04.09.2020

60 Prozent der Österreicher wollen Klimaschutz als Staatsziel

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Wichtigkeit von Klimaschutz für die Österreicher trotz Corona nicht nachgelassen hat.
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Startups im Kampf gegen den Klimawandel
(c) Adobe Stock: Aliaksandr Marko

“Zwei Krisen mit einer Klappe” lautete der Titel einer der ausführlichen Analysen in der aktuellen Ausgabe des brutkasten-Printmagazins. Gemeint war, dass man mit der Bewältigung der Coronakrise auch gleich die Klimakrise mitdenken könne. Nun zeigt auch eine aktuelle Studie  von Universität Klagenfurt, WU WienDeloitte Österreich und Wien Energie, dass die Akzeptanz für Erneuerbare Energien in Österreich trotz Wirtschaftskrise ungebrochen groß ist.

Klima-Maßnahmen von Regierung gefordert

Die Mehrheit der über 1000 Befragten in der repräsentativen Umfrage geht davon aus, dass der Klimawandel negative Auswirkungen auf das Leben aller haben wird und diese bereits spürbar sind. Rund 60 Prozent befürworten daher die Verankerung des Klimaschutzes als Staatsziel in der Bundesverfassung. Eine Mehrheit von 57 Prozent unterstützt außerdem eine Ökologisierung des Steuersystems. Aber rund ein Viertel bezweifelt, dass die Politik tatsächlich konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen wird.

“Die Umfrageergebnisse belegen ein gestiegenes Verantwortungsbewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher. Die Zahl derer, die im privaten Umfeld Maßnahmen zum Klimaschutz setzen wollen, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen”, sagt Nina Hampl, Studienautorin der Universität Klagenfurt. “So verzichten immer mehr Menschen, wohl auch aufgrund der geltenden Einschränkungen und von Home Office, bewusst auf die Nutzung des eigenen PKWs oder wählen Urlaubsziele, für die keine Anreise mit dem Flugzeug notwendig ist”, ergänzt Robert Sposato, Studienautor der Universität Klagenfurt.

Generell wollen die Konsumenten, dass im Transportbereich in ganz Europa Maßnahmen zum Klimaschutz gesetzt werden: Während im Vorjahr 50 Prozent die Einführung einer EU-weiten Kerosinbesteuerung unterstützten, pflichten dieser nun bereits 58 Prozent der Befragten bei.

“Wirtschaftliche Konjunkturpakete müssen möglichst nachhaltig wirksam sein und unbedingt im Einklang mit den Klimazielen stehen”, sagt dazu auch Michael Strebl, Geschäftsführer von Wien Energie: “Das Umdenken in der Bevölkerung hat bereits begonnen: Gerade der Konsum nachhaltig bereitgestellter Güter ist während des Lockdowns gestiegen. Jetzt braucht es entsprechende Weichenstellungen der Politik und Investitionen der Wirtschaft.”

E-Autos liegen im Trend

Das Interesse an Elektroautos ist hierzulande verglichen mit den Umfrageergebnissen vom Vorjahr anhaltend hoch. “Auch in der Krise können sich 43 Prozent den Kauf eines Elektroautos vorstellen. Das ist ein Beleg für die immer größere Beliebtheit, die durch wachsende Auswahl und steigende Reichweite der Modelle verstärkt wird”, betont Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich: “Die seit Juli geltende neue Förderung für Elektroautos hat ebenfalls einen positiven Effekt und kurbelt die Autobranche auf nachhaltige Weise wieder an.”

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Alexander Schmitz | (c) XELA

Japan gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter in der Robotik und Automatisierung, ein Land, in dem Roboter nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Alltag eine zentrale Rolle spielen. Inmitten dieser technologischen Hochburg hat sich der österreichische Gründer Alexander Schmitz mit seinem Unternehmen XELA Robotics erfolgreich etabliert. Seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt entwickelt und erforscht der Österreicher taktile Sensoren für menschlich-kollaborative Roboter. Vor der Unternehmensgründung im August 2018 war Schmitz auch als Associate Professor an der Waseda University in Japan tätig, bevor er sich vollständig auf sein Unternehmen konzentrierte.

Technologie ermöglicht menschenähnlichen Tastsinn

XELA Robotics setzt auf eine KI-Technologie, die taktile Sensoren integriert und damit neue Möglichkeiten für personalisierte Servicerobotik, Montage, Verpackung und Landwirtschaft schafft. Die Sensor- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen von XELA unterstützen Unternehmen weltweit bei der Digitalisierung und Automatisierung.

XELA Robotics hat uSkin entwickelt, einen Drei-Achsen-Tastsensor, der in einem weichen, langlebigen Gehäuse untergebracht ist und sich nahtlos in neue und bestehende Roboter integrieren lässt. uSkin verleiht Robotern einen menschenähnlichen Tastsinn und verbessert ihre Fähigkeit, Objekte präzise zu manipulieren. Jeder Sensorstreifen enthält mehrere Sensoren, und jeder Sensor misst 3-Achsen-Kräfte , die an spezifische Anwendungen angepasst werden können. Zu den Kunden von XELA zählen internationale Konzerne wie Honda, Hitachi oder Samsung.

Millionen-Investment und Expansion nach Europa

Wie XELA nun bekanntgab, konnte man für das weitere Wachstum ein Millionen-Investment an Land ziehen. Investor ist die Investoren-Gruppe FSR mit Sitz in Tokio.

„Die Partnerschaft mit unserem neuen Investor wird unsere Fähigkeit beschleunigen, sowohl unsere Sensortechnologie als auch unsere KI- Software zu skalieren. Dadurch können wir komplette Lösungen anbieten und die Produktion ausweiten, um der wachsenden globalen Nachfrage gerecht zu werden”, so Schmitz.

In Europa bedient XELA ebenfalls namhafte Kunden. Zudem hat XELA die Möglichkeit genutzt, sich über das Global Incubator Network (GIN) strategisch in Europa zu positionieren. “Durch das erstklassige Programm des Global Incubator Networks konnten wir unsere Marktchancen in Europa evaluieren, einen klaren Go-to-Europe-Plan mit Österreich als Basis entwickeln und einen erfahrenen Mentor gewinnen. Dieser Mentor hat uns nicht nur in der Umsetzung unserer Europastrategie begleitet, sondern auch wesentlich zur Finanzierungssicherung in Japan beigetragen“, sagt Schmitz.


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AI Summaries

60 Prozent der Österreicher wollen Klimaschutz als Staatsziel

  • Hohes Interesse: Zahl der Befürworter für klima- und energiepolitische Maßnahmen in Österreich steigt trotz Krise
  • Mehrheitlicher Wunsch: 60 % befürworten die Verankerung des Klimaschutzes als Staatsziel in der Bundesverfassung
  • Klare Forderung: 57 % der Österreicher wünschen sich eine Ökologisierung des Steuersystems
  • Anhaltender Trend: Interesse an Elektroautos bleibt groß

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