05.01.2023

Krypto-Investments von institutionellen Anlegern 2022 um 95 Prozent gefallen

Institutionelle Großanleger wie Vermögensverwalter oder Fonds steckten auch 2022 Gelder in Krypto-Investmentprodukte. Gegenüber dem Vorjahr brach die investierte Summe laut einem neuen Report jedoch ein.
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Trading online while cryptocurrency exchange rate going down with red background
Foto: Adobe Stock

Sie galten als einer der Treiber im vergangenen Krypto-Bullenmarkt: Institutionelle Investoren wie Vermögensverwalter oder Pensionsfonds, die an den Finanzmärkten das große Geld bewegen. Wenn diese erst einmal beginnen würden, im großen Stil in Krypto-Assets zu investieren, würden die Kurse kein Halten mehr kennen – so lautete ein beliebtes Narrativ im 2021er-Bullenmarkt.

Viele Kleinanleger:innen wollten den Einstieg der großen Investoren vorwegnehmen – und vom erwarteten Kursanstieg profitieren. Aber es war nicht ausschließlich die Erwartung, dass Großanleger in den Markt kommen würden, es passierte auch tatsächlich. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.

Zahlen beziehen sich auf Investments in Krypto-Finanzprodukte

Der große Krypto-Bullenmarkt von 2021 ist aber nun ohnehin längst Geschichte. Stattdessen erlebte die Branche einen neuerlichen Kryptowinter mit monatelang fallenden Kursen. Was aber bedeutet dieses Umfeld für das Engagement institutioneller Anleger im Krypto-Bereich?

Ein neuer Report von CoinShares zeigt nun ganz konkrete Zahlen für 2022. Der Vermögensverwalter analysiert dazu Daten, die sich auf Krypto-Investmentprodukte beziehen – also auf Derivate, die Kursbewegungen von Coins nachbilden. Institutionelle Anleger sind eine der Hauptzielgruppen für solche Produkte, weil sie häufig nicht direkt in Krypto-Assets investieren können oder wollen.

Weiter Zuflüsse, allerdings weit weniger als im Vorjahr

Den neuen Zahlen von CoinShares zufolge verzeichneten digitale Assets im abgelaufenen Jahr trotz des Krypto-Winters weiterhin Zuflüsse – und zwar in der Höhe von 433 Mio. Dollar. Gegenüber dem Vorjahr war dies aber ein massiver Einbruch: Im Jahr 2021 waren sie noch bei über 9,1 Mrd. Dollar gelegen. Prozentuell gingen sie damit gegenüber dem Vorjahr um mehr als 95 Prozent zurück.

Es ist außerdem der niedrigste Wert seit 2018, als die Zuflüsse 223 Mio. Dollar betragen hatten. 2019, als sich Bitcoin und andere Kryptowährungen nach dem schwachen Jahr zuvor zu erholen begannen, waren 715 Mio. Dollar zugeflossen. Und 2020, als der jüngste Bullenmarkt gegen Jahresende begann, hatten sich die Kapitalzuflüsse bereits auf 6,6 Mrd. Dollar belaufen.

Der Autor des Reports, CoinShares-Analyst James Butterfill kann den Zahlen dennoch Positives abgewinnen: “In einem Jahr, in dem der Bitcoin-Preis um 63 Prozent gefallen ist, in dem ein irrationaler Überschwang einen eindeutigen Bärenmarkt ausgelöst hat und in dem die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik übermäßig gestrafft hat, ist es ermutigend, dass Anleger:innen insgesamt trotzdem weiterhin investiert haben – und in vielen Fällen ihre Positionen weiter ausgebaut haben, wenn die Preise geschwächelt haben”.

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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