26.09.2017

Kapsch: Hinter den Kulissen von Factory1

Die Mobilitätsbranche ist von den Auswirkungen der Digitalisierung stark betroffen. Führende Unternehmen setzen daher nun auch verstärkt auf die Innovationskraft von Startups. Der Brutkasten blickt hinter das Acceleration Program Factory1 der Kapsch TrafficCom und untersucht im Rahmen einer Serie, wie man sich eine solche Zusammenarbeit konkret vorstellen kann.
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Die Teilnehmer der Factory1
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Nur wenige Branchen sind von den Auswirkungen der Digitalisierung so stark betroffen, wie es die Mobilitätsbranche ist. Speziell im Bereich der ITS (Intelligent Transportation Systems) kommt es zu massiven Veränderungen, welche zunehmend eine Herausforderung an die in der Branche tätigen Unternehmen darstellen. Einerseits sind die Anforderungen der Kunden immer komplexer, andererseits drängen durch Startups vermehrt neue Lösungen auf den Markt. Um weiterhin die Rolle des innovativen Vorreiters einnehmen zu können, zeigen sich die Organisationen daher gegenüber einer Zusammenarbeit mit Startups aufgeschlossen.

Technische und kulturelle Innovation

Der dem Kooperationswillen zugrundeliegende Gedanke ist dabei zweierlei: Einerseits gilt es neue Technologien frühzeitig zu erkennen und in eigene Lösungen zu integrieren, andererseits gilt es aber auch, durch die vergleichsweise schlanken Denk- und Handlungsprozesse der Startups die eigene Unternehmenskultur nachhaltig zu befruchten.

Redaktionstipps

Auch der österreichische Branchenprimus Kapsch TrafficCom, weltweit führender Anbieter von Intelligent Transportation und Tolling Solutions, ist von der Notwendigkeit der Zusammenarbeit überzeugt. Heinrich Schmid-Schmidsfelden, Head of Corporate Innovation und Leiter von Factory1, fasst dies folgendermaßen zusammen: „Unser Ziel ist es, die aufregendsten Technologien und neuen Business-Modelle in das Open-Innovation Programm von Kapsch TrafficCom einzubringen und so die neuen Möglichkeiten zu nutzen, die sich gerade im Mobilitätssektor entwickeln.“

Konkrete Umsetzung: Factory1

Konkret wird dies gerade in der ersten Runde der Factory1 (www.factory1.net) realisiert. Aus 285 Bewerbungen wurden sieben Startups aus sechs Themenfeldern ausgewählt, welche nun im Rahmen eines sechsmonatigen Acceleration-Programmes gemeinsam mit Mentoren der Kapsch TrafficCom an neuen Lösungen (so genannte Innovation Projects) feilen. Diese werden im Rahmen des ITS World Congress Ende Oktober in Montreal der Industrie präsentiert.

Drei Phasen

Bis zur Vorstellung ist es jedoch noch ein harter Weg. In drei Phasen – Concept Development, Production und Evaluation – werden die Innovation Projects entwickelt. Begleitet werden die Start-ups dabei von wöchentlichen Update Sessions. Zusätzlich sind noch monatliche Acceleration Days vorgesehen, für welche die sieben Startups jedes Monat nach Straßburg, Wien oder Montreal geflogen werden, um zusammen mit den Mentorinnen und Mentoren an den Projekten zu arbeiten.

Der Brutkasten blickt hinter die Kulissen und sieht sich die Zusammenarbeit genauer an. Wie sieht ein solches Projekt aus? Was erwartet einen hierbei als Startup? Wo liegen die Herausforderungen? Und welche Erwartungen werden wechselseitig gesetzt? In den kommenden Wochen wird der Brutkasten die sieben Startups sowie ihre Innovation Projects vorstellen und diese Fragen beantworten.

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Neuer CEO bei CycloTech: Marcus Bauer (c) CycloTech

Mit Vorfreude blickt Bauer auf seine neue Aufgabe: „CycloTech ist für mich ein Unternehmen mit beispielloser Innovationskraft. Die CycloRotor-Technologie bietet Möglichkeiten, die die Luftfahrt nachhaltig verändern werden“. Der neue CEO freue sich darauf, „gemeinsam mit dem Team an dieser spannenden Zukunft zu arbeiten, die Entwicklung neuer elektrischer Antriebe voranzutreiben und die Luftmobilität zu revolutionieren“.

Neuer CEO besitzt “Innovationsgeist”

Der künftige CEO Marcus Bauer bringt über 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen mit. Zuvor war er unter anderem bei internationalen Unternehmen wie Airbus, Siemens und Rolls-Royce tätig. Laut Presseaussendung begleitete er in seiner Karriere bereits „zahlreiche technologische Durchbrüche“.

Mit seinem „technischen Know-how“, seiner „strategischen Führungsstärke“ und seinem „Innovationsgeist“ gilt Bauer als ideale Besetzung für die CEO-Position. Seine Aufgabe wird es sein, CycloTech in der Wachstumsphase zu unterstützen und das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Luftfahrtindustrie zu entwickeln.

Kinsky bleibt trotz Rücktritt im Unternehmen

Nach sieben Jahren im Unternehmen übergibt Hans-Georg Kinsky nun seine Position als CEO. Stolz blickt er auf den Erfolg der letzten Jahre zurück: „Die Entwicklung der CycloRotor-Technologie war eine faszinierende Reise, und ich bin dankbar für die engagierte Zusammenarbeit unseres Teams. Mit Dr. Marcus Bauer als neuem CEO sind wir bestens aufgestellt, um unsere Vision einer nachhaltigen, elektrischen Luftmobilität weiter zu realisieren“.

Im Jahr 2016 übernahm Kinsky als Gesellschaftervertreter die Rolle als CEO. Unter seiner Leitung entwickelte sich CycloTech zu einem bedeutenden Anbieter von Antriebssystemen für die Luftfahrt. Nach seinem Rücktritt bleibt er dem Unternehmen als Beiratsmitglied erhalten.

CycloTech entwickelte Modell für fliegende Autos

Das Linzer Startup CycloTech bezeichnet sich selbst als weltweit führendes Unternehmen für Antriebssysteme in der Luftfahrt, die auf dem Voith-Schneider-Prinzip basieren. Es entwickelte ein elektrisch betriebenes 360°-Schubvektor-Antriebssystem. Dabei ermöglichen elektrisch angetriebene CycloRotoren eine direkte Variation der Schubkraft in Größe und Richtung auf einer vollständigen Kreisbahn. Damit unterscheidet sich das System von herkömmlichen Flugzeugantrieben (Düsen, Propeller, Rotoren), die nur Schub in eine Richtung erzeugen können.

Erst Anfang November präsentierte CycloTech einen Prototypen eines Fluggeräts, den „BlackBird“ – brutkasten berichtete. Dieses Konzept soll zukünftig die Entwicklung fliegender Autos mit einem neuartigen Antriebssystem ermöglichen. Langfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, individuelle Luftmobilität in den Alltag zu integrieren.

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