17.12.2015

Wie man zum Jahresende Steuern spart

Steuertipp der Woche: Powered by BDO - Zum Jahresende gibt es steuertechnisch in jedem Unternehmen viel zu tun. Der Brutkasten und BDO haben Steuertipps zum Jahresende zusammengestellt.
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Das Jahr geht zu Ende und damit rücken Steuererklärungen und Jahresabschlüsse näher. Grund genug, um noch einmal auf ein paar nützliche Steuertipps hinzuweisen, wodurch man sich vielleicht den einen oder anderen Steuer-Euro sparen kann:

Investitionen von Anlagevermögen

Bei Investitionen, die noch heuer getätigt werden, kann eine Halbjahresabschreibung geltend gemacht werden. Vorausgesetzt, das Wirtschaftsgut wird noch vor dem 31.12.2015 in Betrieb genommen. Investitionen mit Anschaffungskosten bis € 400 (exklusive USt bei Vorsteuerabzug) können sofort als geringwertige Wirtschaftsgüter abgesetzt werden.

Disposition über Erträge/Einnahmen bzw. Aufwendungen/Ausgaben

Bilanzierer haben einen gewissen Gestaltungsspielraum, da sie Aufwendungen vorziehen und Erträge verschieben können.
Einnahmen-Ausgaben-Rechner können ebenfalls Einkünfte steuern, indem sie Ausgaben vorziehen und Erträge verschieben. Dies gilt allerdings nicht für regelmäßig wiederkehrende Einnahmen und Ausgaben, die 15 Tage vor oder nach dem Jahresende bezahlt werden.

BDO-Steuertipp: Diesem Steuerspartipp kommt im heurigen Jahr besondere Bedeutung zu. Die Tarifstufen wurden nämlich mit der Steuerreform 2015/16 reduziert. Eine Verschiebung kann daher zu einer dauerhaften Steuerersparnis (und nicht nur einer Stundung) führen!

Steueroptimale Verlustverwertung

Seit der Veranlagung 2014 sind bei natürlichen Personen Verluste wieder mit 100 % der Einkünfte zu verrechnen. Das hat zum Nachteil: Die Vorteile der niedrigen Tarifstufen gehen verloren. Aber nur wenn die vortragsfähigen Verluste annähernd so hoch sind wie die gesamten Einkünfte.

BDO-Steuertipp: In dieser Situation sollte versucht werden, die Einkünfte bis zum Jahresende (zB durch Vorziehen von Einnahmen) noch entsprechend zu erhöhen.

+++Weitere Steuertipps: Keine Gesellschaftssteuer ab 2016+++

Forschungsprämie

Diese kann für Aufwendungen im Bereich der Grundlagenforschung oder angewandter und experimenteller Forschung beantragt werden. Die Prämie wird für 2016 von derzeit 10 % auf 12 % der Forschungsaufwendungen (Höchstbetrag € 1.000.000) pro Jahr erhöht.

Gewinnfreibetrag

Allen natürlichen Personen, die betriebliche Einkünfte erzielen, steht ein Gewinnfreibetrag zu. Der Gewinnfreibetrag stellt eine steuerliche Entlastung dar. Er verringert die Bemessungsgrundlage des steuerlichen Ergebnisses. Bis € 30.000 stehen jedem 13 % (= € 3.900) als Grundfreibetrag zu.

Darüber sind Investitionen nötig, um den gestaffelten (investitionsbedingten) Gewinnfreibetrag in Anspruch nehmen zu können. Als Investitionen kommen Wohnbauanleihen sowie abnutzbare körperliche Wirtschaftsgüter mit einer Nutzungsdauer von mind. 4 Jahren in Frage. Die Investitionen müssen bis 31.12.2015 getätigt werden.

Registrierkasse

Sollten Sie bereits heuer in eine neue Registrierkasse investiert haben, so können Sie eine Prämie iHv € 200 in Ihrer Steuererklärung 2015 beantragen.

+++Mehr zum Thema: Registrierkassa ab 2016+++

Umsatzgrenze für Kleinunternehmer

Unternehmer mit einem Jahres-Nettoumsatz von bis zu € 30.000 sind umsatzsteuerlich Kleinunternehmer und damit von der Umsatzsteuer befreit. Kleinunternehmer, sie sich mit ihrem Umsatz knapp an der Kleinunternehmergrenze bewegen, sollten rechtzeitig überprüfen, ob sie die Umsatzgrenze von netto € 30.000 im laufenden Jahr noch überschreiten werden. Eine einmalige Überschneidung um 15 % innerhalb von 5 Jahren ist unschädlich.

Befreiung von der Kranken- und Pensionsversicherungspflicht nach GSVG

Gewerbetreibende und Ärzte die weniger als € 4.871,76 Einkünfte und weniger als € 30.000 Umsätze erzielen, können sich von der Kranken- und Pensionsversicherung nach GSVG (Ärzte nur Pensionsversicherung) befreien lassen. Der Antrag muss spätestens am 31.12.2015 bei der Sozialversicherungsanstalt (SVA) einlangen.

Der Steuertipp der Woche ist ein Service im Rahmen einer Kooperation mit der BDO.

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mertel
Martin Mertel, MSc ist Steuerberater bei BDO.
simon
Mag. Carina Simon ist Steuerberaterin bei BDO.
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Vom Anwaltsbrief zur Kooperation: Hochzeit.click übernimmt Mitbewerber – Expansion nach Deutschland

Mit der Übernahme von Hochzeits‑Location.info und der Expansion nach Deutschland stellt sich das Wiener Startup Hochzeit.click für das weitere Wachstum neu auf. Wir haben mit Co-Gründer Constantin Witt-Dörring über Strategie, Markt und Mitbewerber gesprochen.
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(c) Hochzeitsclick

Wer eine Hochzeit plant, steht schnell vor einer Flut an Entscheidungen – von der perfekten Location bis hin zur Auswahl der passenden Dienstleister. Genau hier setzt das Wiener Startup Hochzeit.click an: Die Plattform unterstützt Brautpaare dabei, passende Anbieter zu finden und Anfragen einfach zu koordinieren (brutkasten berichtete). 2015 von Phil Potisk und Roland Pöll gegründet, hat das Unternehmen nun einen wichtigen Meilenstein erreicht: Durch die Übernahme des etablierten Branchenportals Hochzeits‑Location.info rund um den österreichischen Gründer Bernhard Fichtenbauer und die Umfirmierung zu einer neuen FlexCo wird das Angebot nun gebündelt – und der Eintritt in den deutschen Markt vorbereitet.

Wie aus einem Anwaltsbrief ein Deal wurde

Die Vorgeschichte der Übernahme von Hochzeits-Location.info, das sich auf die Vermittlung von Veranstaltungsorten für Hochzeiten fokussierte, liest sich wie ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie Rivalität in Kooperation umschlagen kann. „Der erste Berührungspunkt mit Bernhard Fichtenbauer, dem Gründer von Hochzeits‑Location.info, war vor sechs oder sieben Jahren ein Brief seines Anwalts, weil wir uns damals Domains gesichert hatten, die seinen ähnlich waren“​​, erinnert sich Witt‑Dörring im Gespräch mit brutkasten. Die Differenzen wurden beigelegt, beide Portale blieben Konkurrenten – und führten 2020 erstmals eine gemeinsame Marketingaktion („Aktion 700“) durch, bei der sie ihre Premium‑Pakete gebündelt für 700 Euro anboten.

„Die Aktion lief grundsätzlich sehr gut, war aber zu ineffizient bepreist“​​, erzählt der Gründer rückblickend. Aus der punktuellen Kooperation entstand ein längerfristiges Gentleman’s Agreement. Vier Jahre lang arbeiteten die Teams auf Basis eines Letter of Intent (LOI) zusammen, bevor im Frühjahr, die rechtlichen Schritte für eine gemeinsame Zusammenarbeit unter Dach und Fach gebracht wurden.

Hochzeit.click expandiert

Technisch bleiben beide Portale erhalten und kommunizieren per API. „Wir ranken jetzt mit zwei Domains für über 23.000 Begriffe auf Seite 1 bei Google, davon rund 3.000 auf Platz 1“​​, betont Witt‑Dörring. Für Anbieter heißt das: mehr Reichweite, zentral gemanagte Leads und ein überarbeitetes Pricing, das das kombinierte Potenzial widerspiegelt.

Der eigentliche Grund für den Schulterschluss liegt jedoch im Nachbarland. Hochzeits‑Location.info hat bereits ein beachtliches Portfolio in Deutschland aufgebaut – ein Land, in dem laut Witt‑Dörring jährlich rund 450.000 Hochzeiten stattfinden und ein Marktvolumen von fünf Mrd. Euro wartet. Seit dem Soft‑Launch verzeichnet Hochzeit.click 150 zahlende deutsche Locations; rund 30 Prozent aller Anfragen kommen bereits aus Deutschland. „Alles inbound – wir haben noch gar keinen aktiven Outreach gemacht“​​, so Witt‑Dörring.

Fokus auf Süddeutschland

Den Markteintritt treiben die Wiener nach demselben Muster voran, das sich in Österreich bewährt hat: SEO first und Fokus auf Regionen. „Wir fokussieren uns jetzt mal auf Bayern und Baden‑Württemberg, weil wir dort schon gute Traction haben“​​, erklärt der Gründer. 85 Prozent des gesamten Traffics (2.5 Millionen Unique user pro Jahr) wird organisch generiert. Das Marketingbudget für Paid Traffic macht lediglich fünf bis sieben Prozent vom Gesamtumsatz aus. Ergänzt wird das Abo‑Modell um eine Pay‑per‑Lead‑Option für kostenlos gelistete Locations – ein Feature, das „besser als erwartet angelaufen ist“​​.

Bei der Vertragsunterzeichnung | Foto: Hochzeit.Click

Trotz der Wachstumspläne möchte Hochzeit.click seiner Finanzierungsphilosophie treu bleiben. „Wir sind die gebootstrappte Mannschaft, die Schritt für Schritt vorangeht und aus dem eigenen Cashflow heraus operiert“​​, sagt Witt‑Dörring. 15 Mitarbeiter:innen sind derzeit an Bord. Investoren‑Geld? „Aktuell nicht geplant.“

Die Mitbewerber in Deutschland

Ganz ohne Wettbewerb geht es nicht: „Unser größter Mitbewerber in Deutschland ist Bridebook – gut finanziert, in 140 Ländern ausgerollt und mit einem starken Produkt“, erklärt Witt‑Dörring. Nachdem die Monetarisierung in der Branche aufgrund der spezifischen Marktplatzökonomie sehr hart ist, geht Witt-Dörring davon aus, dass sich VC-Finanzierte Mitbewerber wie Weddyplace langfristig sehr schwertun. „Wer nicht lernt zu monetarisieren, dem geht die Luft schnell aus“, so der Gründer. Hochzeit.click setzt bewusst einen anderen Fokus: „Wir wachsen nachhaltig aus eigener Kraft und stellen den persönlichen Service sowie den Mehrwert für Anbieter und Brautpaare in den Mittelpunkt“, so der Gründer.

Erste Learnings: Österreich als Digital‑Vorreiter

Spannend ist die Erkenntnis, dass Österreich beim digitalen Mindset der Branche offenbar voraus ist: „Die Market-Readiness in Deutschland ist nicht so hoch wie in Österreich. Wir brauchen dort einen langen Atem, um digitale Awareness bei Locations aufzubauen“​​. Gerade hier sollen die beiden Portale gemeinsam Druck machen – und der Erfahrungsschatz aus Österreich helfen, Qualität und Sichtbarkeit von deutschen Locations zu steigern.

Mit der FlexCo‑Struktur, zwei starken Domains und einem bewehrten SEO‑Playbook sieht sich Hochzeit.click gut gerüstet. Die nächsten Wochen stehen im Zeichen des aktiven Sales‑Rollouts in Deutschland; parallel prüft das Team weitere DACH‑Regionen und internationale Märkte.

„Unser Modell funktioniert auch außerhalb Österreichs hervorragend, und wir planen bereits die nächsten Schritte für die gezielte internationale Expansion“, heißt es in der Presseaussendung. Die Basis dafür stimmt: steigende Traffic‑Zahlen in Deutschland, ein wachsendes Netzwerk und – dank Bootstrapping – volle unternehmerische Kontrolle.

Rückblick auf 2024

Bereits 2024 war für das vollständig gebootstrappte Startup ein Rekordjahr. Laut eigenen Angaben vermittelte Hochzeit.click Hochzeitsdienstleistungen im Wert von 80 bis 90 Mio. Euro. Der eigene Umsatz kletterte um mehr als 40 Prozent auf rund 1,3 Mio. Euro. Die Zahl der direkten Brautpaar‑Anfragen stieg auf 45.000, das Netzwerk der zahlenden Dienstleister wuchs um 50 Prozent auf über 800. Damit ist Hochzeit.click mit seiner Plattform aktuell Marktführer in Österreich – und verfügt über den nötigen Cashflow für den Schritt über die Grenze.


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Der eigentliche Grund für den Schulterschluss liegt jedoch im Nachbarland. Hochzeits‑Location.info hat bereits ein beachtliches Portfolio in Deutschland aufgebaut – ein Land, in dem laut Witt‑Dörring jährlich rund 450.000 Hochzeiten stattfinden und ein Marktvolumen von fünf Mrd. Euro wartet. Seit dem Soft‑Launch verzeichnet Hochzeit.click 150 zahlende deutsche Locations; rund 30 Prozent aller Anfragen kommen bereits aus Deutschland. „Alles inbound – wir haben noch gar keinen aktiven Outreach gemacht“​​, so Witt‑Dörring.

Fokus auf Süddeutschland

Den Markteintritt treiben die Wiener nach demselben Muster voran, das sich in Österreich bewährt hat: SEO first und Fokus auf Regionen. „Wir fokussieren uns jetzt mal auf Bayern und Baden‑Württemberg, weil wir dort schon gute Traction haben“​​, erklärt der Gründer. 85 Prozent des gesamten Traffics (2.5 Millionen Unique user pro Jahr) wird organisch generiert. Das Marketingbudget für Paid Traffic macht lediglich fünf bis sieben Prozent vom Gesamtumsatz aus. Ergänzt wird das Abo‑Modell um eine Pay‑per‑Lead‑Option für kostenlos gelistete Locations – ein Feature, das „besser als erwartet angelaufen ist“​​.

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Mit der FlexCo‑Struktur, zwei starken Domains und einem bewehrten SEO‑Playbook sieht sich Hochzeit.click gut gerüstet. Die nächsten Wochen stehen im Zeichen des aktiven Sales‑Rollouts in Deutschland; parallel prüft das Team weitere DACH‑Regionen und internationale Märkte.

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