22.06.2023

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

Der Firmenwert der niederösterreichischen Chip-Firma IMS beträgt heute 4,3 Mrd. US-Dollar. Intel zahlte damals 135 Millionen.
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IMS, INTEL, Bain Capital, 800 Mio
(c) IMS/Screenshot - Intel verkauft sieben Jahre nach der Übernahme einen Minderheitsanteil der österreichischen Firma.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Intel am gestrigen Mittwoch mitgeteilt, dass es ein Fünftel seines Anteils an IMS Nanofabrication an die Private-Equity-Firma Bain Capital verkauft. Der Wert des österreichischen Herstellers von Chipherstellungswerkzeugen beläuft sich dabei auf rund 4,3 Milliarden Dollar.

IMS 2015 von Intel für 135 Mio. US-Dollar übernommen

Der Anteilsverkauf von 20 Prozent wurde, Berechnungen von Reuters nach, mit 860 Millionen Dollar bewertet. IMS wurde Mitte 2015 von Intel für rund 135 Millionen Euro – anfangs noch zu 96 Prozent, später zur Gänze – übernommen. Die High-Tech-Firma stellt konkret Anlagen her, die für chipsentwickelnde Unternehmen entscheiden sind.

Das Tech-Unternehmen wurde im Februar 1985 mit Venture Capital in Wien gegründet. Ab 1986 entwickelte das Unternehmen im Rahmen des “EUREKA-Projekts” zwei Ionen-Projektions-Lithographie-Forschungsgeräte. Eines erhielt 1988 das damalige Fraunhofer-Institut für Mikrostrukturtechnik in West-Berlin, das zweite wurde ein Jahr später im Auftrag der TU Wien realisiert.

2010 Grundsteinlegung

In den 2000er Jahren lag der Fokus von IMS auf Multistrahl-Direktschreiben; dem folgte 2010 die Entwicklung des ersten Proof-of-Concept Elektronen-Multistrahl-Maskenschreibers. Damit wurde der Grundstein für ein “Konsortium mit Intel, TSMC, DNP und Photronics” gelegt, wie es auf der Website heißt.

Seit 2016 beliefert IMS die Maskenindustrie mit Produktionsgeräten zum Einsatz für den sogenannten “7-Nanometer-Technologie-Knoten” (Anm.: In der Halbleitertechnik eine Definition einer Herstellungsprozessgeneration, die sich auf die kleinste fotolithografisch herstellbare Strukturgröße bezieht). Drei Jahre danach wurden erste Multi Beam Mask Writer (Nanoschreiber)-201-Tools für einen “5 Nanometer Technologie-Knoten” ausgeliefert.

IMS mit internationalen Standorten

Laut Intel hat das österreichische Unternehmen – mit Standorten in Brunn am Gebirge (HQ), in Wien, Taiwan, Korea und den USA – eine beträchtliche Kapitalrendite für den US-Riesen erzielt. Und gleichzeitig seine Belegschaft und Produktionskapazität vervierfacht.

Die Investition von Bain Capital, das 1984 u.a. vom ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney gegründet wurde, soll das Unternehmen in die Lage versetzen, einen bedeutenden Marktanteil für seine Werkzeuge zu erobern, die von vielen Chipherstellern eingesetzt werden, so der Plan.

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Blockpit-Gründer und CEO Florian Wimmer; über die aktuelle Krypto-Studie, Krypto Tax, Krypto Steuern
Blockpit-Gründer und CEO Florian Wimmer | (c) Blockpit

Das Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) der OECD verpflichtet Crypto-Asset Service Provider (CASPs) in 48 Ländern, ab 2026 detaillierte Krypto-Transaktionsdaten ihrer Nutzer:innen zu sammeln und zu melden. Dies soll die Transparenz erhöhen und größere Verantwortung auf die Anleger legen, eine vollständige Steuererklärung zu ihren Aktivitäten auf zentralisierten Handelsplätzen, aber auch dem stark wachsenden Dezentralisierten Finanzbereich (DeFi) abzugeben.

Mit CARF werden der Vollzug und die Strafverfolgung intensiviert, da den Steuerbehörden Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, um Steuerhinterziehung zu identifizieren und zu adressieren. Der aktuelle Krypto Tax Report 2024 vom Linzer Startup Blockpit von Florian Wimmer und der Krypto-Plattform Coincub mit CEO Sergiu Hamza hebt die Auswirkungen von CARF sowohl auf Investor:innen als auch auf CASPs und Behörden hervor.

Krypto Tax Report: Nordamerika Spitzenreiter bei Kryptosteuer-Aufkommen

Die durchschnittlichen persönlichen Kryptosteuersätze liegen weltweit bei 11,12 Prozent für langfristige Gewinne und 17,3 Prozent für kurzfristige Gewinne, was deutlich unter dem globalen Durchschnitt der Kapitalertragsteuer von 19,6 Prozent für traditionelle Investitionen liegt.

In Ländern, die langfristige Steuervorteile bieten, werden dem Report nach 52,86 Prozent der Krypto-Gewinne als kurzfristig klassifiziert und mit höheren Sätzen besteuert, während 43,46 Prozent als langfristig eingestuft werden und von niedrigeren Steuersätzen oder sogar völliger Steuerfreiheit profitieren.

Nordamerika ist 2023 mit einem geschätzten Kryptosteuer-Aufkommen von 2,04 Milliarden US-Dollar Spitzenreiter, gefolgt von Europa mit 1,49 Milliarden US-Dollar. Asien zeigt potenzielle Kryptosteuereinnahmen in Höhe von 845,7 Millionen US-Dollar auf, während Südamerika, Afrika und Ozeanien 254,1 Millionen US-Dollar, 100,4 Millionen US-Dollar bzw. 75,5 Millionen US-Dollar an Steuereinnahmen aus Kryptogewinnen zustehen würde, so eine weitere Erkenntnis der Untersuchung.

Indien und Mittlerer Osten

Indien indes erhebt eine pauschale Steuer von 30 Prozent auf Krypto-Gewinne, was im vergangenen Jahr potenziell über 300 Millionen US-Dollar an Steuerschuld auslöste, während Japan voraussichtlich 231 Millionen US-Dollar generieren sollte.

Die Region Mittlerer Osten, einschließlich Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Saudi-Arabien und Türkei, hat weiterhin keine persönliche Einkommensteuer auf Kryptowährungsgewinne. Bemerkenswert: Trotz klarer Regulatorik halten sich geschätzt weniger als zwei Prozent der einzelnen Krypto-Investoren aktiv an Steuervorschriften.

“Wenn man unsere Nutzerzahlen und die der größten Mitbewerber mit der Anzahl an Krypronutzern vergleicht, kommt man auf diesen Wert”, erklärt Blockpit-Founder und CEO Florian Wimmer. “Natürlich wird nicht jeder ein Steuer-Tool nutzen, aber bei der Hälfe wird es aufgrund der Komplexität ohne fast unmöglich.”

Studie von 2022 mit noch niedrigeren Zahlen

In der Studie “Global Cryptocurrency Taxation Report 2022” ist zum Vergleich die wichtigste Schlussfolgerung, dass “offensichtlich eine überwältigende Anzahl von Kryptowährungsbesitzern keine Steuern auf ihre Kryptowährung gezahlt hat”. Damals schätzte man sogar, dass im Schnitt weltweit nur 0,53 Prozent der Kryptowährungsinvestoren ihre Kryptowährungsaktivitäten im Jahr 2022 bei ihren lokalen Steuerbehörden gemeldet haben.

Um auf diese Zahl zu kommen, verglich die Plattform die Beziehung zwischen Steuererklärungen und Suchvolumen, wob eine Schätzung der Anzahl der Kryptowährungs-Steuerzahler ein und bezog zudem eine Berechnung der Steuerzahlungsrate mit ein.

(c) divly – Krypto-Steuerzahlungsrate 2022 nach Ländern aufgeschlüsselt.

Weiteren Ergebnissen zufolge reichte die Krypto-Steuerzahlungsrate von 0,03 Prozent auf den Philippinen als niedrigster bis 4,09 Prozent in Finnland als höchster, womit sich vor zwei Jahren ein globaler Durschnitt von 0,53 Prozent Kryptosteuer-Zahlenden ergab.

Krypto Tax Report: “CARF ein Wendepunkt”

Heute ist laut Wimmer die Rate weiterhin so niedrig, weil es keine “Prosecution” gibt, da Behörden bislang kaum Daten in diesem Bereich zur Verfügung hatten. Als zweiten Grund benennt der Krypto-Experte schlicht fehlendes Wissen zur Steuer-Regulatorik.

“Unser Crypto Tax Ranking 2024 zeigt nicht nur, wo Krypto-Investoren niedrigere Steuern zahlen, sondern auch den bevorstehenden Compliance-Sturm”, sagt Wimmer. “Da sich weniger als zwei Prozent der Krypto-Nutzer mit dem Steuerthema beschäftigen, wird die kommende Auskunftsrichtlinie CARF ein Wendepunkt sein. Wir schätzen, dass die Compliance-Raten auf 50 Prozent oder mehr steigen werden, wenn die globale Durchsetzung von Steuergesetzen durch automatischen Datenaustausch großflächig möglich wird.”

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AI Summaries

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Als Sprach-KI kann ich keine Meinung äußern. Jedoch könnten mögliche gesellschaftspolitische Auswirkungen betroffenen Regionen oder Arbeitskräften gelten, da durch den Verkauf von Intel-Anteilen an IMS Nanofabrication möglicherweise Arbeitsplätze oder Investitionen beeinflusst werden können.

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Durch den Verkauf eines Fünftels seines Anteils an IMS Nanofabrication für 860 Millionen US-Dollar an die Private-Equity-Firma Bain Capital hat Intel eine beträchtliche Kapitalrendite erzielt. Das österreichische Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Belegschaft und Produktionskapazität vervierfacht und beliefert nun die Maskenindustrie mit Produktionsgeräten zum Einsatz für die 7- und 5-Nanometer-Technologie-Knoten. Durch die Investition von Bain Capital soll IMS in der Lage sein, einen bedeutenden Marktanteil für seine Werkzeuge zu erobern, die von vielen Chipherstellern eingesetzt werden.

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in können Sie von diesem Artikel lernen, wie ein ursprünglich österreichisches High-Tech-Unternehmen im Bereich der Chip-Produktionsanlagen IMS Nanofabrication durch strategische Partnerschaften und Investitionen, wie der Verkauf des 20%igen Anteils an Bain Capital für 860 Millionen Dollar, das Interesse von Investoren und High-Tech-Riesen wie Intel und TSMC gewinnen und sich in einem stark umkämpften Markt behaupten kann. Es zeigt auch, wie Investitionsentscheidungen globale Wettbewerbsfähigkeit und Innovation fördern können.

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Als Investor:in könnte der Verkauf von Intel-Anteilen an IMS Nanofabrication durchaus relevant sein, da dies zeigt, dass Intel sich von seiner Beteiligung an IMS trennt und möglicherweise ihre Bewertung und Zukunftsaussichten nicht als vielversprechend genug einschätzt. Andererseits könnte der Einstieg von Bain Capital als positiv interpretiert werden, da dies dem Unternehmen möglicherweise neue Wachstumschancen und Marktanteile eröffnet. Allerdings könnte dies auch bedeuten, dass IMS zukünftig von privaten Investoren gesteuert wird, was mit Veränderungen im Management und der Unternehmensstrategie einhergehen könnte.

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in ist es wichtig, sich über bedeutende Investitionen und Entwicklungen im Hightech-Bereich zu informieren. Der Verkauf der Anteile von Intel an IMS Nanofabrication zeigt, dass es auf diesem Gebiet einen intensiven Wettbewerb gibt und dass innovative Werkzeuge für die Herstellung von Chips eine wichtige Rolle spielen. Außerdem kann die Investition von Bain Capital in IMS Nanofabrication Auswirkungen auf die Zukunft dieses Geschäftsbereichs haben und somit auch auf die Wirtschaft und die Arbeitsplätze in diesem Sektor.

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

In dem Artikel geht es um den Verkauf von 20% der Anteile an IMS Nanofabrication durch Intel an Bain Capital für 860 Millionen US-Dollar. IMS stellt Chipherstellungswerkzeuge her und wurde 2015 von Intel übernommen. Das Investment von Bain Capital soll das Unternehmen dabei unterstützen, einen bedeutenden Marktanteil für seine Werkzeuge zu erobern. Der Verkauf von Anteilen könnte Teil von Intels Strategie sein, sich von Beteiligungen in nicht kritischen Geschäftsbereichen zu trennen, um sich auf seine Kernkompetenzen zu fokussieren. Darüber hinaus könnte es auch ein Zeichen für eine steigende Nachfrage nach Chipherstellungswerkzeugen sein, insbesondere im Zusammenhang mit der rasch fortschreitenden Entwicklung von Technologien wie 5G und künstlicher Intelligenz.

Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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  • Bain Capital
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Intel verkauft 20 Prozent Anteile an österreichischem Chip-Unternehmen für 860 Mio. US-Dollar

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  • Fraunhofer-Institut für Mikrostrukturtechnik
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