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Mitarbeiterbeteiligung ist hierzulande ein emotionales Thema, das von der Startup-Szene seit Jahren in jedem Forderungskatalog an die Politik behandelt wird. Diese Emotionalität kommt auch daher, weil man dabei – sofern keine geeignete gesetzliche Regelung besteht – viel falsch machen kann. Das passierte auch dem schwedischen Tech-Unternehmen Klarna – einst das am höchsten bewertete FinTech der Welt.
Hohe Steuern für Aktienpakete wurden direkt vom Gehalt abgezogen
Laut einem Bericht des deutschen Magazins FinanceFWD kostete ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm von Klarna viele Mitarbeiter:innen in Deutschland bis zu mehrere Tausend Euro. Das FinTech setzte nämlich auf das international übliche “Restricted Stock Unit”-Modell, bei dem nach einer bestimmten Frist echte Aktien ausgegeben werden. In Deutschland führte das (wie es auch in Österreich wäre) zu einem hohen anfallenden Steuerbetrag direkt bei Erhalt der Wertpapiere. Dieser wird auf Basis des aktuellen Aktienwerts berechnet und wurde bei Klarna direkt vom Gehalt abgezogen.
Mehrheit der Klarna-Mitarbeiter:innen machte mit
Ein Mitarbeiter berichtet FinanceFWD, dass er auf diese Weise in einem Monat weniger als die Hälfte seines üblichen Netto-Lohns erhielt, was schwer zu kompensieren gewesen sei. Und er ist bei weitem nicht der einzige – von Klarna heißt es, dass die Mehrheit der Mitarbeiter:innen an dem Programm teilgenommen hat.
Entwertung von Klarna auf 6,7 Mrd. Dollar führte zum Desaster für Mitarbeiter:innen
Diese punktuelle Gehaltseinbuße war für die Mitarbeiter:innen natürlich vorhersehbar, sofern sie sich vorab ausreichend informiert haben. Ein anderer Umstand kam jedoch wohl für alle recht überraschend: Die massive Abwertung von Klarna im Zuge der aktuellen Krise. Bekanntlich brach die Bewertung nach einem Höchstwert von 45,6 Milliarden US-Dollar auf zuletzt 6,7 Milliarden US-Dollar ein. Der Wert der Aktienpakete der Mitarbeiter:innen reduzierte sich also um bis zu rund 85 Prozent. Viele haben dadurch höhere Steuern (Steuersatz in Deutschland bis zu 50 Prozent) für den Erhalt der Pakete bezahlt, als diese nun Wert sind.