08.04.2021

Overcoming Doubts: Dein Weg zum eigenen Unternehmen

In der Kolumne von Karriere Coach Katja Schuh dreht sich alles um deine Karriere in der Startup Szene. Wie du einen Unterschied machen kannst, die Pros & Cons einer Karriere im Startup und was du am Weg in ein Startup unbedingt beachten solltest.
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Katja Radlgruber
Startup Carreers: Die Karriere Kolumne von Katja Radlgruber

Gratuliere! Du interessierst Dich für’s Gründen, einen Impact zu generieren und dein eigenes Baby hochzuziehen. Das erfordert jede Menge Mut und zu dem möchte ich dich beglückwünschen! Wahrscheinlich hast du neben all der Euphorie aber auch schon diese kleinen Quälgeister an negativen Gedanken entdeckt. Lästig diese Dinger, aber auch sehr nützlich!! „Wie das?“ fragst du nun vielleicht?

Zweifel haben eine wichtige Botschaft: sie kommunizieren dir deine unterbewussten Bedürfnisse

Fakt ist: Bevor du sie nicht anhörst, werden sie auch nicht verschwinden und wenn du erst Mal mit dem eigenen Unternehmen loslegst, hast du etwas Besseres zu tun, als ihnen zuzuhören. Mache dir daher gleich heute darüber Gedanken, was dich persönlich vom Gründen abhält und finde die geeignete Lösung mit dem nachfolgenden Lösungsbaum.

Kann ich das? Wird das irgendjemand kaufen? Kann ich mir es leisten zu scheitern?

Vergangene Woche habe ich für gründungsinteressierte Frauen des Karrierenetzwerks Business & Professional Women in Deutschland einen Workshop gegeben. Fester Bestandteil beim erstmaligen Gründen ist das Auflösen und Überkommen von Blockaden. Zweifel müssen abgeholt und ernst genommen werden. An der Stelle möchte ich dich aber beruhigen: es ist ganz normal diese zu haben! Auch ich hatte sie, bevor ich mein eigenes Unternehmen gegründet habe.

Aus meiner Arbeit mit vielen Gründerinnen habe ich die häufigsten Zweifel für Dich zusammengefasst und in einem Lösungsbaum dargestellt:

  • Bin ich gut genug? Für wen wärst du gerne gut genug? Für eine imaginäre Autoritätsperson, der man ohnehin nichts recht machen kann oder für deine Kundinnen? Im ersteren Fall löse dich von dieser negativen Limitation und im zweiten Fall: Teste deinen Wert durch einen MVP, eine Nebenselbstständigkeit oder durch ein kleines Experiment, indem du jeden Tag versuchst, mindestens einen Euro zu verdienen.
  • Was ist, wenn ich scheitere? Was wenn nicht? Gute Planung ist alles, aber irgendwann musst du auch springen. Niemand kann dir Erfolg garantieren und scheitern im kleinen täglichen Rahmen gehört sogar zur Gesamt-Experience dazu. Super Mario fragt ja auch nicht, ob er über die Klippe springen soll oder ob er fallen wird? Er weiß, dass er noch einen Versuch erhält. PS: Wusstest du, dass jedes Jahr nur rund 500.000 Minuten hat und du keine einzige verschwenden solltest?
  • Was werden andere denken? Wenn Du es wirklich willst, wird dich keiner aufhalten können. Ein Schritt in den Kreis der UnternehmerInnen zieht auch immer einen Peer-Group-Wechsel nach sich. Beachte: Nicht alle Menschen halten Gründen für eine „unsichere Alternative“ oder „keinen richtigen Job“. Umgib dich mit Menschen, die dir die Kraft geben, deine Idee umzusetzen!
  • Wie finanziere ich das? Es gibt die Unternehmensfinanzen und deine privaten Finanzen. Bezüglich einer Finanzierung für dein Business lässt du dich am besten beraten und stellst einen Business Plan auf. Wann kann dein Unternehmen von den KundInnen-Einnahmen leben? Welches Startkapital brauchst du? Privat solltest du genauso vorsorgen: Ab wann wirst du dir ein Gehalt auszahlen können? Wie hoch sind deine Lebenserhaltungskosten? Rechne damit, dass du dich zwischen 6-24 Monate aus deinen Ersparnissen oder einer anderen Erwerbstätigkeit finanzierst.
  • Was wenn dir die Puste ausgeht? Manches ist leichter gemeinsam zu organisieren. Denke auch über einen oder eine Co-FounderIn nach und definiere einen starken Career Purpose für dich. Kannst du ihn noch über jede Hürde hinweg sehen und motiviert er dich morgens aus dem Bett zu kommen? Noch nicht ganz? Dann lass uns unbedingt in einem kostenlosen Erstgespräch sprechen!

Failing to Plan

Der größte Feind der inneren Zweifel ist eine gute Planung mit Deadlines. Doch: einen guten Plan aufzustellen, während man selbst zweifelt, kann herausfordernd sein. Daher machen nur wenige einen. Entscheide dich daher für eine möglichst transparente und ehrliche Planung – eine, die auch Raum für deine eigenen Zweifel und Engpässe hat. Du musst noch nicht jede Antwort auf alle Fragen kennen. Aber weißt du, was du noch nicht weißt? Deine erste Planung könnte wie folgt aussehen:

Löse deine Zweifel & Blockaden auf

Abgesehen von den Tipps, die ich dir hier anbiete, rate ich dir, deine eigenen Zweifel zu ergründen:

  1. Betrachte sie als hilfreiche Informationsquelle. Sie sind deine FreundInnen.
  2. Wenn dieser oder diese FreundIn dir eine positive Absicht hätte, was wäre diese? Was möchte er/sie für dich Positives bewirken? Zum Beispiel, dass du dich nicht übernimmst oder dass du nicht aus der Gemeinschaft ausgegrenzt wirst oder dass du immer genug zu essen hast … etc.
  3. Welches Bedürfnis steht dahinter? Häufig sind es Themen wie: finanzielle oder persönliche Sicherheit, Zugehörigkeitsgefühl/Gemeinschaft, Anerkennung…
  4. Wie kannst du dieses Bedürfnis auch in der Gründung deines eigenen Unternehmens wahrnehmen und für dich erfüllen?

Möchtest du mehr zum Thema Zweifel auflösen erfahren? Dann höre in meine aktuelle Folge im FEMALE LEADER STORIES Podcast (Staffel 2 | Folge 4) hinein


Katja Schuh ist Karriere- und Leadership Coach und unterstützt bis 2022 insgesamt 2.000 Frauen dabei auf die nächste Karrierestufe zu kommen. Sie ist selbstständige Coach, Gründerin des Business Fashion Labels V-SUIT und war bereits mit 23 Führungskraft von 100 Mitarbeiter:innen. Als Gründerin des Frauennetzwerkes Business Frauen DACHYLF Vorstandsmitglied und Board Member bei Headhunter Peter Kraus ist sie gut vernetzt. Durch ihr Schaffen hilft sie dabei, das eigene Potential voll auszuschöpfen und eine Karriere mit Impact zu kreieren. Die Kolumne Startup Careers von Katja Schuh erscheint jeden zweiten Donnerstag im Monat.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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