06.05.2019

Joinpoints: Grazer Ein-Mann-Startup will “Trello in den Schatten stellen”

Der Grazer Gründer Jakob Deimbacher will mit seinem Startup Joinpoints eine bessere Alternative zu Trello, Pipedrive und Co. bieten. Wir sprachen mit ihm darüber, wie er die großen Konkurrenten hinter sich lassen will.
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Joinpoints: Jakob Deimbacher
(c) Joinpoints: Jakob Deimbacher

Das Grundprinzip seiner Online-Anwendung Joinpoints bringt Jakob Deimbacher in einem einfachen Satz auf den Punkt: “Das Tool passt sich an das Unternehmen an, nicht das Unternehmen an das Tool”. Es soll soll eine Vielzahl an Funktionen abbilden und besonders weitreichend einsetzbar sein. “Joinpoints kann unter anderem als CRM im Vertrieb, als Ticketsystem im Support oder als Projektmanagementtool verwendet werden. Im Idealfall nutzt man das System in allen Bereichen und Abteilungen des Unternehmens, da man dann auch die Vorteile der Vernetzung bestens nutzen kann”, erklärt der Grazer Gründer, der zuvor Chefentwickler beim Crowdinvesting-Anbieter Rockets Holding war.

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“Neuronales Netz” für Unternehmen

Im Zentrum steht dabei Verknüpfung. “Jede Information ist ein Joinpoint und jeder Joinpoint kann miteinander verbunden werden. Das daraus entstehende Geflecht kann man wie ein neuronales Netz verstehen, das alle Informationen und Bereiche eines Unternehmens miteinander verknüpft”, erklärt Deimbacher. Zusätzlich gebe es individuell gestaltbare Prozesse und Automatismen, die Übersicht bringen und die Effizienz steigern würden. Diese individuellen Anpassungen führt der Gründer, der sein Startup derzeit noch als EPU führt, in Workshops gemeinsam mit den Administratoren seiner Kunden durch. Im Zuge der geplanten Skalierung will er aber schon bald (weiterhin individuell anpassbare) vordefinierte Templates anbieten.

“Chancengleichheit für KMU gegenüber den Big-Playern”

Die Vision ist groß: Man wolle mit dem Tool Chancengleichheit für KMU gegenüber den Big-Playern am Markt herstellen und damit bekannte Tools wie Trello und Pipedrive in den Schatten stellen. Im Hintergrund stehen dabei Methoden und Grundgedanken aus der agilen Arbeitswelt, etwa Scrum und Kanban, und Erkenntnisse aus der Psychologie. Seit fünf Jahren arbeitete der Gründer parallel zu anderen Tätigkeiten an seiner Anwendung.

Gamification trifft Individualisierung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Gamification. “Mitarbeiter bekommen für das Abarbeiten von Aufgaben Punkte. Werden die Aufgaben schnell und innerhalb der Deadline abgearbeitet, bekommt man mehr Punkte. Wenn nicht, weniger”, erklärt Deimbacher. “Ich habe für die Punktevergabe eine komplexe Berechnungsformel entwickelt, die den Benutzer in den ersten zwei Wochen kennenlernt und anschließend individuell bewertet. So bleibt jeder Mitarbeiter motiviert, bei der nächsten Aufgabe mehr Punkte zu bekommen, ganz egal, wie schnell oder langsam andere im Vergleich sind”.

Zukunftsvision: KI-Analyse-Tool

Mit diesem “Kennenlernen” der Nutzer sei schon “ein bisschen” künstliche Intelligenz im Programm implementiert. In Zukunft soll KI eine noch deutlich wichtigere Rolle spielen. “Mit dem derzeitigen System legen wir bereits die Basis für ein Analyse-Tool, das unseren Kunden in Zukunft viele wertvolle Informationen bringen wird”, sagt der Gründer. Je mehr Informationen bereits jetzt ins System eingespeist würden, desto mehr Auswertung durch einen Algorithmus, der zurzeit noch entwickelt wird, werde später möglich sein.

Joinpoints: Daten im ISO-zertifizierten Rechenzentrum in Wien

Neben den genannten Aspekten will Deimbacher mit Joinpoints gegenüber der internationalen Konkurrenz auch im Sicherheitsbereich punkten. “Alle Daten bleiben bei uns in Österreich und werden DSGVO-Konform gehandhabt. Wir nutzen dazu ein ISO- und TÜV-zertifiziertes Rechenzentrum in Wien”, sagt der Gründer. Das Anmieten der Serverleistung sei im Moment noch einer der größten Kostenpunkte des bislang eigenfinanzierten Startups. Erste Kunden, vorwiegend aus der Grazer Startup-Szene, darunter die Rockets Holding, AppRadar und Teamazing, sind bereits gewonnen. Die ersten drei Nutzer sind bei Joinpoints gratis. Für Standard-Accounts zahlt man dann 14,99 Euro monatlich pro Person. Admin-Accounts schlagen mit 19,99 Euro pro Monat zu Buche.

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Heizma mit klimaneutralen Wärmepumpen

Heizma spezialisiert sich auf die Installation von Wärmepumpen und möchten damit eine Lösung für eines der aktuell drängendsten Probleme entwickeln: das Heizen in privaten Haushalten, welches als drittgrößtes Klimaproblem Europas gilt.

Alleine in Österreich sind noch immer über 1,3 Millionen Haushalte mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet, die einen erheblichen CO2-Ausstoß verursachen. Mit der Gründung des Unternehmens ist das Gründer-Trio angetreten, um Hausbesitzer:innen einen “möglichst schnellen und einfachen Umstieg auf klimaneutrale Wärmepumpen zu ermöglichen”.

Um sich vom Mitbewerb zu differenzieren, wurden vom ersten Tag an möglichst viele Arbeitsprozesse digitalisiert und ein Komplettpaket entwickelt, das die Installation der Wärmepumpe inklusive sämtlicher Elektroleistungen sowie Förderantragabwicklung aus einer Hand umfasst. Nach Beauftragung kümmert sich das mittlerweile siebzigköpfige Heizma-Team um die Auftragsabwicklung.

500 Stück verkauft

Mit diesem Ansatz gelang es Heizma seit seinem Bestehen 500 Wärmepumpen zu verkaufen und Aufträge in Summe von über zehn Millionen Euro zu erzielen.

“Wir haben Heizma mit dem Versprechen gegründet, die Wärmewende von Haushalten ohne großen Zeit- und Geldaufwand möglich zu machen. Mit 500 verkauften Wärmepumpen im Gründungsjahr haben wir unsere hochgesteckten Erwartungen weit übertroffen. Ohne unseren unbeschreiblichen Teamgeist wäre es schlicht unmöglich gewesen, innerhalb so kurzer Zeit zum Marktführer in unserer Branche aufzusteigen”, sagt Heizma-Geschäftsführer Kowatschew.

Heizma kooperiert mit Bosch und Panasonic

Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, hat das Startup Kooperationen mit Herstellern wie Bosch, Viessmann, LG, Panasonic und iDM abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 möchte Heizma sein Angebot unter der Leitung von Astl um Photovoltaik-Lösungen erweitern.

Zudem ist die Gründung eines weiteren Betriebs für Tirol und Vorarlberg in Planung, um auch die beiden westlichsten Bundesländer ohne Partnerbetriebe abdecken zu können.

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