05.06.2019

Sechsstelliges Investment und neuer Großkunde für Linzer Startup Chatvisor

Das im Februar 2018 gegründete Startup Chatvisor aus Linz bekommt ein Investment in mittlerer sechsstelliger Höhe von Investoren des Grazer Investmentclubs eQventure. Außerdem konnten die Oberösterreicher einen neuen Großkunden gewinnen.
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Chatvisor Gründer Markus Wagner, Horst-Georg Fuchs und Mathias Holzinger
Die Chatvisor Gründer Markus Wagner, Horst-Georg Fuchs und Mathias Holzinger (v.l.n.r.). (c) Chatvisor

Investoren des Grazer „Investmentclubs“ eQventure stecken eine mittlere sechsstellige Summe in die Linzer Kommunikations-Plattform Chatvisor. Dadurch holt sich das oberösterreichische Startup nicht nur Kapital, sondern auch ein starkes unternehmerisches Netzwerk an Bord.

+++Die drei reichsten Österreicher und ihre Startup-Beteiligungen+++

Das Team wird zukünftig von drei eQventure Lead-Investoren unterstützt: Franz Fuchsberger, Mitgründer des österreichischen SaaS-Unicorns Tricentis, Markus Presle, Mitgründer des SaaS-Unternehmen Prescreen, welches um 27 Millionen Euro an Xing verkauft wurde, sowie Herbert Gartner, Gründer der um 164 Million Dollar verkauften SensorDynamics. “Die Chatvisor-Gründer haben uns vom ersten Treffen an imponiert – die Jungs sind hungrig, diszipliniert und angriffslustig, das gefällt uns”, sagt Herbert Gartner, CEO des Unternehmer-Investment-Clubs eQventure.

Zufriedenere Kunden durch Analytics

Durch seine Web-Analytics-Technologie „BrowsXP“ zeichnet Chatvisor das Verhalten von Kunden auf der Website auf und speichert dieses anonymisiert. Die so erzeugten Aufzeichnungen (sog. Session Recordings) werden in Echtzeit auf Verhaltensauffälligkeiten analysiert.

Die Software bietet daraufhin bei Auffälligkeiten dem Kunden proaktiv Hilfe an. Wenn der Kunde das Hilfeangebot annimmt und die Problemstellung nicht durch einen Chatbot gelöst werden kann, wird der Kunde an einen Support-Mitarbeiter im Chat weitergeleitet. Die Support-Mitarbeiter können sich im Rahmen der SaaS-Lösung ohne Download und Installation mit dem Bildschirm (Website Session) des Kunden zu verbinden. Der Support-Mitarbeiter erhält so wertvollen visuellen Kontext und kann Problemstellungen effizienter aufklären. Das spart Kosten im Support und sorgt für zufriedene Kunden, weil diese eine präzise, schnelle Antwort bekommen, ohne viel erklären zu müssen, heißt es in einer Presseaussendung des Startups.

ProSiebenSat1 Gruppe als Neukunde von Chatvisor

Parallel zum Investment verkündet Chatvisor, die ProSiebenSat1 Gruppe als Neukunden gewonnen zu haben. Zu den bereits bestehenden Kunden gehören unter anderem BMW, UNIQ (Urlaubsguru) und Intersport.

Chatvisor wurde erst im Februar 2018 gegründet, zu den bisherigen Erfolgen des zehnköpfigen Teams gehören unter anderem die Aufnahme im tech2b Inkubator, zwei Finanzierungen von FFG und OÖUBG. “In kürzester Zeit haben wir ein tolles Team aufgebaut, ein skalierbares SaaS-Produkt mit hoher Nachfrage auf den Markt gebracht und eine solide finanzielle Basis geschaffen”, sagt CFO Mathias Holzinger.


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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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