07.05.2021

Krypto: Was diese Woche geschehen ist

Eine starke Woche für Ethereum und Dogecoin, eine schwache für die Coinbase-Aktie. Krypto-News von Goldman Sachs und Citi, ein Gesetzesentwurf für ein Mining-Verbot - und noch mehr.
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Dogecoin, Bitcoin und Ethereum
Dogecoin, Bitcoin und Ethereum | Foto: BBbirdZ - stock.adobe.com

Diese Woche stand vor allem im Zeichen von Ethereum und ja, auch von Dogecoin. Für beide Coins ging es stark nach oben, was man von der Coinbase-Aktie nicht behaupten konnte. Außerdem: Krypto-News von Goldman Sachs und Citi, Binance-CEO CZ äußerte sich zur Frage eines mögliches Börsengangs – und in einem US-Bundesstaat wurde ein Gesetzesentwuf für ein Mining-Verbot vorgelegt. Aber wie immer zuerst der Blick auf…

…die Kurstafel:

  • Bitcoin (BTC): ~ 57.300 Dollar / +2 % gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche
  • Ethereum (ETH): ~3.800 Dollar / +27 %
  • Binance Coin (BNB): ~630 Dollar / +3 %
  • Dogecoin (DOGE) / ~0,61 Dollar / +100 %
  • XRP: ~ 1,6 Dollar / +2 %
  • Cardano (ADA) / ~1,7 Dollar / +28 %
  • Polkadot (DOT) / ~41 Dollar / +16 %
  • Uniswap (UNI) / ~41 Dollar / +2 %

Alle Daten stammen von Coinmarketcap und sind am Stand von Freitagnachmittag.

Ethereum steigt bis auf über 3.800 Dollar

Schon in unserem Rückblick der Vorwoche ist es um die starke Performance von Ether gegangen. Das Ende der Fahnenstange war damit aber noch nicht erreicht. Es ging vielmehr erst so richtig los: War der Kurs am Freitag der Vorwoche noch bei knapp unter 2.800 Dollar geblieben, erreichte er schon am Samstag die 2.900 Dollar. Am Montag fiel dann, wie berichtet, die historische 3.000-Dollar-Marke. Der Kurs schoss daraufhin gleich bis auf 3.450 Dollar hinauf. Am Dienstag knackte er die 3.500 Dollar. Zum Wochenausklang kam nun der nächste Aufwärtsschub, mit 3.800 Dollar liegt der Kurs mittlerweile also um rund 1.000 Dollar höher als in der Vorwoche.

Die ETH-Marktkapitalisierung erreichte damit 400 Mrd. Dollar. Ethereum macht mittlerweile mehr als 17 Prozent des gesamten Kryptomarkts aus – während der Bitcoin-Anteil nach einer weiteren unspektakulären Woche bei gleichzeitig starker Performance vieler Altcoins auf 41 Prozent gesunken ist.

Dogecoin-Kurs vor Musk-Auftritt um 100 Prozent gestiegen

Der Dogecoin-Hype hat unterdessen keine Ende genommen. Mit Spannung warten die Fans der Meme-Coin auf den für dieses Wochenenende angesetzten Auftritt von Elon Musk bei “Saturday Night Live”. Der Tesla-CEO ist ja bekennender DOGE-Fan und hat in den vergangenen Wochen mit dem einen oder anderen Tweet den Kurs angetrieben. Dies erhoffen sich die Dogecoin-Jünger nun auch vom seinem anstehenden Auftritt in der TV-Show. Im Vorfeld dämpfte Musk am Freitag jedoch die Erwartungen etwas, indem er auf Twitter schrieb: “Kryptowährungen sind vielversprechend, aber bitte investiert vorsichtig”.

Dem aktuellen Kursfeuerwerk tat dies jedoch keinen Abbruch. Die Dimensionen, in die Dogecoin mittlerweile vorgedrungen ist, haben wir diese Woche bereits in einem eigenen Artikel dargestellt: Die Marktkapitalisierung der als Scherz gestarteten Währung liegt mittlerweile bei über 80 Mrd. Dollar. Unternehmen wie Spotify, Twitter oder auch Ford kommen aktuell auf knapp mehr als die Hälfte. Die größten acht ATX-Unternehmen wiederum erreichen kombiniert eine ähnliche Marktkapitalisierung wie Dogecoin alleine.

Coinbase-Aktie fällt weiter, Binance plant keinen Börsengang

Von einer solchen Performance nur träumen können die Aktionäre von Coinbase. Am Donnerstag erreichte die Aktie einen neuen Tiefstand bei 250,51 Dollar – ein Minus von über 34 Prozent gegenüber dem ersten Preis beim Direct Listing an der Nasdaq vom 14. April. Tatsächlich wurde damit der im Vorfeld des Börsengangs festgelegte Referenzkurs erreicht, der ebenfalls bei 250 Dollar lag und allgemein als sehr niedrig angesetzt eingeschätzt wurde. Von den 100 Mrd. Dollar Börsenwert, die am ersten Handelstag vorübergehend überschritten wurden, sind wir damit mitterweile natürlich auch weit entfernt – aktuell liegt die Marktkapitalisierung bei 48 Mrd. Dollar.

Angesichts einer solchen Performance darf es auch nicht überraschend, dass CZ, der CEO des größeren Coinbase-Konkurrenten Binance, nicht unbedingt darauf drängt, sein Unternehmen ebenfalls an die Börse zu bringen. In einem Interview mit Bloomberg verwies er zu dem Thema auf den Medienkonzern selbst, der ja auch nicht an der Börse ist – und sprach, ohne Binance explizit zu nennen, über Unternehmen, die ausreichend kapitalisiert seien und keine Notwendigkeit hätten, Geld aufzunehmen. Alle Details dazu haben wir in diesem Artikel berichtet.

Goldman und Citi mit Schritten ins Krypto-Geschäft

Auch zum Themenkreis “institutionelle Adaption” gab es diese Woche wieder Neuigkeiten. Zum Wochenausklang berichtete CNBC, dass Goldman Sachs in einem internen Memo die ersten erfolgreichen Trades eines neu geschaffenen Krypto-Tradingdesks vermeldet hat. Dieser ist im Bereich für globale Währungen und Schwellenländer angesiedelt. Gehandelt wurden zwei unterschiedliche Bitcoin-Derivate, eigentliche Coins könne die Bank noch nicht handeln, hieß es in dem Bericht.

Noch nicht ganz so weit ist der Konkurrent Citi. Die Großbank denkt allerdings darüber nach, im Krypto-Bereich Dienstleistungen für Kunden anzubieten. Dies sagte der Leiter der Sparte für Devisenhandel gegenüber der Financial Times. Gleichzeitig betonte er aber, dass er dafür keinen Zeitdruck sehe. Ebenfalls diese Woche kündigte das auf die Verwahrung von Krypto-Assets spezialisierte Unternehmen NYDIG an, dass hunderte kleinere Banken in den USA ihren Kunden noch in diesem Jahr das Kaufen, Verkaufen und Halten von Bitcoin über ihre bestehenden Konten ermöglichen würden.

Drohen langfristig Mining-Verbote?

Vor zwei Wochen hatte Blockchain-Experte Andreas Freitag von Accenture bei uns im brutkasten einen Gastbeitrag veröffentlicht, der sich mit dem Stromverbrauch beim Bitcoin-Mining auseinandersetzte. Konkret berechnete Freitag wie sich dieser in einem hypothetischen Szenario mit einem Bitcoin-Kurs von 1 Mio. Dollar entwickeln könnte. Freitag schlussfolgerte, dass der Stromverbrauch dann dermaßen hoch wäre, dass Staaten dazu übergehen würden, Bitcoin-Mining zu verbieten.

Diese Woche war Freitag in unserem Podcast “Editor’s Choice” zu Gast, um noch einmal über den Beitrag und die Reaktionen darauf zu diskutieren. Zufälligerweise wurde kurz nach Aufnahme des Podcasts bekannt, dass ein Abgeordneter im Senat des US-Bundesstaats New York einen Gesetzesvorschlag vorgelegt hat, der Bitcoin-Mining für vorerst drei Jahre verbieten würde. In diesem Zeitraum sollen dem Entwurf zufolge die Auswirkungen von Bitcoin-Mining auf die Umwelt untersucht werden. Ob der Gesetzesentwurf tatsächlich beschlossen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch völlig offen.

…die stärksten Kursbewegungen bei Altcoins

Und zum Abschluss werfen wir wieder einen Blick auf die stärksten Altcoin-Kursbewegungen. Denn Dogecoin ist unter den Top-100 der von Coinmarketcap erfassten Kryptowährungen nicht die jenige mit der stärksten 7-Tages-Performance. Tatsächlich waren es sogar vier Coins, die noch stärker stiegen – und die präsentieren wir zum Abschluss ohne weiteren Kommentar:

  • Telcoin (TEL) +375 %
  • Ethereum Classic (ETC) +274 %
  • Bitcoin Diamond (BCD) +250 %
  • Qtum (QTUM) +102 %

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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