21.04.2021

Leaders21: Neues Gschwandtner-Startup holt Samuel Koch ins Team

Der Gründer und Buchautor soll bei leaders21 die Produktentwicklung koordinieren. Eine digitale Plattform soll im Herbst gelauncht werden.
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Samuel Koch
Samuel Koch startet bei Leaders21 | (c) der brutkasten

Im Februar sind Florian Gschwandter und Thomas Kleindessner mit ihrem neuen Startup Leaders21 an die Öffentlichkeit gegangen. Im ersten Schritt bietet das Unternehmen Leadership Training, Coaching und Consulting an, mit dem Ziel “einen neuen Leadership-Stil in Unternehmen zu etablieren”. Bereits zum Start kündigten die Gründer aber auch eine digitale Leadership-Plattform zur Aus- und Weiterbildung von Führungskräften an. Zu dieser gab es nun ein Update.

Die digitale Plattform soll die bestehenden offline Trainings durch “digitale Learning-Journeys” ergänzen. “Erste Kunden wie Konzerne aber auch KMUs und Startups schätzen bereits das Consulting-Angebot und beteiligen sich an der Entwicklung der Plattform deren Launch im Herbst geplant ist”, heißt es vom Startup. Ziel sei es das die Auseinandersetzung mit Leadership nicht mit einem einzelnen Training endet, sondern ein kontinuierliches Lernen ermöglicht werde, heißt es vom Unternehmen. Ein starker Fokus werde daher auf die Individualisierung nach den jeweiligen Stärken gelegt.

Leaders21: Samuel Koch, Sabine Bimminger und Verena Sebestik neu im Team

In Sachen Produktentwicklung holte man sich nun auch den mittlerweile in der Startup-Szene bekannten Samuel Koch an Bord. Der junge Gründer und Buchautor (“Die Welt, die ihr nicht mehr versteht”) hat zuvor bereits einige Digitalisierungs- und Bildungsinitiativen (u.a. Wizhub) gestartet. “Die Mission von Leaders21 war für mich als Botschafter von Leadership ein wichtiges Argument für diese neue Aufgabe. Mit Florian, Thomas und dem ganzen Gründungs-Team ist eine Energie und eine Professionalität hinter dem Projekt, die sehr vielversprechend sind”, kommentiert Koch. Man wolle “eine einzigartige Plattform bauen die Menschen, Teams und Organisationen entwickelt”.

Neben der Verstärkung im Plattform-Team verkündete das Startup auch zwei neue Team-Mitglieder auf der Beratungs-Ebene. Sabine Bimminger wird Leadership-Trainerin und Verena Sebestik soll den “Generation Z Blickwinkel” in die Projekte bringen. Neben dem Standort in Linz sei “sehr bald” auch einer in Wien geplant.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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