21.07.2021

Jokr: Instant Retail Player sichert sich 170 Millionen Dollar-Investment

Erst vor drei Monaten gestartet, sammelt der von Foodpanda-Gründer Ralf Wenzel entwickelte Online-Lieferdienst Jokr mit seinem neuen Konzept der Zustellung in nur 15 Minuten 170 Millionen Dollar in den USA ein. Damit soll die Expansion weiter vorangetrieben werden.
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Ralf Wenzel Jokr
Ralf Wenzel (l.) ist mit Jokr auf Erfolgskurs.
© Jokr/Max Manavi-Huber

Die Zustellung von Lebensmitteln boomt, auch wenn sie in Österreich selbst noch in den Kinderschuhen steckt. Um das zu ändern, drängen allerdings auch hierzulande immer mehr Player auf den Markt. Jüngstes Beispiel ist das amerikanische Startup Jokr, das sich mit seinem an den Kundenbedürfnissen orientierten Konzept, der Lebensmittelzustellung innerhalb von 15 Minuten sowie einer vergleichsweise großen Auswahl als einzigartig bezeichnet. Geleitet wird der neue E-Commerce-Player von einem erfahrenen Team rund um foodpanda-Gründer Ralf Wenzel und dem ehemaligen Deliveroo Top-Manager Lukas Grabenwöger – der brutkasten hat berichtet. In der Alpenrepublik erfolgte der Markteintritt vor Kurzem in Wien, aber auch andere Städte in Österreich hätten noch großes Potenzial, wie die Gründer betonen.

Namhafte Investoren an Bord

Um aber in Summe und damit auch international weiter zu wachsen, hat man nun eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 170 Millionen Dollar abgeschlossen. Unterstützt wird die zu den größten der vergangenen Jahre zählende Runde von einigen der weltweit bedeutendsten Tech-Investoren, wie Jokr in einer Aussendung bekannt gibt. Angeführt von GGV Capital, Balderton Capital und Tiger Global Management, schlossen sich auch Activant Capital, Greycroft, Fabrice Grindas FJ Labs sowie Lateinamerikas auf Tech spezialisierte VC-Firmen Kaszek und Monashees an. HV Capital, der erste institutionelle Investor nach der Gründung, beteiligt sich ebenfalls an der Series-A-Runde und bekräftigt damit sein Engagement bei Jokr, nachdem er die Seed-Finanzierung angeführt hatte. Eine Neuerung gibt es auch im Vorstand des Unternehmens, dem künftig Hans Tung, Managing Partner bei GGV Capital, angehört.

Jokr-Gründer Ralf Wenzel freut sich über den Finanzierungserfolg: “Die heute bekannt gegebene Investition wird uns in die Lage versetzen, unsere Expansion in einem noch nie dagewesenen Tempo fortzusetzen, während wir Jokr weiter zur führenden Plattform für eine neue Generation des Online-Shoppings ausbauen, mit sofortiger Lieferung, einem Fokus auf lokale Produktangebote und nachhaltigeren Liefer- und Lieferketten. Wir sind stolz darauf, mit einer so angesehenen Gruppe von internationalen Tech-Investoren zusammenzuarbeiten, die uns dabei helfen, die enormen Chancen, die vor uns liegen, zu nutzen.”

Expansion im Fokus

Jokr hat seinen Hauptsitz in New York/USA und verfügt über weitere Niederlassungen in Lateinamerika und Europa. Seit der Aufnahme des Betriebs hat Jokr etwa einen Hub pro Tag in einer ständig wachsenden Liste von Städten eröffnet, darunter New York City (USA), São Paolo (Brasilien), Mexiko-Stadt (Mexiko), Bogota (Kolumbien), Lima (Peru), Warschau (Polen) und Wien (Österreich). Derzeit verfügt der Online-Lieferdienst über 100 Hubs weltweit, wobei sich das gesamte Auftragsvolumen etwa alle zwei Wochen verdoppelt. Adressiert wird ein globaler Markt von mehr als 8 Milliarden Dollar im Lebensmittel- und Einzelhandelsbereich, von dem derzeit nur etwa 3 Prozent online sind.

Plattform für lokale Produzenten

Gemäß dem Motto “Think global – act local” haben die Gründer neben bekannten Marken etablierter Player auch lokale Produzenten im Visier, um einen Beitrag für die Wertschöpfung im jeweiligen Land zu leisten. Mehr als die Hälfte der bestellten Waren stammt derzeit von lokalen Unternehmen, die durch die Kooperation mit Jokr ihre Reichweite vergrößern können, ohne selbst komplexe Logistik- und Liefernetzwerke aufbauen zu müssen. Durch die Zustellung innerhalb von nur 15 Minuten sei das Jokr-Konzept auch besonders nachhaltig. Die Kunden und Kundinnen hätten so die Möglichkeit wirklich nur das zu kaufen, was sie auch wirklich brauchen. Das wiederum spare nicht nur Zeit und Stress, sondern vermeide auch Abfall.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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