10.09.2018

kompany: ESAC-Investment als Start von achtstelliger Kapital-Runde

Der European Super Angels Club (ESAC) investiert über seinen Fonds (EXF Alpha) einen nicht näher genannten Betrag in das Wiener Regtech-Scaleup kompany. In den kommenden Monaten soll noch viel Kapital (von weiteren InvestorInnen) folgen. Wir sprachen mit Gründer und CEO Russell Perry und Berthold Baurek-Karlic (ESAC).
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kompany: Wiener Regtech-Scaleup erhält Investment durch ESAC
(c) kompany: v.l.n.r. Andrew Bunce (Head of Product), Johanna Konrad (Chief Strategy Officer), Peter Bainbridge-Clayton, (Founder & CTO), Russell E. Perry (Founder & CEO)

Das Wiener Regtech-Unternehmen kompany (360kompany AG) hat große Pläne. Mit seiner Plattform bietet es bereits jetzt Zugang zu weltweiten Handelsregistern in Echtzeit. Informationen zu mehr als 100 Millionen Unternehmen aus mehr als 150 Staaten können abgefragt werden – und das immer aktuell und vor allem revisionssicher. Im Zentrum stehen dabei Regtech-Lösungen für Business-KYC (Know Your Customer) unter Beachtung der EU-Regulatorien zu AML (Anti-Geldwäsche) und EDD (Enhanced Due Diligence). “Das Beispiel ING, die gerade erst 775 Millionen Euro Strafe wegen mangelnder Kontrolle von Kundenkonten zahlen mussten, zeigt, wie groß der Bedarf an Regtech-Lösungen ist, die den Regulatorien gerecht werden”, sagt Gründer und CEO Russell E. Perry.

+++ kompany: Kooperationsvertrag mit RBI nach Elevator Lab +++

“Konsolidierung”: kompany will andere Regtechs übernehmen

Daher wachse der globale Regtech-Markt momentan rasant – Expertenschätzungen zur jährlichen Rate variieren zwischen 25 und 80 Prozent. Vier Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr würden mit Regtech-Lösungen derzeit alleine im Finanzbereich erzielt. “Es gibt aber noch viele weitere relevante Branchen”, sagt Perry. Aus dieser massiven Wachstumsphase will das Wiener Scaleup als Gewinner hervorgehen. “ExpertInnen rechnen mit einer starken Konsolidierung des Markts in nächster Zeit. Da wollen wir aktiv mitwirken”, sagt der Gründer. Im Klartext: kompany bereitet sich auf Übernahme anderer Regtechs vor. “Wir haben bereits einige Targets, die in Nischen aktiv sind, identifiziert”, sagt Perry.

Achtstellige Kapitalrunde anvisiert: ESAC macht den Anfang

Und das sei nur einer der Gründe für einen hohen Kapitalbedarf bei kompany. “Die Nachfrage ist bereits jetzt so groß, dass wir bei Aufträgen priorisieren müssen. Wir müssen also Personal aufstocken. Dazu wollen wir die Plattform weiter ausbauen und das Angebot erweitern sowie die Internationalisierung vorantreiben”, sagt Perry. Eine achtstellige Kapitalrunde soll zu diesem Zweck in den kommenden Monaten zustande kommen. Die Verhandlungen dazu liefen auf Hochtouren. Und der erste Deal wurde nun abgesegnet. Der European Super Angels Club (ESAC) investiert über sein Fonds-Instrument (EXF Alpha) einen nicht näher genannten Betrag.

Folgeinvestments für “Rohdiamant” geplant

“Der wesentliche Treiber für eine positive Investmententscheidung, war das stark angestiegene Momentum durch signifikante Verschärfungen der Regulatoren – AML4 (Anm. 4. Anti-Geldwäsche-Richtlinie der EU) – und der Umstand, dass etablierte Dienstleister der Finanzindustrie das Thema unterschätzt haben. Dieses Momentum macht kompany zu einem Roh-Diamanten”, sagt ESAC-Vorstand Berthold Baurek-Karlic.

Man kenne und beobachte das Unternehmen bereits viele Jahre. Für die kommenden Jahre seien Folgeinvestments geplant. “Wir sind nicht eingestiegen, um aus der zweiten Reihe zu zusehen. Wir haben eine klare Strategie und sind in engem Austausch mit dem Vorstand des Unternehmens. Wir wollen in den nächsten Jahren Schulter an Schulter mit starken Partnern und Co-Investoren weiteres Geld in die Hand nehmen, um den globalen Roll-Out zu finanzieren”, sagt Baurek-Karlic.

Umwandlung in Aktiengesellschaft

In Vorbereitung auf die große Kapitalrunde und die offensive Expansionsstrategie strukturierte sich kompany in den vergangenen Monaten um. Aus der GmbH wurde eine AG, die rückwirkend mit Beginn des Jahres Rechtsgültigkeit bekam. In den Aufsichtsrat holte man sich drei gut vernetzte Experten. Den Vorsitz übernimmt Business Angel Stefan Schneider – bislang größter Anteilseigner des Unternehmens. Dazu kommen Tariq Khan, der umfassende Erfahrungen im Legal & Compliance-Bereich in der Finanzbranche mitbringt und Teil des Barclays Fintech Accelerator Techstars ist, sowie Vito Giannella, der ua. Gründungspräsident des European Business Register (EBR), dem Unternehmensregisternetzwerk der EU, war.

“Es wird für uns ein heißer Herbst”

Vor einigen Monaten hatte kompany den erfolgreichen Abschluss eines Kooperationsvertrags mit der Raiffeisen Bank International (RBI) verkündet, dessen Ziel die gruppenweite Nutzung der Lösung ist. Das Unternehmen hatte zuvor am Corporate Fintech Partnership Program Elevator Lab teilgenommen. Auf Kooperationsebene würden in nächster Zeit noch mehrere große Partner dazukommen, sagt Perry. Namen und Details könne er gegenwärtig noch nicht nennen. Aber so viel: “Es wird für uns ein heißer Herbst”.

⇒ Zur Page des Unternehmens

Video-Interview mit Hannes Cizek (RBI) und Russell Perry (kompany)

Russell E. Perry, CEO kompany and Hannes Cizek, Head of Group Digital Banking, Raiffeisen Bank International AG about their newly announced partnership.

Gepostet von DerBrutkasten am Donnerstag, 14. Juni 2018

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Emma Wanderer, wieder da, Insolvenz, Konkurs, Emma wanderer zurück
(c) Tim Ertl - Julia Trummer und Andreas Jaritz von Emma Wanderer.

Im August 2023 eröffnete Emma Wanderer im steirischen Ort Hieflau am Rande des Nationalparks Gesäuse auf einem 18.000 Quadratmeter großen Areal einen Workation-Campus. Dieser richtete sich speziell an Unternehmen für Remote Work und Firmen-Offsites und verfügte über 50 Tiny Homes. Für den Bau hatte das Startup rund sieben Millionen Euro aufgestellt. Bei der Finanzierung handelte es sich jedoch um kein klassisches Investment, sondern um, wie die Gründer:innen damals sagten, „unkonventionelle Finanzierungsmethoden“.

Dazu zählten unter anderem Investments der Bestandsinvestoren aus dem Trive Studio, Wandeldarlehen von “Families & Friends”, ein Bankkredit und sowie eine Förderung der Austria Wirtschaftsservice (aws). Der Konkurs kam trotzdem, wie brutkasten damals berichtete.

Emma Wanderer: Trotz “Product Market Fit” Konkurs

“Mit dem Emma Wanderer Campus beim Nationalpark Gesäuse hatten wir den ‘Product Market Fit’ trotz widriger Umstände nach Corona (Real Estate-Krise, Inflation, Startup Investitionen blieben aus, Ukraine-Krieg) gefunden. In etwas mehr als einem Jahr hatten wir den Campus geplant, gebaut und erfolgreich eröffnet. Viele Branchenkenner:innen meinten, das würden wir im aktuellen Marktumfeld nie schaffen. Trotz schwieriger äußerer und zunehmend innerer Herausforderungen gelang das Opening dennoch. Wir gingen jedoch mit leerem Akku in den operativen Betrieb”, erklärt Co-Founderin Julia Trummer die damaligen schwierigen letzten Monate.

Und ergänzt: “Um erfolgreich zu sein, muss man nach der Eröffnung weitere ein bis zwei Jahre Geld und Geduld investieren, um ein Hotel bekannt und den wirtschaftlichen Hochlauf erfolgreich zu machen. Für den Plan dazu gab es für uns schlussendlich seitens des Mehrheitseigentümers kein Mandat, dessen Rahmenbedingungen wir erfüllen hätten können. Der Campus wurde nun von den Eigentümern einem geänderten Nutzungs- und Betriebsmodus zugeführt.”

Workspitality blieb im Fokus

Workspitality jedoch, also der Schnittpunkt zwischen Büroarbeit, Reisen und Hotellerie, blieb das “Lieblingsthema” von Trummer und Mitgründer Andreas Jaritz, wie sie sagen. Deshalb gehen die beiden nun mit einer neuen Hospitality-Plattform an den Start, die Vermittlungs-, Beratungs- und Produktangebote verbindet.

Jaritz zur Motivation des Neubeginns: “Wir wollen Unternehmen helfen, ausgezeichnete Workspace-Angebote europaweit zu finden und für Mitarbeitende zugänglich zu machen. Es gilt, Remote-Work, Workations und Team-Offsites effizient, motivierend, gesünder und produktiver zu gestalten. Wie das geht, haben wir in den Jahren zuvor perfekt gelernt.”

Es war zudem der Zuspruch, den beide Founder:innen bei “Emma 1.0” erfahren durften, der sie antrieb, zurückzukehren. “Das gab mir den Mut, es erneut anzugehen – jedoch diesmal, ohne die Fehler der ersten Gründung zu wiederholen”, sagt Trummer.

Neue Pläne

Mit den Erfahrungen, die die beiden in Österreich mit der Konzeption, Entwicklung, Finanzierung, Umsetzung und Eröffnung des ersten Standorts gemacht haben, sollen nun europaweit weitere außergewöhnliche Orte für produktives Arbeiten, Austausch und Vernetzung geschaffen sowie kompetent und zuverlässig an Firmen vermittelt werden.

“Wir haben gelernt, dass im Corporate-Umfeld der persönliche Vertrauensaufbau, professionelle Beratung und die Kreation außergewöhnlicher Experiences vor Ort erfolgsentscheidend sind. Zum anderen kann man sich durch die effiziente Nutzung digitaler Werkzeuge für die Planung, Abwicklung und Koordination zwischen Firmen und Hotels maßgeblich abheben”, sagt Jaritz.

Den Nutzen von Emma Wanderer beschreibt die Founderin vor allem mit dem “Value Proposition Triangle”, das die beiden für die Workspitality entwickelt haben. “Hotels wollen die idealen Gäste und brauchen unter anderem wegen des steigenden Kostendrucks in den touristischen Nebensaisonen höhere Auslastungen. Die Firmen wollen attraktive Preise bei bester Experience. Wir bieten einen komfortablen Enterprise-Service mit dem wir die Bedürfnisse von Firmen, ihrer Teams und Mitarbeitenden effizient mit den passenden Hotels zusammenbringen”, sagt sie.

Auf der Website kann man ab sofort Team-Offsites und Workations in speziell ausgewählten Partner-Locations in Italien und Portugal buchen. Locations in weiteren Ländern sind im Aufbau.

Emma Wanderer als Schnittstelle zwischen Firmen

“Emma bildet die Schnittstelle zwischen den Firmen, die Lösungen für Remote-Work, Team-Offsites und Workations ihrer Mitarbeitenden suchen, und den Hospitality-Betrieben, die entsprechende Angebote bieten wollen. Sie erkennen, dass sich eine neue Form des bekannten Seminarprodukts etabliert”, beschreibt Trummer das Neo-Konzept.

Und führt weiter aus: “Wir haben gelernt, dass Corporate-Workations und Team-Offsites beratungsintensive Services sind. Derzeit wird alles meistens umständlich manuell mit viel Hin und Her und Datenverlusten abgewickelt. Wer hier clevere digitale Prozesse entwickelt, spart am Ende Ressourcen auf beiden Seiten. Hotels sind oft nicht entsprechend ausgestattet und verstehen es noch nicht, erfolgreiche Workspitality-Experiences zu kreieren.”

Neben Team-Offsites und Workations, die sich laut den Gründer:innen im Unternehmensalltag zunehmend etablieren, spielen nun bei Emma Wanderer auch andere neue Formate und Produkte eine Rolle.

Erste Workation-Region Österreichs geplant

“Firmen wollen Company-Houses etablieren, suchen dauerhafte Workation-Lösungen in Form von Benefit-Paketen oder Co-Living-Memberships. Neuerdings wird auch Corporate-Home-Swapping als Thema behandelt”, deutet Jaritz Entwicklungen an. “Auf uns kommen jetzt Regionen, Hotels und Betreiber:innen zu. Sie bitten uns um Unterstützung bei der Entwicklung. Dabei entstehen Partnerschaften, die sich auch als Angebot auf unserer Plattform niederschlagen werden.”

So arbeitet man aktuell mit einer Tourismus-Region daran, die erste Workation-Region Österreichs zu etablieren. Eine weitere Partnerschaft gibt es mit Workation.de, einem deutschsprachigen Anbieter für Workation-Locations.

“Die Wichtigkeit des richtigen Co-Founders”

“Die damalige Insolvenz erwischte uns genau zu Weihnachten. Wir Founder, das Team, unsere Familien und Emma als Marke waren hart getroffen. Wir hatten so viel investiert”, so Jaritz rückblickend zum damaligen Konkurs.

Trummer sticht heute in eine ähnliche Kerbe, wenn sie sagt: “Die Zeit war wirklich schwierig. Es gab viel aufzuarbeiten. Einerseits bist du über Monate mit der Schließung und allem Emotionalen beschäftigt. Auf der anderen Seite musst du schauen, wie es weitergeht. Hier hat sich bewiesen, wie wichtig der richtige Co-Founder an deiner Seite ist und dass man seinen Grundprinzipien und Werten treu bleibt. Nun freuen wir uns darauf, mit Emma gemeinsam wieder auf die Reise gehen zu können.”

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