29.01.2020

Ex-Klarna-Manager Jens Lütcke wechselt in die Geschäftsführung von Bluecode

Jens Lütcke war Co-Founder der Sofort GmbH und leitete Klarna in der DACH-Region. Außerdem war er an der Entwicklung der PSD2 beteiligt. Nun wechselt er ins Führungsteam von Bluecode.
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Jens Lütcke
Jens Lütcke, Deputy CEO der Blue Code International AG © Blue Code International AG

Der Mobile-Payment-Anbieter Bluecode erweitert sein Führungsteam: Seit Januar 2020 ist Jens Lütcke (48) neuer Deputy CEO von Bluecode und verantwortet in dieser Rolle das Partnermanagement auf Banken-Seite.

Sofort-Gründer und Mitgestalter der PSD2

Lütcke ist in der FinTech-Szene kein Unbekannter: Als Mitinitiator und ehemaliger Geschäftsführer der Sofort GmbH entwickelte der provierte Jurist die “Sofort Überweisung” innerhalb von 12 Jahren zum führenden Direktüberweisungsverfahren in Europa. Nach dem erfolgreichen Verkauf an die schwedische Klarna Group leitete er von 2014 bis 2017 zusätzlich für Klarna die DACH-Region.

+++Bluecode: 12 Millionen Euro Investment für Wiener FinTech+++

In dieser Zeit gestaltete er auch die zweite EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) maßgeblich mit, die seit 14. September 2019 von europäischen Banken verpflichtend umgesetzt werden muss und neue Möglichkeiten für FinTech-Startups bietet. Zuletzt war der Stuttgarter als CEO des Software- und Serviceanbieters ipan Group sowie als Startup-Berater und Business Angel tätig.

Was Jens Lütcke mit Bluecode plant

“Die Vision, mit Bluecode ein eigenes europäisches Mobile-Payment-System für Banken, Handel und Endkunden aufzubauen, hat mich begeistert. Ich freue mich, die schon mit Sofort verfolgte Idee eines kontobasierten Zahlungsverfahrens voranzutreiben – ohne dazwischengeschaltete US-basierte Kartensysteme”, sagt Lütcke: “Mit meinem technischen und rechtlichen Know-how rund um PSD2-Schnittstellen will ich im Bereich Issuing dazu beitragen, dass Banken ihren Kunden noch schneller eine europäische Mobile-Payment-Lösung als Alternative zu US-Anbietern wie Apple Pay und Google Pay bieten können.”

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“Ich begreife Payment nicht als Silo, sondern als integralen Bestandteil der Wertschöpfungskette – also als Prozess, der Kunden und Händler digital verbindet und Mehrwertservices integriert”, sagt Lütcke weiters: “Daher entwickeln wir mit Bluecode Express eine neue Möglichkeit, Banken schnell an unser mobiles Zahlungssystem anzubinden, um letztendlich das Bankkonto an den Point of Sale zu bringen.”

Bluecode-CEO Christian Pirkner zählt auf das PSD2-Know-How

Christian Pirkner, CEO der Blue Code International AG, freut sich über den Neuzugang im Management-Team: “Mit Jens Lütcke gewinnen wir eine weitere Führungspersönlichkeit mit langjähriger Erfahrung im strategischen Aufbau und in der Internationalisierung von innovativen Zahlungslösungen”, sagt er “Sein regulatorisches Know-how rund um die zweite EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 wird uns dabei helfen, sicheres mobiles Bezahlen per Bluecode in Verbindung mit attraktiven Mehrwerten nach europäischen Regeln auszurollen. Insbesondere wird Jens Lütcke unsere Partner-Banken dabei unterstützen, die Wertschöpfungskette rund um Mobile Payment in ihren Händen zu behalten und diese im Sinne aller europäischen Beteiligten – von Banken über Handel bis zu den Endkunden – neu zu gestalten.”

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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