29.03.2022

KSV1870 erhöht Beteiligung bei FINcredible – Viemeg steigt aus

Der KSV1870 ist seit dem Jahr 2019 an der FINcredible GmbH, einem Spin-off von Wissenschaftlern der Wirtschaftsuniversität Wien, als strategischer Investor beteiligt. Nun hat der Gläubigerschutzverband seine Anteile auf 58,6 Prozent erhöht und damit die Mehrheitsrechte übernommen.
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(c) Anna Rauchenberger - Stephan Gasser, Michael Pavlik und Christian Ochs von FINcredible.

Der KSV1870 beteiligte sich bereits im Oktober 2019 zu 25,1 Prozent an FINcredible GmbH, einem Spin-off von Wissenschaftlern der Wirtschaftsuniversität Wien. Diese Aufstockung auf von nun 58,6 Prozent ist für den KSV1870 der nächste Schritt, um die Internationalisierung des FinTechs noch schneller zu ermöglichen. Im Zuge dessen wurde Michael Pavlik zum dritten Geschäftsführer des Startups bestellt. In dieser Funktion wird er vor allem den Vertrieb und die zukünftige Expansion verantworten. Das Consulting-Unternehmen Viemeg von u.a. Daniel Cronin, Vlad Gozman und Philipp Kinsky ist indes beim Financial-Tech-Startup ausgestiegen.

KSV1870: Fokus auf Internationalisierung von FINcredible

“Mit der Erhöhung unserer Anteile an der FINcredible GmbH sowie der Bestellung von Michael Pavlik zum dritten Geschäftsführer untermauern wir die strategische Bedeutung unseres Investments und sehen dies als Basis, um in Zukunft gemeinsam mit dem Team von FINcredible auch international stärker in Erscheinung zu treten”, erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

Das Ziel ist, das bestehende Angebot aus KSV1870-Daten und PSD2-basierten Informationen im Bereich der Bonitätsabfrage nachhaltig zu etablieren und sukzessive voranzutreiben, um eine verbesserte Wertschöpfung für KSV1870-Kunden zu generieren.

Echtzeit-Informationen

Die Erhebung von Echtzeit-Informationen erfolgt bei FINcredible auf Basis von tagesaktuellen, verifizierten Bankkontodaten. Die rechtliche Grundlage für diesen DSGVO-konformen Prozess bildet die seit 2018 EU-weit gültige Richtlinie Payment Services Directive II (PSD2).

Die auf Basis der PSD2 funktionierenden Services der FINcredible GmbH bieten die Möglichkeit, mithilfe von “objektiven Finanzinformationen, umfassende und validierte Entscheidungsgrundlagen im ID- und Bonitätsbereich bereitzustellen” – etwa im Rahmen der Vermietung von Immobilien oder der automatisierten Erhebung von Haushaltsrechnungen für Kreditfinanzierungen.

Im Bereich von Bonitätsabfragen habe sich, laut Verband, der Wettbewerb in jüngster Vergangenheit weiter intensiviert. Faktoren wie Vertrauen, Aktualität und objektive Informationen, ausgespielt innerhalb weniger Sekunden, stünden mehr denn je im Mittelpunkt gegenwärtiger Kundenerwartungen.

Kooperation mit KSV1870 als Chance

“Die Branche für Kreditauskunfteien ist international stark im Wandel und wird durch regulatorische Maßnahmen sowie neue Geschäftsmodelle geprägt. Die in Zukunft noch engere Zusammenarbeit mit dem KSV1870 gibt uns die Chance, in einem innovativen und auf Schnelligkeit fokussierten Umfeld als Vorreiter zu agieren”, erklärt Christian Ochs, Geschäftsführer und Co-Founder der FINcredible GmbH.

Um das Wachstum sowie den Expansionskurs der FINcredible GmbH weiter zu intensivieren, wird Pavlik nun Teil der Führungsmannschaft rund um die bisherigen Geschäftsführer.

Stepahn Gasser dazu: “Wir freuen uns, Michael Pavlik an Bord begrüßen zu dürfen und sind davon überzeugt, von seinen vielfältigen Kompetenzen langfristig als Unternehmen zu profitieren.”

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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