03.08.2021

IV & Accenture-Studie belegt: Die digitale Dividende ist KEIN Mythos

Eine aktuelle Studie von der Industriellenvereinigung & Accenture macht deutlich: Wer sich digitalisiert, steigert seinen Geschäftserfolg. Denn sowohl der Umsatz als auch die Produktivität von Unternehmen legen mit zunehmendem Digitalisierungsgrad zu.
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IV & Accenture
V.l.n.r.: IV-Chefökonom Christian Helmenstein, Michaela Zalesak, Researcherin des Economica Instituts, Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich und Philipp Krabb, Manager Research bei Accenture
© Daniel Mikkelsen

“Ja, es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Digitalisierung und dem Geschäftserfolg”, erklärt Accenture Österreich-Country Managing Director Michael Zettel anlässlich der Studienpräsentation “Die digitale Dividende”. Diese wurde gemeinsam mit der Industriellenvereinigung durchgeführt, um erstmals belastbar, empirisch und rigoros nachvollziehbar zu belegen, dass mit der Digitalisierung ein entsprechender Performance-Vorteil – die digitale Dividende – einhergeht.

Digitalisierungsgrad: 4 Stufen definiert

Und dieser Performance-Vorteil ist auch messbar, wie sich bei der Befragung der 112 Unternehmen zeigte, denn: „Konkret erreichen digitalisierte Unternehmen im Durchschnitt ein mehr als dreimal so hohes Umsatzwachstum im Vergleich zu nicht digitalisierten Unternehmen. Die Umsatzsteigerung pro Digitalisierungsstufe beträgt 8,3 Prozent”, so Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung.

Um Wahrnehmungsverzerrungen hinsichtlich des eigenen Digitalisierungsfortschritts entgegen zu wirken und sozial erwünschte Antworten bestmöglich zu vermeiden hat die Studie den Digitalisierungsgrad von Unternehmen in vier Stufen eingeteilt:

  • Stufe 0 = digital blind (Geschäftsprozesse und Datenspeicherung großteils papierbasiert)
  • Stufe 1 = digital abbilden (IKT wir im Bereich Arbeits- und Hilfsmittel eingesetzt
  • Stufe 2 = digital agieren (Datennutzung, digitale Prozessoptimierung, Entscheidungen liegen beim Menschen)
  • Stufe 3 = digital autonom (datenbasierte Produkte und Dienstleistungen werden verkauft, Prozesse sind automatisiert und datengestützt, Entscheidungen werden automatisiert getroffen)

Investitionen mehr Pflicht als Kür

Die Studie macht weiters deutlich: „Je höher der Digitalisierungsgrad ist, desto mehr Umsatzwachstum durch Digitalisierung ist zu erwarten. Das größte Potenzial haben damit nicht jene Unternehmen, die auf der Stufe 0 sind, sondern jene, die in der digitalen Transformation schon weit vorangegangen sind. Der Nutzen der
Digitalisierung potenziert sich, neuerliche Investitionen zahlen sich weiterhin aus“, untermauert Helmenstein. Das führt aber auch dazu, dass – so Zettel – der Gap zwischen Digitalisierungsvorreitern und Nachzüglern immer größer wird.

Der klare Appell lautet daher: Investitionen nicht als Kostenfaktor, sondern als Erfolgsfaktor zu sehen. Digitalisierung sei CEO-Sache und gehöre nicht in den Bereich des CFO. Wer mehr investiere, profitiere auch stärker – das habe die Studie laut Zettel und Helmenstein nicht nur eindrucksvoll ans Licht gebracht, sie liefere auch die Basis dafür, dass sich der Mut zu investieren auszahle.

Stärkung der heimischen Wertschöpfung

Außerdem hätten Investitionen in die Digitalisierung auch einen Mehrwert für die Gesellschaft und würden Vorteile in Form einer gesteigerten heimischen Wertschöpfungs- bzw. Fertigungstiefe bringen. “Wenn die heimischen Produktionsstandorte gestärkt werden, dann erfolgt weniger Know-how-Abfluss nach Asien und das wiederum macht Österreich im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähiger”, so Zettel.

Die Sorge, dass durch das Voranschreiten der Digitalisierung Arbeitsplätze verloren gehen würden, teilt Helmenstein nicht. Es werde keinesfalls zu einem Jobmangel kommen, wenngleich sich das Tätigkeitsfeld und aktuelle Arbeitsprofile stark verändern werden. Genau hier liege auch eine der großen Herausforderungen – die Menschen fit für die neuen Anforderungen zu machen. Dabei brauche es auch ein Umdenken im öffentlichen Bildungssystem und die Verankerung des Themas Digitalisierung in Kindergarten und Schule.

Zur Studie
Accenture hat gemeinsam mit der Industriellenvereinigung basierend auf den Daten zu Umsatz und Produktivität den mittelfristigen Zusammenhang zwischen dem Digitalisierungsgrad von Unternehmen und ihrem Geschäftserfolg untersucht. Befragt wurden 112 Unternehmen verschiedener Unternehmensgrößen und Branchen, insbesondere aus der Metallindustrie, dem Maschinenbau, der chemischen Industrie sowie der Bauwirtschaft. Reine Handelsunternehmen sind nicht enthalten. Bei der Auswahl der befragten Unternehmen wurde auf das IV-Konjunkturpanel zurückgegriffen. Unterstützung bei der Analyse gab es mittels statistisch-ökonometrischer Berechnungen vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung.
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Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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