23.09.2019

Politik als Gladiatorenkampf? Es geht auch anders!

Von der Rot-Weiß-Rot Karte bis zu Culture Tech: Wenn wir auch in einem Wahlkampf einen konstruktiven Dialog führen wollen, dann müssen wir uns Zeit zum Zuhören nehmen.
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Markus Fallenböck: Wahlkampf als Gladiatorenspiele? Es geht auch anders!
(c) Own360: Markus Fallenböck

Self-fulfilling prophecy – eigentlich sollten das ja alle kennen. Und dann ist man doch wieder überrascht, dass alle überrascht sind. Da wird seit dem Ibiza Video von vielen Beobachtern und Medien der härteste und schmutzigste Wahlkampf aller Zeiten prognostiziert – und jetzt sind doch alle wieder ganz erstaunt, dass es so gekommen ist. Letzte Woche war dann überhaupt der Siedepunkt – beinahe im wörtlichen Sinne. Die Republik war geschockt von Fever-Gate und der telegenen Aversion zwischen Sebastian Kurz und Pamela Rendi-Wagner. Die meisten Kommentatoren haben danach eine mögliche Türkis-Rote Koalition gleich wieder begraben – wohl viel zu vorschnell…

+++Zusammenfassung des Reverse Pitch: Was die Parteien den Startups bieten+++

Wahlkampf: Politik als Gladiatorenkampf

Seit Wochen werden wir nun von Konfrontationen und Duellen in diesem Wahlkampf begleitet. Ganz am Anfang gab es mit den ORF Sommergesprächen noch kurz eine Chance für Reflexion und Dialog. Danach war Schluss mit lustig! Seitdem wird alles in Form von Gladiatorenkämpfen inszeniert und viele beschweren sich, dass die Inhalte komplett untergehen.

Wenn schon Themen wie Gesundheitspolitik oder Standortsicherung nicht durchdringen, dann kann man sich leicht ausmalen, wie es um die Forderungen der heimischen Startup-, Investoren- und Innovationsszene steht. Ganz genau: Im aktuellen Wahlkampf haben diese Themen bisher eine eher sehr untergeordnete Rolle gespielt.

Politiker im Pitch

Das wollten die Veranstalter des “Reverse Pitch” ändern, der letzte Woche im Wiener weXelerate stattfand. Gemeinsam mit Partnern wie dem brutkasten, B&M Tricon und weXelerate wurde ein neues Format aus der Taufe gehoben. Die Grundidee des “Reverse Pitch”: Der Pitch-Spieß wurde umgedreht und die Politiker mussten sich vor der Startup- und Innovations-Community beweisen. Nach einem jeweils fünfminütigen Pitch folgte eine Q&A-Session durch eine hochkarätige Jury aus dem Kreis der Veranstalter sowie von UNIQA Ventures und AustrianStartups.

Auch das Publikum hatte dabei die Möglichkeit, vor und während der Veranstaltung Fragen an die Nationalrats-Kandidaten zu stellen. Fünf Politikerinnen und Politiker stellten sich im voll besetzten Veranstaltungssaal von weXelerate dieser Herausforderung: Andreas Ottenschläger (ÖVP), Sonja Hammerschmid (SPÖ), Yannick Shetty (NEOS), Thomas Nasswetter (JETZT) und Sabine Jungwirth (Die Grünen). Gerhard Deimek als Vertreter der FPÖ musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen.

Klare Themen und Fairplay

Wie bei einem Pitch üblich gab es einen streng einzuhaltenden Zeitrahmen. Inhaltlich mussten sich die Politikerinnen und Politiker auf Digitalisierung, Innovation und Forschung konzentrieren – also auf die Rahmenbedingungen für Startups. Themen wie der Wahlkampf (Ibiza, Schreddern, Parteispenden, usw.), Migration oder der Brexit waren für die Teilnehmer wie das Publikum tabu. Und es galt natürliche eine weitere Pitch-Regel: Rede über dich selbst und nicht über die anderen.

Und siehe da: Das engagierte Publikum erlebte intensive und sehr konstruktive Präsentationen. Dabei zeigte sich viel Einigkeit bei den Zielen: die Rot-Weiß-Rot Karte (alle sind für eine Reform), unternehmerische Bildung an den Schulen (für alle wichtig), steuerliche Erleichterungen bei Gründungen und Wagniskapital (keine Vetos) sowie eine Entbürokratisierung (alle dabei). Am Ende sagte dann einer der pitchenden Politiker sinngemäß: Wenn wir da jetzt so zusammen sind, dann könnten wir fünf uns auf sehr viel einigen. Na, schau!

Culture Tech für Österreich

Szenenwechsel: Am Rande einer großen Konferenz hatte ein Software-Unternehmen vergangene Woche 40 Unternehmer und Manager zu einem Gedankenaustausch mit einem der Wiener Spitzenkandidaten für den Nationalrat geladen. Und auch hier: Vortrag und Diskussion in erstaunlicher Tiefe und Breite. Startups und Innovation waren ein wichtiges Thema. Ausführlich wurde von der Finanzierungssituation (Problem der Wachstumsfinanzierung), über die Blockchain als Chance für Europa bis zu innovativen Formen der Zusammenarbeit von etablierten Unternehmen und Startups vieles behandelt.

Nach dem Vorbild der Pariser Station F wurde auch ein Zukunftsprojekt angesprochen, das die Stärke der Kulturnation Österreich mit der Dynamik junger Unternehmen zusammenführen soll. Die Idee dahinter: Heimische Kulturinstitutionen wie die Bundestheater werden mit Startups zusammengespannt, um gemeinsam neue digitale Services und Lösungen zu entwickeln. Eine sehr spannende Idee, um den Kulturstandort Österreich auch noch in 10 Jahren abzusichern.

Self-fulfilling prophecy: Wer inhaltliche Antworten will , der muss Zeit und Umgebung dafür anbieten bzw. auch annehmen. Oder sich andernfalls zumindest nicht beschweren, wenn er nur Attacken und Skandale zu sehen bekommt.


Zum Autor:

Markus Fallenböck ist Gesellschafter des österreichischen FinTechs Own Austria, das über eine App einen Standortfonds für Österreich sowie eine Content Plattform anbietet. Davor war er viele Jahre in Managementfunktionen in der Medienbranche tätig. Er war Initiator des “Reverse Pitch”.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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