08.01.2025
INVESTMENT

Krypto-Ratingagentur holt 1 Mio. Euro Seed-Investment und verlegt Hauptsitz nach Wien

Bluechip, eine Stablecoin-Ratingagentur, verlegt ihren Hauptsitz von den USA nach Wien. Zugleich hat das Unternehmen eine Seed-Runde abgeschlossen, bei der eine Million Euro von Investoren eingesammelt wurde und eine strategische Partnerschaft mit der RBI verkündet.
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Bluechip, Stabelcoin, Rating
(c) Bluechip - Benjamin Levit, CEO Bluechip.

Im Juli 2023 ging mit Bluechip die erste Stablecoin-Ratingagentur an den Start. Der Wiener CEO Benjamin Levit erläuterte damals im brutkasten-Talk, wie es zur Gründung kam, wie die Methode zur Bewertung von Stablecoins funktioniert und warum Tether eine schlechte Note bekam – siehe hier. Nun vermeldet man gleich drei Neuigkeiten.

Bluechip: Mehr Sicherheit und Transparenz in der Krypto-Welt

Bluechip hat einerseits seinen Hauptsitz von den USA nach Wien verlegt. Zudem hat das Unternehmen eine Seed-Runde abgeschlossen, bei der eine Million Euro von namhaften Investoren eingesammelt wurden. Leadinvestor ist InnovaticGroup, die neben FF Office und Innomagic das Startup bei seiner Mission unterstützt, mehr Sicherheit und Transparenz in die Krypto-Welt zu bringen.

Bluechip kündigte nicht zuletzt auch eine neue strategische Partnerschaft mit der Raiffeisen Bank International (RBI) an. Die Zusammenarbeit soll darauf abzielen, den Austausch zwischen der Banken- und der Krypto-Industrie zu fördern.

„Transparenz und Effizienz im Asset Management steigern“

„Wir haben jahrelange Erfahrung in der Erforschung der Blockchain-Technologie im Bankwesen und glauben, dass sie das Potenzial hat, Transparenz und Effizienz im Asset Management zu steigern – entscheidende Faktoren angesichts sich wandelnder Anforderungen der Finanzmärkte“, sagt Christian Wolf, Leiter Strategic Partnerships and Ecosystems bei der RBI. „Da digitale Vermögenswerte an Bedeutung gewinnen, sind wir bestrebt, mit sicheren und zuverlässigen Verfahren die innovativsten Technologien zu nutzen. Die Partnerschaft mit Bluechip bietet uns einen robusten analytischen Rahmen und einen kollaborativen Wissensaustausch, der es uns ermöglicht, fundierte Entscheidungen im Bereich Stablecoins zu treffen.“

Vid Hribar, Analyst in Strategic Partnerships and Ecosystem bei der RBI, ergänzt: „Solange sich viele Standards für Stablecoins noch in der Entwicklung befinden, möchten wir zudem eine Rolle bei deren Gestaltung spielen. Das ist ein weiterer Grund, warum wir die Partnerschaft mit Bluechip eingegangen sind – um zur Entwicklung neuer Standards beizutragen und ein sicheres sowie geschütztes Ökosystem für digitale Vermögenswerte zu gewährleisten.“

SMIDGE Rating Framework

Bluechip setzt bei der Evaluierung von Stablecoin-Sicherheit auf sein „SMIDGE Rating Framework“ als Werkzeug. Und konnte eigenen Angaben nach bereits den Zusammenbruch bestimmter Stablecoins vorhersagen. Keine der Stablecoins, die von Bluechip ein positives Rating erhalten haben, seien seitdem gescheitert: „Unsere bisherige Arbeit zeigt den dringenden Bedarf an unabhängigen und transparenten Stablecoin-Ratings, damit Nutzer sicherere Entscheidungen treffen können. Angesichts des rapiden Wachstums der Stablecoin-Adoption ist unser Team voll entschlossen, den Industriestandard für Sicherheits-Ratings zu etablieren“, erklärt Levit.

Als ein weiterer Meilenstein des Startups gilt die Integration von Bluechips Ratings-API auf Plattformen wie RWA, 3cities, Reserve und der Schweizer Kryptobörse Mt Pelerin. Die API ermögliche es Wallets, Dashboards, Börsen und Protokollen, die Ratings von Bluechip in ihre eigenen Systeme zu integrieren und so ihren Nutzer:innen direkt zugänglich zu machen.

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vl.: Lukas Lindenhofer, René Besenbäck und Stephan Ehrenfeldner | (c) Wefox Austria
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Erst Ende Juli wurde mit Stephan Ehrenfeldner als COO ein Neuzugang in der bis dahin dualen Geschäftsführung von Wefox Austria präsentiert – brutasten berichtete. Nun kündigte die Österreich-Tochter des Berliner InsurTech-Scaleups den Abgang der beiden länger gedienten Geschäftsführer René Besenbäck und Lukas Lindenhofer an.

Abgang mit Ende Dezember und Ende März

Besenbäck hatte 2023 Rainer Vogelmann als Country Head abgelöst (brutkasten berichtete). Er wechselt nun bereits mit Jahresende ins Management eines „führenden Industriemaklers“, wie es in einer Aussendung von Wefox Austria heißt. Lindenhofer, der bereits 2022 zum Geschäftsführer aufstieg, geht mit Ende März 2026 und soll für eine „geordnete Übergabe“ sorgen. Neuzugang Ehrenfelder soll das Unternehmen „bis zur Nachbesetzung der Country Head Funktion im ersten Quartal 2026“ weiter gemeinsam mit Lukas Lindenhofer führen.

Wefox-CEO: „Bedauere ihre Entscheidung“

Joachim Müller, CEO der Muttergesellschaft wefox Holding AG, sieht Wefox Austria in einem Statement in einer „hervorragenden Ausgangsposition“ und kommentiert: „Rene Besenbäck und Lukas Lindenhofer haben dies mit hohem persönlichen Einsatz vorangetrieben und gleichzeitig ein starkes Team entwickelt. Dafür möchte ich beiden herzlich danken, bedauere ihre Entscheidung und wünsche ihnen für ihre weitere Karriereentwicklung nur das Beste.“ In Österreich trete man nun in „die nächste Phase unserer strategischen Weiterentwicklung“ ein und werde dazu „zeitnah die relevanten Weichenstellungen im Führungsteam bekannt geben“.

„Unendlich dankbar für diese herausfordernde Zeit“

Besenbäck spricht in seinem Resümee von „großem Wehmut und unglaublichem Stolz“. „Ich bin unendlich dankbar für diese herausfordernde Zeit und möchte meinem gesamten Team die höchste Anerkennung für die erreichten Meilensteine aussprechen“, so der bisheriger Country Head. Lindenhofer spricht indes von „einem lachenden und einem weinenden“ Auge, mit dem er Wefox Austria verlassen. „Es ist mir ein großes Anliegen, eine geordnete Übergabe sicherzustellen. Deshalb begleite ich den Übergangsprozess noch aktiv bis 31. März, um gemeinsam mit dem Team diesen wichtigen Schritt vorzubereiten und eine stabile Basis für die Zukunft zu schaffen“, kommentiert er.

Seit kurzem neue Strategie

Das Unternehmen präsentierte erst kürzlich eine neue Strategie, die auf Übernahmen von Makler-Kanzleien im Rahmen von Betriebsnachfolge basiert – brutkasten berichtete. Kürzlich erfolgte zudem der App-Relaunch. Das Unternehmen berichtet auch von einer positiven Entwicklung in den vergangenen Jahren. Das Maklerpartner-Netzwerk sei massiv ausgebaut worden, das Prämienvolumen über das „wefox Serviceportal“ sei seit Ende 2023 um mehr als 30 Prozent gesteigert worden.


Anm. der Redaktion: Dieser Beitrag wurde nach Veröffentlichung adaptiert. Lukas Lindenhofer ist nicht, wie ursprünglich behauptet, bereits 2019 mit der Übernahme des österreichischen Unternehmens „Die Maklergruppe“ durch Wefox (brutkasten berichtete) ins Unternehmen gekommen. Er wurde erst 2022 Geschäftsführer.

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