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The Ocean Cleanup hat schon vor längerer Zeit den Versuch gestartet und im Vorjahr bekannt gegeben, mehr als 100 Tonnen an Plastikmüll aus dem Pazifik geholt zu haben. Nun hat der irische Chemiker Fionn Ferreira eine neue Methode entwickelt, den Schutz der Ozeane voranzutreiben – mit Magnetismus, wie er dem brutkasten erzählt. Genauer gesagt, mit einer Magnetflüssigkeit (einer Ferrofluidmischung), die Mikroplastik aus dem Meer entfernt. Und hat dabei einen prominenten Supporter gefunden.
“Eine Schätzung des globalen Eintrags von Plastikmüll in die Meere hat eine Menge von 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen pro Jahr berechnet. Das entspricht einer Lastwagenladung pro Minute”, schrieb der WWF bereits 2020. “Neuere Berechnungen, die Seen, Flüsse und Meere umfassen, gehen von einem Eintrag von 19 bis 23 Millionen Tonnen in diese Ökosysteme aus. Nur ein geringer Teil des Plastikmülls schwimmt auf der Oberfläche, der Rest wird in tiefere Gewässer oder auf den Meeresboden verfrachtet und ist kaum zurückzuholen. Derzeit haben sich nach Schätzungen dort etwa 80 Millionen Tonnen (Anm.: die UN spricht von 50 Billionen Mikroplastikteilen) angesammelt.”
Mikroplastik lässt Tiere verhungern
Die Umwelt-Stiftung warnte damals davor, dass 2050 vermutlich bei nahezu allen Meeresvögeln Plastikteile im Magen zu finden sein werden, wenn der Müll vielerorts weiter so ungehindert ins Meer gespült wird. Plastik im Magen beeinträchtigt den Verdauungstrakt der Vögel, die Tiere verhungern, weil sie sich dadurch gesättigt fühlen.
Auch Lebensräume, wie Korallenriffe, werden dem WWF nach durch Plastik-Ablagerungen beeinträchtigt. Herumtreibender Plastikmüll beschädige Korallenstöcke und verfrachte zudem noch für die Korallen schädliche Erreger in das Riff. Zudem enthalten viele Kunststoffe umwelt- und gesundheitsschädliche Substanzen wie Flammschutzmittel oder Weichmacher, die teilweise im Meer freigesetzt werden.
Nicht zuletzt ein Grund für einen jungen Iren, den Kampf aufzunehmen und sich um den Schutz der Weltmeere zu kümmern.
Fionn Ferreiras Weg von Robert Downey Jr. unterstützt
Ferreira wurde als einer von drei Finalisten für die zweite Ausgabe des Preises für junge Erfinder benannt, den das Europäische Patentamt (EPA) ins Leben gerufen hat. Sein neuester Prototyp, der von der “Footprint Coalition” von Robert Downey Jr. unterstützt wird, entfernt, eigenen Angaben nach, 85 Prozent des Mikroplastiks in einem einzigen Durchgang und könne gefahrlos im Trinkwasser verwendet werden.
Zur Einordnung: Bei der Footprint Coalition handelt es sich um eine Plattform, die vom Hollywood Star und seiner Frau Susan Downey geführt wird. Sie hat das Ziel, informativen und unterhaltenden Content über Umwelttechnologien bereitzustellen.
Robert Downey Jr. dazu per Website: “Wenn ich 65 bin, werde ich zurückkommen und die verrückteste Ruhestandsparty schmeißen, die sie je gesehen haben, und Sie sind alle eingeladen, wenn wir das, was ich für eine massive Bedrohung unserer Zukunft halte – das Chaos, das wir hinterlassen -, auch nur ansatzweise in den Griff bekommen.”
Die Cork-Inspiration
Ferreira selbst, der aus einer Bootsbauerfamilie in der Grafschaft Cork stammt und Hauptpreisgewinner der Google Science Fair 2019 war, wurde zu seiner Erfindung inspiriert, als er die Menge an Plastik am Meer in der Nähe seines Hauses bemerkte.
“Ich war völlig entsetzt über die riesige Menge an Plastik, die sich an der Küste angesammelt hatte. Das Ausmaß der Situation war überwältigend, und ich spürte ein starkes Gefühl der Dringlichkeit, die großen Risiken zu begreifen, die damit verbunden sind”, sagt er. “Die Tatsache, dass diese Kunststoffe in winzige Fragmente zerfallen und schließlich in unsere Nahrungskette und unser Wasser gelangen, hat verheerende Auswirkungen auf unsere Gesundheit.”
Um dieses Problem anzugehen, hat Ferreira seine Lösung im Rahmen seines Chemiestudiums an der Universität Groningen in den Niederlanden entwickelt.
Ferrofluid bindet Mikroplastik
Die Magnetflüssigkeit, ein sogenanntes Ferrofluid, bindet sich an Mikroplastikpartikel und ermöglicht es so, sie vom Wasser zu trennen. Sie besteht konkret aus kleinen magnetischen Partikeln, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind. Jene reagieren auf Magnetfelder und können daher zur gezielten Entfernung von Verunreinigungen verwendet werden.
Ferreira arbeitet aktuell mit der Universität von Texas zusammen, um seine Erfindung zu einem kommerziellen Modell auszubauen.