14.11.2022

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

Mit Intuition den Unternehmenserfolg sichern und Probleme aufzeigen, die kognitiv nicht sichtbar sind? Die systemische Organisationsaufstellung, auch Business Constellation genannt, macht dies möglich. Insights dazu gab es in der letztwöchigen Innovation Afterhour im weXelerate.
/artikel/intuition-statt-fakten-wie-business-constellations-probleme-loesen-koennen
Marco Schlimpert zeigt, wie systemische Aufstellungen Resonanz schaffen und Unternehmenserfolg sichern können. (c) Dimitri Romaniv

“Wir leben in einer Welt, die immer komplexer wird. Herkömmliche Führungsmethoden sind nicht mehr dazu geeignet, effektive Entscheidungen zu treffen und Resonanz zu schaffen”, so Marco Schlimpert, Mitveranstalter der letztwöchigen Innovation Afterhour im weXelerate im zweiten Wiener Gemeindebezirk. “Wir brauchen Menschen und ihre Intuition, um die Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Komplexe Entscheidungen dürfen nicht nur datenbasiert getroffen werden. Intuition in Kombination mit kognitiver Datenanalyse ist der Schlüssel zu langfristigem Unternehmenserfolg”, so der Experte.

“Je höher die Komplexität, desto geringer die Entscheidungsqualität von Zahlen, Daten und Fakten”

20 bis 60 Prozent der Menschen in einem Unternehmen denken darüber nach, ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten zu verlassen. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Umfragen von Microsoft, XING und PWC aus den Jahren 2021 und 2022. Die vermeintliche Lösung? Mergers & Acquisitions, mehr automatisierte Arbeitsprozesse, mehr Struktur. Automatisierung und Enthumanisierung lösen nicht das Komplexitätsproblem. Mergers & Acquisitions führen in nur knapp 50 Prozent aller Fälle zu einer Produktivitäts- und Erfolgssteigerung.

Diese Fakten liefert Marco Schlimpert im Rahmen der letztwöchigen Innovation Afterhour mit Berufung auf eine McKinsey Studie aus dem Jahr 2022. Laut dem Vice President für Performance, Improvement & Technology der Lenzing Group, einem internationalen Textilfaser-Produzenten, sei der größte Erfolgsfaktor eines Unternehmens eine akzeptierte, gemeinsam gelebte Unternehmenskultur sowie die Menschen, die dahinter stehen.

“Je höher die Komplexität, desto geringer die Entscheidungsqualität von Zahlen, Daten und Fakten. Komplexe Systeme können nicht nur Zahlen-, Daten- oder Fakten-basiert gesteuert werden. Es braucht intuitive Einsichten, um die Zukunft eines Unternehmens erfolgversprechend zu gestalten”, erklärt Schlimpert unter Berufung auf die sogenannte Unconscious Thought Theory (UTT).

Mit Business Constellations zu mehr Unternehmenserfolg

Schlimpert zufolge gibt es verschiedene Möglichkeiten, in einem komplexen Umfeld mit Hilfe von sozialen und intuitiven Methoden Entscheidungen treffen zu können. Ein möglicher Entscheidungsansatz, um auf komplexe Problemstellungen mit intuitiven Lösungsansätzen zu reagieren, sei die systemische Organisationsaufstellung.

Das Ziel der Organisationsaufstellung: Transformationen in Unternehmen mit intuitiver Methodik zu begleiten, Komplexität zu managen und den Fokus auf Mitarbeiter:innen und ihre Bedürfnisse zu richten. “Systemische Aufstellungen machen Vieles sichtbar, das kognitiv gar nicht erfasst werden kann”, erklärt Schlimpert.

Diesen Purpose verfolgt Marco Schlimpert mit seinen Kolleg:innen als Berater der hillTRANSform GmbH: Führungskräfte sollen gemeinsam mit ihren Mitarbeiter:innen die Zukunft ihres Unternehmens gestalten und Führung in Komplexität zu erleichtern.

Gemeinsam mit Peter Klein, der als Geschäftsführer der Integral Systemics GmbH seit 25 Unternehmens- und Organisationsaufstellungen leitet und auch Coaches in dieser Methode ausbildet, zeigt Marco Schlimpert dem Publikum der letztwöchigen Innovation Afterhour, wie systemische Aufstellungen die Komplexität von Entscheidungsprozessen im Unternehmen mindern und die Organisationskultur an neue Gegebenheiten anpassen können.

Peter Klein, Geschäftsführer von Integral Systemics, leitete die Live-Business-Constellation im Rahmen der Innovation Afterhour. (c) Dimitri Romaniv

Systemische Aufstellungen: So funktioniert’s

“Wenn ich mich wie in einem Hamsterrad fühle, dann hilft diese Methode, Klarheit zu schaffen”, bestätigt Schlimpert im Zuge der letzten Innovation Afterhour. Die systemische Unternehmensaufstellung sei eine der effektivsten Lösungen, um ein komplexes Umfeld in kürzester Zeit zu analysieren. Intuition stehe hierbei an oberster Stelle, so Schlimpert. Aus diesem Grund liege der Fokus auch auf den teilnehmenden Personen, und nicht auf Zahlen, Daten oder Fakten.

Die Ursprungsidee wird bereits seit über 25 Jahren im psychologischen Umfeld eingesetzt, so Peter Klein zum Entwicklungshintergrund der systemischen Aufstellung. “Ich kenne keine andere Methode, mit Hilfe derer man so schnell Informationen über ein System bekommen kann, die Zahlen, Daten und Fakten nicht verraten”, erzählt Klein. Häufig bestünden Probleme und Fehler nämlich nicht in definierten, komplizierten Organisationsprozessen, sondern in zwischenmenschlichen Beziehungen oder dem Wohlbefinden der Beteiligten.

Live-Aufstellung: Komplexe Entscheidungen gemeinsam treffen

Im Zuge der letztwöchigen Innovation Afterhour wurden Freiwillige gebeten, an einer systemischen Aufstellung teilzunehmen. Nach kurzer Einstiegsmeditation zur Entspannung wurden vier Beteiligte nach dem Befinden der Auftraggeberin im Kreise der Veranstaltung aufgestellt. Der Hintergrund: Durch einen Unternehmenskauf würden in naher Zukunft mehrere Unternehmen mit unterschiedlichen Kulturen, Mentalitäten, Arbeitsrealitäten und Generationen aufeinandertreffen. Das Ziel: Mit Hilfe der Monitoring-Aufstellung von Beteiligten aller akquirierenden Parteien herauszufinden, welche Probleme, Sorgen oder Potenziale im Hinblick auf die bevorstehende Akquisition in der Belegschaft bestünden.

Dass die systemische Unternehmensaufstellung funktioniert, zeigte sich bereits an der Demonstration im Rahmen der letztwöchigen Innovation Afterhour: Die vier Beteiligten sprachen über ihre individuelle Wahrnehmung im Kreise der alten und neuen Unternehmenskultur, ihre Erwartungen an die Akquisition und ihre Zukunftssorgen. Das Fazit: Der Akquisition fehlte ein Bindeglied, eine Gemeinsamkeit, die alle akquirierenden Parteien vereint. Ein Soft-Faktor müsse noch vor Umsetzung der Akquisition identifiziert werden, um den Ablauf für alle Beteiligten zu vereinfachen. Gemeinsam war das Empfinden der an der Aufstellung Beteiligten, die Empfehlung an die Auftraggeberin der Aufstellung eine übergeordnete Vision der Unternehmens-Gruppe, möglichst noch vor der Neustrukturierung in Verbindung mit der Akquisition zu erarbeiten.

Über die Innovation Afterhour

Die nächste Innovation Afterhour findet diesen Donnerstag, den 17. November, ab 17.30 im weXelerate im zweiten Wiener Gemeindebezirk statt. Der Veranstalter DAIN Studios, ein finnisch-deutsches Data- und AI-Beratungsunternehmen, diskutiert im Panel mit internationalen Expert:innen der Daten- und KI-Branche über die Frage: Wie mache ich mein Unternehmen zur data-driven company?

Deine ungelesenen Artikel:
22.10.2024

Pro Planche: Tiroler Schneidbrett-Startup erweitert Fokus und Portfolio

Pro Planche aus Lienz hat nach einem fulminanten Start mit gleich zwei Preisen die Reife erreicht und versucht sich nun weiterzuentwickeln, da der Mitbewerb nicht schläft. Co-Founder Armin Hofmann erzählt von den Plänen.
/artikel/pro-planche-tiroler-schneidbrett-startup-erweitert-fokus-und-portfolio
22.10.2024

Pro Planche: Tiroler Schneidbrett-Startup erweitert Fokus und Portfolio

Pro Planche aus Lienz hat nach einem fulminanten Start mit gleich zwei Preisen die Reife erreicht und versucht sich nun weiterzuentwickeln, da der Mitbewerb nicht schläft. Co-Founder Armin Hofmann erzählt von den Plänen.
/artikel/pro-planche-tiroler-schneidbrett-startup-erweitert-fokus-und-portfolio
Pro Planche, Schneidbrett aus Papier, Schneidbrett, Schneidebrett
(c) Pro Planche - Die Pro Planche-Gründer Roland Tiefnig und Armin Hofmann.

Schneiden, Zerkleinern und Hacken. Eines der meist genutzten Küchenutensilien im Alltag muss einiges an Klingen-Einwirkung aushalten: Das Schneidbrett. Beide übliche Varianten, jene aus Holz und jene aus Kunststoff, haben Nachteile. Einer Studie zufolge, die im Fachjournal Enviromental Science & Technology im Mai 2023 veröffentlicht wurde, können sich etwa mehrere zehn Millionen Mikropartikel im Laufe eines Jahres beim Bearbeiten von Gemüse und Co. von Kunststoffschneidebrettern lösen und die Gesundheit bedrohen. Konkret sind es jährlich 14 bis 71 Millionen Polyethylen-Mikroplastikteilchen und 79 Millionen Polypropylen-Mikroplastikteilchen, die je nach Nutzungshäufigkeit und Messereinsatz entstehen können.

Beide üblichen Arten von Schneidbrettern bringen jedoch auch jeweilige Vorteile, wie etwa leichtere Reinigung (Plastik) oder dass sie antiseptisch sind (Holz). Das Tiroler Startup Pro Planche hat ein Schneidbrett aus Papier entwickelt, das die positiven Aspekte von Holz- und Kunststoff-Schneidbrettern verbinden soll.

Pro Planche: Kunststofffreie Verpackung kommt aus Hall

In der Herstellung werden laut Startup 66 Lagen Papier bei hoher Hitze unter enormem Druck verpresst. Das macht Pro Planche jedoch nicht selbst, sondern kauft Platten zu und verarbeitet sie dann weiter. Dabei würden auch Nachhaltigkeit und Regionalität eine große Rolle spielen, heißt es vom Unternehmen. So werden die Schneidbretter in Lienz von einem sozialökonomischen Betrieb verarbeitet und die kunststofffreie Verpackung kommt aus Hall in Tirol.

Die Lienzer haben kurz nach ihrer Gründung 2020 den Innovationspreis in Osttirol gewonnen und wurden 2022 mit dem Tiroler Jungunternehmerpreis der Jungen Wirtschaft Tirol in der Kategorie “Moderne Tradition” ausgezeichnet – brutkasten berichtete.

Konkurrenz möchte mitschneiden

Pro Planche hat nach dem Jungunternehmer-Preis allerdings seinen Fokus etwas angepasst, da der Mitbewerb immer größer wurde, wie Co-Founder Armin Hoffmann erklärt.

“Auf der TrendSet in München haben wir heuer mehrere größere Hersteller gesehen, die ähnliche Produkte anbieten, mit ähnlichem Material als Ausgangsbasis”, sagt er. “Daher erweitern wir unser Produktportfolio, um etwa Back- und Nudelbretter sowie Ceranfeld-Abdeckungen. Mittlerweile haben wir um die 14 Produkte rund ums Schneidbrett.”

Pro Planche plant Expansion

Die Tiroler konnten seit Bestehen ihren Umsatz jährlich um 20 bis 25 Prozent steigern und legen nun ihr Augenmerk neben der Produktentwicklung ebenso auf die Weiterentwicklung von Grundmaterialien.

“Momentan wird das Plattenmaterial exklusiv hergestellt und ist auf einen kleinen Kreis an Zulieferern beschränkt”, sagt Hoffmann. “Da gibt es mehrere kleine Firmen, die das können. Wir arbeiten daran, den Prozess zu vereinfachen.”

Langfristiges Ziel ist jedoch, den Vertrieb über den DACH-Raum auf Europa auszuweiten. “Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre wollen wir Europa als Zielmarkt etablieren”, sagt Hoffmann. “Und neben unserer Portfolioerweiterung als Marke wahrgenommen werden.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Intuition statt Fakten: Wie Business Constellations Probleme lösen können