22.04.2022

Late Night Bitcoin: Inflation? “Dein Cash wird Trash”

"Late Night Bitcoin" ist die neue Show rund um Bitcoin mit Finanzjournalist Niko Jilch und Bitcoin-Artist Bluma Berlin.
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Late Night Bitcoin: Die Moderatoren Bluma Berlin und Niko Jilch © brutkasten/Krainer
Late Night Bitcoin: Die Moderatoren Bluma Berlin und Niko Jilch © brutkasten/Krainer

“Wie es weitergeht wissen wir nicht”. Finanzjournalist Niko Jilch schenkt Zuseher:innen in der ersten Folge der neuen Show “Late Night Bitcoin” reinen Wein ein. Unsicherheiten wie der Krieg und der Lockdown in Shanghai, der zu Unterbrechungen in den Lieferketten führt, treiben die Inflation in lichte Höhen, “was dazu führt, dass die Notenbanken möglicherweise die Zinsen heben, was wiederum schlecht wäre für den Bitcoin-Kurs. Es ist aber auch möglich, dass Bitcoin sein eigenes Ding durchzieht”. Sicher ist jedenfalls: “Dein Cash wird Trash”, wie Bitcoin-Artist und Co-Moderatorin Bluma Berlin es auf den Punkt bringt. Was das wiederum bedeute, zeige die Hyperinflation in Venezuela, wo Preise am Markt bereits in Gramm Gold ausgeschildert würden, weil das Vertrauen in die Landeswährung verloren ist. Statt mit Gold könnte man natürlich auch einfach mit Bitcoin handeln – in El Salvador ist die Kryptowährung bereits offizielle Landeswährung.

Angst, Gier, HODLer und Bitcoin-Promis

In “Late Night Bitcoin” erklären Jilch und Berlin die Welt von Bitcoin von Grundlagen bis hin zu wichtigen Details – immer unterhaltsam und fundiert. Was sagt uns der “Fear & Greed Index” über den Bitcoin-Kurs? Warum lässt das HODLer völlig kalt? Welche Promis haben Einfluss auf die Bitcoin-Community und wer hat Bitcoin eigentlich erfunden? Wie verhält sich Bitcoin im Bullenmarkt und wie im Bärenmarkt und wovon sollte man am Kryptomarkt die Finger lassen, um keinen “Rug Pull” erleben zu müssen? Diese und andere spannende Punkte erklären Jilch und Berlin in der ersten Folge der Show, die ab 21. April alle zwei Wochen im YouTube-Channel von brutkasten Finance ausgestrahlt wird und immer auch aktuelle News zu Bitcoin und wichtigen Finanz-Themen liefert. Die Show wird vom brutkasten rund um Video-Chefredakteurin Magdalena Schauer-Burkart im brutkasten-Studio in Wien produziert.

“Little by little” zum Bitcoin-Vermögen

Inspiration zu neuen Themen holen sich die Expertin und der Experte mitunter an ungewöhnlichen Orten. Bluma Berlin führt die Zuseher:innen ins Wiener Shopping Center Nord und fragt dort Passant:innen, ob sei Geld geil finden, ob sie reich werden und was sie von Kryptowährungen halten. “Little by little”, sagt ein Mann, der sein Bitcoin-Vermögen über Bons aus der Trafik aufbaut.

Sei wieder dabei, wenn Niko Jilch und Bluma Berlin die Welt von Bitcoin erklären: Die zweite Folge wird am 5. Mai 2022 um 20:30 am YouTube-Kanal von brutkasten Finance ausgestrahlt.

Folge 1 von “Late Night Bitcoin” mit Niko Jilch und Bluma Berlin

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Carbon Cleanup: Wie ein Linzer Startup die Kohlefaserindustrie revolutionieren möchte

Das Linzer Startup Carbon Cleanup hat sich auf das Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen spezialisiert. Wir haben mit Gründer und CEO Jörg Radanitsch über die weiteren Wachstumsschritte und eine neue Kooperation mit KTM Technologies gesprochen. 
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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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