, sagt Rosner. Eigentlich habe sie ja ein Studium beginnen wollen. Und da kam die Geschäftsidee. “Ich habe auf Google verschiedene Bildungsangebote recherchiert. Ich wollte meine Möglichkeiten strukturiert vergleichen, was aber sehr umständlich war – ich habe mir händisch alles in eine Excel-Tabelle eingetragen. Und dabei habe ich mich gefragt, warum das nicht so einfach gehen kann, wie auf einer Plattform wie Airbnb oder booking.com, wo man Angebote direkt vergleichen und auch gleich buchen kann”, erzählt die Gründerin.
Learney als “Airbnb oder booking.com für Bildung”
Damit war das Grundkonzept geboren und das große Ziel vorgegeben: Learney – zusammengesetzt aus “Learning” und “Journey” – sollte als Suchmaschine für Bildungsangebote zum “Airbnb oder booking.com für Bildung” werden. Nach viel positivem Feedback habe sie ihre Studienpläne beiseitegelegt, erzählt Rosner. Zur Umsetzung ihres Plans ging sie dann “aus dem tiefsten Burgenland” nach Wien, um die Idee mit Mentoring und Coaching zu einem ausgereiften Business-Modell auszubauen.
Julia Rosner: “Will nicht irgendein Schüler-Startup gründen”
Schnell sei sie dadurch etwa von ihrem zuerst angedachten Fokus auf die richtige Studienwahl abgekommen – die (für Studien-Einsteiger) kostenlosen Angebote öffentlicher Unis sind schließlich nicht für ein Marktplatz-Modell geeignet. “Es ist durchaus ein Vorteil, wenn man so jung ist, mit einer gewissen Naivität hineinzugehen. Aber letztlich will ich nicht irgendein Schüler-Startup gründen, sondern von Beginn an ein starkes Geschäftskonzept haben”, sagt die 19-Jährige. Zum Start fokussiere man daher auf bezahlte (Offline-)Weiterbildungs-Angebote und Begleitangebote zu Schule und Studium wie Sprachreisen, Auslandssemester und Matura-Vorbereitungs-Kurse.
Stefan Scherzer kündigt Job als Kununu CTO und wird Learney Co-Founder
Ebenfalls im Zuge der Mentorings lernte Rosner Stefan Scherzer – zu diesem Zeitpunkt CTO der Arbeitgeber-Bewertungs-Plattform Kununu – kennen. “Mein Mentor hat mir Stefan vergangenes Jahr vermittelt, damit er mir Input gibt. Bei unserem zweiten gemeinsamen Mittagessen kam er und sagte: ‘Ich habe jetzt gekündigt und könnte im Jänner anfangen’. Jetzt ist er mein Co-Founder und CTO”, erzählt Rosner. Daneben beschäftige man derzeit bereits mehrere Developer als Freelancer.
Start im Mai geplant
Nun planen die beiden Founder, Learney im Mai formell zu gründen. Noch davor soll ein Business Angel gefunden werden – man sei bereits mit mehreren im Gespräch, so Rosner. Sobald die Gründung erfolgt ist, soll der Marktplatz dann auch online gehen. “Wir haben momentan 80 Anbieter von Bildungsangeboten an Bord. Bis Ende des Jahres wollen wir 500 erreichen”, sagt die Gründerin. Dabei will man initial ganz Österreich und zwei, drei große deutsche Städte abdecken. Mittel- und langfristig will man nicht nur geografisch, sondern auch im Angebot expandieren: Auch Schul-, Studien- und Onlione-Bildungsangebote sollen auf Dauer abgedeckt werden.