01.08.2024
STATISTIK

Investment-Barometer: Wo das Geld für Österreichs Startups herkommt

Mit dem "Startup Investment Barometer" schießt EY weitere Zahlen zur heimischen Startup-Finanzierungslandschaft im ersten Halbjahr nach.
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(c) Ibrahim Boran via Unsplash

Ja, der EY Startup Barometer wurde bereits vor fast einem Monat publiziert – brutkasten berichtete. Und nein, das hier ist keine Wiederholung von dessen Inhalten. Der Beratungsriese schoss nun mit dem “Startup Investment Barometer” nämlich weitere Zahlen zur Startup-Finanzierungslandschaft in Österreich im ersten Halbjahr nach. Ein klarer Fokus liegt dabei auf der Aufteilung zwischen heimischen und internationalen Investoren. Dabei bestätigen sich einige bereits bekannte Erkenntnisse.

Je höher das Investment, desto geringer der Anteil österreichischer Investoren

Demnach gab es insgesamt über alle 63 verzeichneten Investments hinweg im ersten Halbjahr einen Anteil von 57 Prozent heimischer Investoren. Mit steigender Investmenthöhe nimmt der Anteil aber massiv ab. Liegt er bei Investments unter einer Million Euro (34 Runden) noch bei 76 Prozent, rutscht er schon in der Kategorie zwischen einer und zehn Millionen Euro (18 Runden) auf 49 Prozent. Zwischen zehn und 50 Millionen (vier Runden) sind es 31 Prozent, bei über 50 Millionen Euro (eine Runde) nur mehr 17 Prozent.

Nicht nur bei Series B und Series C, sondern auch bei Preseed-Runden dominieren ausländische Investoren

In einer Aufstellung nach Art der Finanzierungsrunde ist die Sache allerdings nicht mehr ganz so linear. Überraschend: Während österreichische Investoren bei Seed- (64 Prozent Anteil) und Series A-Runden (67 Prozent) dominieren, liegen sie nicht nur bei Series B- (13 Prozent) und Series C-Runden (17 Prozent) hinten, sondern auch bei Preseed-Investments (45 Prozent). Das geht einher mit dem bereits im Startup Barometer vor einem Monat erfassten Rückgang der Finanzierungsrunden in der Frühphase.

Ausländische Investoren steigen tendenziell mit höheren Volumina ein

Auch bestätigt die aktuelle EY-Studie: Die Investment-Volumina aus dem Ausland sind tendenziell größer als jene von heimischen Kapitalgebern. So wurden zwar 37 Prozent aller Investmentrunden von rein österreichischen Investoren-Gruppen bestrittet, dabei flossen aber nur 17 Prozent des Kapitals. 30 Prozent waren Co-Investments von in- und ausländischen Investoren – und umfassten ganze 67 Prozent des Kapitals. Rein ausländische Investoren-Gruppen liegen bei der Anzahl (23 Prozent) übrigens auch niedriger als beim Volumen (11 Prozent).

Österreichische Investoren an drei größten Runden beteiligt

Dieser Umstand lässt recht einfach mit der Zusammensetzung bei den größten Kapitalrunden des ersten Halbjahrs erklären. Denn tatsächlich waren an den drei größten Investments – für Storyblok, Prewave und Enspired – neben ausländischen auch österreichische Kapitalgeber beteiligt. Insgesamt spielten, nach österreichischen Kapitalgebern (112), deutsche (23), US-amerikanische (17) und britische (10) die größte Rolle in den Finanzierungsrunden im ersten Halbjahr.

Geld für Mobility-Startups ausschließlich aus Österreich

Interessant ist auch eine Aufschlüsselung nach Branchen: Die vier Investments im Mobility-Bereich etwa wurden alle von rein österreichischen Investoren-Gruppen bestritten. Demgegenüber steht der Energy-Bereich mit einem Österreicher-Anteil von nur 33 Prozent.

Signifikante Steigerung nur bei KI

Keine Branche, sondern eine Querschnittsmaterie ist KI. Sie bildet laut “Startup Investment Barometer” (wenig überraschend) das einzige Feld, in dem trotz eines allgemeinen Investment-Rückgangs im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum signifikant mehr investiert wurde. Ganze 39 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens flossen demnach zuletzt in Startups mit KI-Bezug – verglichen mit 29 Prozent im ersten Halbjahr 2023.

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Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers (c) Florian Stürzenbaum
Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers (c) Florian Stürzenbaum

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.


Woran denkt man bei einem Shopping-Center? Shops aus unterschiedlichsten Branchen, Gastronomie, vielleicht auch ein Kino. Aber meist ist wenig über die Infrastruktur dahinter und die Betreiber bekannt. So ging es auch Christoph Andexlinger, als er vor 25 Jahren Marketingleiter im Salzburger EUROPARK wurde. Heute ist er CEO der SES Spar European Shopping Centers.

Investor, Entwickler, Betreiber

Insgesamt betreibt das zum Spar-Konzern gehörige Unternehmen 31 Shopping-Center in sechs europäischen Ländern. Statt mit Lebensmitteln beschäftigt sich die SES mit Immobilien: “Wir sind Investor, Entwickler, Betreiber, und mit unseren eigenen Konzernbetrieben auch Pächter. Wenn das Ding rennt, freut es uns an vier Stellen. Wenn es anders wäre, würde es uns an vier Stellen weh tun.” In ihren Verträgen werde die Pacht der Shopbetreiber nach dem Umsatz des Unternehmens berechnet, basierend auf einem Mindestbetrag. Je nach Konzept und Branche werde das abgestimmt. Dadurch sei man umsatzbeteiligt und habe ein starkes Interesse an langfristigen, erfolgreichen Partnerschaften. Lokale Händler:innen und Startups nehmen auch das Feedback des Center-Betreibers als Sparring-Partner gerne an. 

Statt Erfolgszahlen zu nennen, spricht Andexlinger über den “wahren Erfolgsfaktor” der SES: die hundertprozentige Kund:innenfokussierung. ”Wir schaffen pulsierende Lebensräume mit höchster Kundenrelevanz,” sagt er. Heißt: Mit den Centern sollen Räume geschaffen werden, die Kund:innen gerne aufsuchen. Dafür sei es besonders wichtig, in jedem Haus ein lokales Team zu haben, das aus den jeweiligen Regionen kommt und lokal verankert ist. “Wir wollen kein Fremdkörper sein, sondern ein Teil der jeweiligen Stadt.” Man verstehe sich als “moderner Marktplatz”, der neben den Shops auch Raum für Kunst-Ausstellungen, Sport-Events oder Flashmobs bietet.

Handel, aber nicht nur

Der Schwerpunkt sei aber immer noch der Handel. Andexlingers Einschätzung zufolge bleibe das auch die nächsten fünf bis zehn Jahre noch so – auch wenn die Gastronomie immer wichtiger wird. Eine große Veränderung spüre man auch im Gesundheitssektor. Einige Ärzt:innen sind bereits in den Shopping-Centern eingemietet, durch eine neue Kooperation verstärkt die SES diesen Trend. Die gemeinnützige Vinzenz-Gruppe wurde als Partner gewonnen, sie wird ihr Know-how im Gesundheitsbereich für die Schaffung von Gesundheitszentren in den Centern einsetzen.

So macht in der Kultur- und Musikstadt Salzburg auch ein Kulturschwerpunkt Sinn. 2005 habe man dort mit dem OVAL einen der modernst ausgestatteten Konzerträume Europas geschaffen. Ursprünglich als Bühne für Schultheater oder Vereine gedacht, wurde die Idee schnell professionalisiert. Mit Massimiliano Fuksas wurde ein Weltstar-Architekt engagiert und die besten Akustiker setzten sich an das Projekt. Seit 19 Jahren ist Margret Stronegger die Intendantin. Der Saal werde mittlerweile sogar für Veranstaltungen der Internationalen Mozartwoche genutzt.

Auf die Kleinen kommt es an

Wie viel Innovationskraft steckt nun in einem Shopping-Center? “Handel ist Wandel”, sagt Andexlinger. Alle sechs bis acht Jahre müsse sich ein Laden verändern, das Sortiment wechsle mittlerweile nahezu täglich. Ein Shopping-Center ist für ihn die “ideale Plattform für Innovationen, die die breite Masse ansprechen”. Dort, wo jeden Tag zehntausende Menschen zusammenkommen, erhalte man schneller Feedback als irgendwo sonst. Hier lassen sich Dinge ausprobieren, auch wenn manches vielleicht schneller scheitert als anderswo. Aber genau dieses Nah dran sein ist für Andexlinger das Spannende. Das müsse man wohl auch aushalten und mögen, sagt er.

Oft heiße es, Shopping-Center würden überall das gleiche anbieten. Natürlich gebe es die Brands, die man in den meisten Häusern finde, sagt Andexlinger. Diese “Magnetbetriebe” brauche es, damit kreiere man den Traffic. Die Positionierung eines Centers hänge aber stark von den kleineren Shops ab, die es mitunter nur in dieser Stadt gebe. Andexlinger nennt als Beispiel den EUROPARK in Salzburg: Von Beginn an wurden 40 der 80 Shops von lokalen Händler:innen betrieben. Gründer:innen und Innovator:innen sind für Andexlinger “der Sprit für den Motor” des Shopping-Centers. Ohne ihren Input gehe es nicht, dann werde man langweilig für die Kund:innen.

Aus diesem Grund habe man während der Covid-19-Pandemie auch die Plattform yip.at gestartet. Hier können sich innovative Händler:innen, Gastronom:innen oder Handwerker:innen kostenlos anmelden. Potentielle Kund:innen können dort Angebote finden, die es in ihrer unmittelbaren Umgebung gibt. Das führe zur Vernetzung der Händler:innen untereinander, sagt Andexlinger. Aber auch als SES Gruppe lerne man so neue Konzepte kennen und komme mit ihnen in Kontakt.

Kuratiertes Angebot

Wo geht die Reise für Shopping-Center hin? Andexlinger ist überzeugt, dass es in den nächsten Jahren eine Marktbereinigung geben wird. Dadurch würden die erfolgreichen Center noch stärker werden. “Shopping-Center werden sich öffnen müssen”, sagt Andexlinger. Kulturangebote, Gesundheitsparks, das sei die Zukunft. Und: ein kuratiertes Angebot. Damit unterscheide man sich vom Online-Handel. Eine gute Vorauswahl, für die man stehe und auf die man sich verlassen könne, führe zum Erfolg.

Andexlinger betont: “Wir sind ein durch und durch analoger Ort.” In einem Shopping-Center würden Menschen aufeinander treffen, Waren können angeschaut und probiert werden. Man nutze aber alle Formen der Digitalisierung, die auch einen Mehrwert für die Kund:innen bringe und sie unterstütze. Andexlinger wünscht sich mehr Mut fürs Analoge: “Wir erleben die größten Konzerte aller Zeiten, Museen haben Besucherzahlen wie nie zuvor. Ich glaube an die Kraft des Analogen, weil es etwas Besonderes ist.”

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