06.11.2019

KMU-Roadshow 2019: Die Bilanz und wichtigsten Learnings

Der brutkasten tourte mit der "KMU meet Startups & Corporates"-Roadshow von Ende August bis Oktober 2019 durch alle neun Bundesländer. Das Ziel war die Vernetzung von Klein- und Mittelbetrieben mit Startups und Big Playern. Nach insgesamt neun Stationen ziehen wir nun Bilanz.
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KMU Roadshow
© derbrutkasten/ Werner Streitfelder

Von Ende August bis Oktober 2019 tourte der brutkasten mit einer eigenen Roadshow durch ganz Österreich. Unter dem Motto “KMU meet Startups & Corporates” wurden Klein- und Mittelbetriebe mit Hidden Champions sowie Startups im Rahmen von neun Events in neun unterschiedlichen Bundesländern vernetzt.

Die Mission: Durch ein eigenes Matchmaking-Service, das gemeinsam mit dem Austria Wirtschaftsservice (aws) umgesetzt wurde, sollten die Teilnehmer potentielle Kooperationen und Partnerschaften ausloten. Ziel war es, den bewährten Ansatz der Startup-Corporate-Collaboration auch klein- und mittelständischen Unternehmen näher zu bringen – ganz nach dem Gedanken “Innovation durch Kooperation”.

Digitalisierung und Kooperationen

Im Rahmen der Events stand auch der gegenseitige Wissensaustausch im Fokus. Hierfür gab es pro Event je zwei Panels, an denen Experten aus der jeweiligen Region ihre Erfahrungen zu den Themen “Digitalisierung in Unternehmen” und “Chancen & Möglichkeiten der Zusammenarbeit von KMU, Startups und Corporates.” austauschten.

Im Vorfeld der Panels fanden zudem Lightning-Talks statt. In diesen wurden die Herausforderungen, die Unternehmen heutzutage bewältigen müssen, thematisiert – angefangen von Cybercrime, über Liquiditätsplanung und Wachstumskapital bis hin zur digitalen Vermarktung der eigenen Geschäftsidee. Diesbezüglich gaben Experten von der Erste Bank und Sparkasse Wiener Städtische Versicherung AG, Svea Ekonomi, Tauros Capital und des Linzer Startups presono, den Teilnehmern Einblick in ihre Lösungen.

Neben den Panels und Lightning-Talks hielten Vertreter von Corporates Keynotes rund um die Themen “Startup-Corporate-Collaboration” und welche Erfahrungen sie im Rahmen ihrer eigenen Programme gemacht haben. Darunter waren etwa die Umdasch Group Ventures oder Casinos Austria.

Zahlen und Fakten zur KMU Roadshow

Die brutkasten Roadshow führte vom Neusiedlersee bis zum Bodensee durch alle neun Bundesländer Österreichs. Im Vorfeld der Events konnten sich die Teilnehmer über eine eigene Plattform anmelden, um mit den anderen Teilnehmern vorab Informationen über ihr Unternehmen zu teilen. Zudem konnten sie angeben, an welchen Kooperationsthemen sie interessiert sind.



Insgesamt haben sich über die Plattform über 700 Teilnehmer angemeldet. Darunter waren rund 100 Corporates und 150 KMU sowie über 200 Startups aus allen Regionen Österreichs. Im Rahmen der Veranstaltungen konnten so rund 300 Kooperationsgespräche zwischen den unterschiedlichsten Teilnehmern organisiert werden.

Die Bilanz der Roadshow

Die Bilanz der Roadshow lässt sich jedoch nicht nur anhand der Zahlen festmachen, sondern auch an den Inhalten, die während der Panels und den Kooperationsgesprächen diskutiert wurden. Zudem konnten Learnings durch die an der Roadshow beteiligten Partner gesammelt werden – inbesondere in Bezug auf die Erfolgsfaktoren für Kooperationen und Partnerschaften. Diese lassen sich auf drei Key-Findings herunterbrechen:

  • Die richtige Sprache finden
  • Erwartungen definieren und Vertrauen aufbauen
  • Das Timing muss stimmen

1. Die richtige Sprache finden

Wie Dusan Todorovic, von der aws erläutert, könnten mittelständische Unternehmer aus dem KMU-Segment mit den Buzzwords rund um Digitalisierung und Innovation kaum etwas anfangen. Hier müsse in Zukunft ein Fokus auf eine einfache und verständliche Sprache gelegt werden, um nachhaltige Partnerschaften zu ermöglichen.

Während der Roadshow bestätigten dies mehrere Panelteilnehmer – unter ihnen war auch Johannes Eßmeister, Geschäftsführer von der ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, die Unternehmen im Rahmen der digitalen Transformation berät. “Für die Digitalisierung der österreichischen KMU, ist entscheidend, dass mit ihnen auf Augenhöhe kommuniziert wird und Beratungen möglichst ohne Buzzwords und Anglizismen auskommen”, so Eßmeister.

Ähnlich sieht dies Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtische Versicherung AG, die ebenfalls Partner der Roadshow war. Sie hebt besonders den persönlichen Kontakt hervor. “Die Roadshow hat einmal mehr bestätigt, wie wichtig persönliche Gespräche sind. Denn es gibt nicht die Unternehmen oder die Unternehmer, und auch nicht die Startups. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie die KMU meet Corporates & Startups-Roadshow, die uns durch ganz Österreich geführt hat.”

2. Erwartungen definieren und Vertrauen aufbauen

Ein weiteres Learning der Roadshow bezieht sich auf das Thema “Erwartungen” und “Vertrauen”. Die Erwartungen der einzelnen Partner müssen vor einer Kooperation zunächst klar definiert werden. “Wenn ein Corporate, Startup, oder ein KMU in Kooperationsgespräche geht, müssen sich beide Seiten im Klaren sein, was sie von der Kooperation erwarten”, so Todorovic. 

Ähnlich sieht dies Patrick Pirchegger vom Mobilfunkkonzern A1, der ebenfalls Partner der Roadshow war. Im Rahmen eines Panels verwies er darauf, dass auch die Erwartungen im eigenen Unternehmen abgestimmt werden müssen. Zudem müssen die Bedürfnisse der jeweiligen Business-Units in den Kooperationsprozess eng mit eingebunden werden. “Schlussendlich sollen durch die Kooperation auch die Probleme des Corporates gelöst werden”, so Pirchegger.

A1 ist in den letzten Jahren mit zahlreichen Startups erfolgreiche Partnerschaften eingegangen – der brutkasten berichtete. Zu ihnen zählen beispielsweise SchoolFox und das FinTech Salamantex, die ebenfalls an der Roadshow teilgenommen haben.

3. Das Timing muss stimmen

Das dritte Learning in Bezug auf erfolgreiche Kooperation der Roadshow umfasst das passende “Timing”. Jasmin Moradzadeh von der aws erläutert, dass das Eingehen einer Kooperation in der Regel rund sechs Monate dauert. “Wenn das Timing nicht passt, hilft aber auch der Wille zur Kooperation nicht”, so Moradzadeh.

In diesem Kontext bedarf es eines gegenseitigen Verständnisses zwischen Startups, KMU und Corporates, die teilweise über unterschiedliche Entscheidungsstrukturen verfügen. Christoph Kößler von A1 erläutert: “KMU agieren rasch und flexibel; haben aber oft keinen dicken Kapitalpolster für Investitionen. Daher benötigen sie Partner, die sie mit genau zu ihren Problemen passenden Lösungen unterstützen können, und mit ihrem künftigen Bedarf mitskalieren.”

KMU mit ins Boot holen

Nach insgesamt neun Stationen in neun unterschiedlichen Bundesländern zeigt sich Dejan Jovicevic, CEO und Founder des brutkasten, mit der Bilanz der ersten KMU-Roadshow zufrieden: “Wenn Unternehmen sich untereinander austauschen und gemeinsam innovative Lösungen erarbeiten, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. Die letzten fünf Jahre haben wir vorwiegend daran gearbeitet Startups und Corporates zu vernetzen. Mit der Roadshow haben wir nun die KMU mit ins Boot geholt.” Damit werde das Startup- und Innovations-Ökossystem um diese wesentliche Säule erweitert und KMU zugleich geholfen, neue Partner für ihre Digitalisierungsagenden zu finden, so Jovicevic.

Wir danken all unseren Partnern, die uns bei der Umsetzung der Roadshow unterstützt haben:

 


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Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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