Das vielkritisierte Tiroler Beteiligungsunternehmen kitzVenture stellte laut Medienberichten einen Insolvenzantrag.
Das vielkritisierte Tiroler Beteiligungsunternehmen kitzVenture stellte laut Medienberichten einen Insolvenzantrag.
Wenn das Tiroler Beteiligungsunternehmen kitzVenture unter Führung von Geschäftsführer Patrick Landrock in den vergangenen Jahren in den Medien aufschlug, dann häufig nicht positiv. Nach wie vor hängt dem Unternehmen samt Firmenchef ein Betrugsprozess nach einem vielkritisierten Geldveranlagungs-Angebot vor einigen Jahren nach, bei dem es laut Anklage zu einem Schaden von rund 176.000 Euro gekommen sein soll. Im Zuge dessen verklagte das Unternehmen auch seine eigenen früheren Anwälte.
Im ersten Corona-Lockdown machte KitzVenture mit einem Online-Shop, in dem Masken und Desinfektionsmittel deutlich über Standard-Preis verkauft wurden und einer darauf folgenden Klage durch den VKI, negative Schlagzeilen. Zuletzt ließ man es mit der Ankündigung, die Marke Schlecker wiederbeleben zu wollen und als neuer Hauptsponsor des Fußballvereins Wacker Innsbruck etwas weniger kontrovers angehen.
Doch die mediale Ruhe war von kurzer Dauer. Laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung hat KitzVenture nun einen Insolvenzantrag gestellt. (Anm.: Dort ist von einem Eintrag beim KSV1870 die Rede, der auf der Seite des Kreditschutzverbands aktuell aber nicht zu finden ist). Die Zahlen dazu sind zumindest ungewöhnlich: Man habe sowohl 2021 als auch 2022 positiv bilanziert, leide aber nun unter einem Liquiditätsengpass, sagt der Anwalt des Unternehmens gegenüber der Zeitung. Verbindlichkeiten von 2,6 Millionen Euro würden noch offene Forderungen gegenüber Kunden in der Höhe von knapp neun Millionen Euro gegenüberstehen. Der Insolvenzantrag sei "aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht" gestellt worden. Eine Sanierung sei geplant. Man wolle das KitzVenture restrukturieren und das Geschäftsmodell auf neue Beine stellen.