30.11.2022

Anleger:innen sehen Bitcoin und Co trotz Krypto-Winter und FTX positiv

Eine aktuelle Deloitte-Studie zeigt: Jene Anleger:innen, die bereits in Krypto investiert sind lassen sich von der aktuellen Situation mehrheitlich nicht beirren.
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Krypto-Anleger:innen Bitcoin, 100.000, Prognose, Kurs, Bitcoin Kurs
(c) Stock.Adobe/Farknot Architect

Massive Kursstürze, spektakuläre Crashes, verlorene Kund:innen-Vermögen – der Krypto-Markt wird aktuell ordentlich durchgebeutelt. Doch Krypto-Anleger:innen bleiben Bitcoin und Co gegenüber trotzdem tendenziell positiv gesonnen – das zeigt der aktuelle Deloitte Crypto Survey. Für diesen wurden wurden im Oktober 2022 landesweit rund 190 Personen aus der Wirtschaft, vorwiegend auf Führungsebene, um ihre Einschätzung zum Thema gebeten.

Krypto-Anleger:innen bleiben bei ihrer Entscheidung

Laut Studie wollen mehr als 90 Prozent der derzeitigen Anleger:innen auch in Zukunft in digitale Vermögenswerte investieren. Jene Personen, die bisher noch keine Krypto-Investments getätigt haben, sind im Gegensatz dazu aber sehr skeptisch. Hier halten 73 Prozent ihren Einstieg in den Krypto-Markt in den kommenden fünf Jahren für unwahrscheinlich. Insgesamt ergibt sich eine Krypto-Investments wohlgesonnene Mehrheit. “Krypto-Anlagen hatten lange das Image eines kurzfristigen Hypes. Zwar sehen 32 Prozent der Befragten das noch immer so, für die Mehrheit von 57 Prozent handelt es sich bei Krypto-Assets jedoch um eine ernstzunehmende Anlageform”, erklärt Maurizia Anderle-Hauke, Counsel und Head of Banking & Finance Regulatory bei Deloitte Legal.

Das spricht gegen Krypto-Investments…

Krypto-Investitionen scheinen also nach dem Motto “Ganz oder gar nicht” zu erfolgen, schlussfolgert Johanna Rizzi, Steuerberaterin bei Deloitte Österreich. Abschreckend wirken laut Studie vor allem Betrugsvorwürfe (49 Prozent) und Cyber-Bedrohungen (41 Prozent). Auch der Faktor Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. “Der hohe Energieverbrauch bei der Herstellung von Krypto-Assets – Stichwort Mining – stellt für 33 Prozent der Befragten ein Problem dar. Gerade vor dem Hintergrund der globalen Klima- und Energiekrise spielt dieser Aspekt dem Image von Krypto-Assets nicht in die Karten”, meint Rizzi.

…und das dafür

Und was spricht für eine Investition in Krypto-Assets? Laut Umfrage sind es vor allem die durch das erhöhte Risiko ermöglichten Kursgewinne: 78 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen nennen die attraktive Rendite als Hauptmotivation, die spekulative Art der Anlage ist für 48 Prozent ausschlaggebend. Allerdings spricht sich auch die Hälfte der befragten Anleger:innen für eine stärkere Regulierung aus.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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