19.05.2016

Jonny Fresh: “Werden beweisen, dass Wäscheservice in Wien funktioniert”

Das Wäscheservice-Startup "Jonny Fresh" expandiert nach Wien. Innerhalb von 36 Stunden bekommt man seine Wäsche gereinigt und gebügelt zurück. Bei "2 Minuten 2 Millionen" wurde einem österreichischen Startup keine Zukunft für dieses Konzept prognostiziert. Die Berliner wollen beweisen, dass es doch funktioniert.
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Der Wäscheservice "Jonny Fresh" expandiert nach Wien. (c) Screenshot Blog Jonny Fresh

Wäsche sortieren, Wäsche waschen, Wäsche aufhängen, Wäsche bügeln. Wirklichen Spaß macht das wohl kaum jemandem. Da kommt “Jonny Fresh” ins Spiel. Das Startup holt Schmutzwäsche von der Haustür ab, reinigt sie und bringt sie innerhalb von 36 Stunden wieder zurück. Anfang Mai haben die Berliner Jungunternehmer nach Wien expandiert.

2 Minuten 2 Millionen Investoren sahen in der Idee kein Potential

In der Puls4-Show “2 Minuten 2 Millionen” präsentierte das österreichische Startup “Waschbote” die idente Idee. Die Investoren rieten den Jungunternehmern dazu, mit ihrem Geld etwas anderes zu machen und an ein Investment war nicht zu denken. “Ich denke die Investoren von 2 Minuten 2 Millionen sind nicht ausreichend über den Markt informiert. Das Konzept funktioniert und ich werde ihnen zeigen, dass es auch in Wien aufgeht”, sagt Jonny Fresh-CEO Stefan Michaelis.

“Wir werden den 2 Minuten 2 Millionen-Investoren beweisen, dass das Konzept funktioniert.”

“Sehen großes Potential in Wien”

In Berlin gehen bei Jonny Fresh inzwischen mehr als 1.000 Bestellungen monatlich ein. Seit Anfang des Jahres hat das Unternehmen rund 80.000 Wäschestücke gewaschen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der gewaschenen Textilien im selbigen Zeitraum verdreifacht. “Wir sehen in Wien viel Potential. Für uns ist eine hohe Einwohnerzahl pro Quadratmeter und Kaufkraft entscheidend. Deshalb war Wien nach Berlin und München ein logischer Schritt für uns”, so Michaelis.

Redaktionstipps

Mindestbestellwert 15 Euro

Jonny Fresh Gründer Stefan Michaelis
Jonny Fresh Gründer Stefan Michaelis

Ein Hemd gibt es gewaschen und gebügelt ab 1,99 Euro inkl. Abholung und Lieferung. Ein Anzug bzw. Kostüm 2-teilig wird für 14,90 Euro gereinigt und gebügelt. Der Lieferservice selbst ist kostenlos und der Mindestbestellwert liegt bei 15 Euro. Wir starten den Service in Wien mit einer Testphase. Aufgrund der Bevölkerungsstruktur werde er anfänglich in den Bezirken 1-9 und 20 verfügbar sein, sagt Michaelis. Die Liefertermine sind abhängig von der Postleitzahl. “Wir haben in jeder Stadt einen Kooperationspartner. In Wien ist es die Wäscherei Hammerl”, so Michaelis weiters.

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Typischer Kunde ist Geschäftsmann um die 30

“Unsere Zielgruppe sind in erster Linie Businessleute. Unser klassischer Kunde ist zwischen 25 und 30 Jahre alt und gibt seine Hemden in die Reinigung”, erklärt der CEO. Wir wollen zwar nicht die Waschmaschine ersetzen, erhoffen uns aber, dass Menschen immer mehr Wäsche an uns abgeben, meint Michaelis weiters. Jonny Fresh reinigt neben Business-Garderobe auch Betten, Kissen, Matratzenbezüge, Handtüche oder auch Brautkleider.

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CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot
CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot

Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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