03.07.2020

Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

Der Kreditschutzverband KSV1870 veröffentlichte heute die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 mit den größten 20 Insolvenzen und einer Aufschlüsselung nach Branchen und Bundesländern.
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N26 und die Brexit-Ausrede - Start einer Konsolidierung? - Insolvenz-Statistik ertes Halbjahr 2020 Österreich
(c) Adobe Stock - Claudio Divizia

Die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 des Kreditschutzverbands KSV1870 zeigt ein nachgerade paradoxes Haupt-Ergebnis: Trotz Coronakrise gab es einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Der Verband ortet daher, dass durch die Corona-Maßnahmen Unternehmen “künstlich am Leben erhalten” werden und übt ungewöhnlich scharfe Kritik an der Corona-Politik – der brutkasten berichtete.

Weniger Insolvenzen – deutlich mehr Volumen

Dieser Rückgang ist jedoch primär auf verhinderte bzw. aufgeschobene Insolvenzen zahlreicher KMU zurückzuführen – auch die Gesundheitskassen stellen etwa seit Monaten keine Insolvenzanträge. So gab es im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 1026 Insolvenzen bis zwei Millionen Euro Passiva, während es im ersten Halbjahr 2019 mit 1463 deutlich mehr waren. Das geschätzte Gesamtvolumen war dabei zuletzt mit 320 Millionen Euro jedoch etwas höher als im ersten Halbjahr 2019 (312 Millionen Euro).

+++ Starker Insolvenzen-Rückgang: KSV1870 übt scharfe Kritik an Corona-Politik +++

Großinsolvenzen über zehn Millionen Euro Passiva gab es hingegen dieses Jahr mit 20 Fällen etwas mehr als im Vorjahr (18). Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum (ca. 1,6 Milliarden Euro 2020 zu 684 Millionen Euro 2019). In der mittleren Gruppe, den Großinsolvenzen zwischen zwei und zehn Millionen Euro gab es zwar eine Steigerung in der Anzahl von 48 auf 51, nicht aber im geschätzten Gesamtvolumen (2019: 183 Mio. Euro; 2020: 171 Mio. Euro).

Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

Mit acht Fällen kam es zu den meisten der 20 größten Insolvenzen im ersten Halbjahr 2020 in Wien, gefolgt von Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich (je drei). Nur fünf der 20 Unternehmen starteten ein Sanierungsverfahren (ohne Eigenverwaltung), die restlichen 15 meldeten Konsurs an.

Großinsolvenzen, 1. Halbjahr 2020 – ab 10 Mio. derzeit bekannte Passiva
1 Anglo Austrian AAB AG (Bank) Wien Konkurs 285,0 Mio.
2 Kremsmüller Industrieanlagenbau KG, Steinhaus SV o. EV 135,0 Mio.
3 PELE – Privatstiftung Wien Konkurs 127,3 Mio.
4 etc-gaming GmbH (Kartencasino) Wien Konkurs 125,0 Mio.
5 Odebrecht E&P GmbH, vormals: ADIMANT Beteiligungsverwaltungs GmbH Wien Konkurs 112,0 Mio.
6 Hubert Palfinger Technologies GmbH (Maschinenbau), Gstatterboden Stmk. Konkurs 61,2 Mio.
7 Firmengruppe: Vapiano (Restaurant)

·        Vapiano Restaurant Betriebs- und Beteiligungs GmbH.

·        „Walfischgasse 11 “Moulin Rouge” Gastronomie GmbH

Wien Konkurse 55,6 Mio.
8 Firmengruppe: Schilling

·        “schilling” Treuhand GmbH

·        “schilling” Wirtschaftsberatungs GmbH

Wien Konkurse 37,6 Mio.
9 Firmengruppe: Huber (Textilhandel), Götzis

·        Huber Tricot Gesellschaft mbH.

·        Huber Holding AG

·        HUBER-SHOP GmbH

·        ARULA GmbH

Vbg. SV m. EV 26,0 Mio.
10 Dirninger Rohrleitungsbau- und Montagegesellschaft m.b.H., Weißenbach/Enns Stmk. SV o. EV 25,0 Mio.
11 S.A. Beteiligungs- GmbH, vormals: AGRIA Beteiligungsgesellschaft mbH, Allerheiligen bei Wildon Stmk Konkurs 23,2 Mio.
12 eparella GmbH (Verkauf von Algenbiomassen), Bruck/Leitha Konkurs 22,0 Mio.
13 Dressmann GmbH, Einzelhandel mit Bekleidung Wien Konkurs 16,3 Mio.
14 CPH Gastronomie u. Betriebs GmbH, Kufstein Tirol Konkurs 14,0 Mio.
15 COLLOSEUM RETAIL GmbH, vormals:  FOREVER18 Retail GmbH Wien Konkurs 13,5 Mio.
16 Wick Fenster & Sonnenschutz GmbH (Fenstererzeugung), Vorchdorf Konkurs 13,4 Mio.
17 Kremsmüller Industrieservice KG, Steinhaus SV o. EV 12,8 Mio.
18 Heat-Holding GmbH, Biedermannsdorf Konkurs 12,6 Mio.
19 „LEVEL Europe GmbH, vormals: Anisec Luftfahrt GmbH, Flughafen Wien Konkurs 12,3 Mio.
20 Bernhard Kölly, Inhaber der KÖLLY Bau e.U., vormals KÖLLY Bau GmbH, Deutschkreuz Bgld. SV o. EV 10,0 Mio.

Bundesländer-Insolvenz-Statistik: Wien als unrühmlicher Spitzenreiter

Wie auch bei den 20 größten Insolvenzen ist Wien auch insgesamt in der Bundesländer-Insolvenz-Statistik auf dem unrühmlichen ersten Platz. Die zweitmeisten Insolvenzen gab es Niederösterreich, das Volumen war jedoch in Oberösterreich am zweithöchsten.

Insolvenzen im Bundesländervergleich, 1. Halbjahr 2020

(Eröffnete und nicht eröffnete Insolvenzen)

Bundesland Fälle 2020 Fälle 2019 Veränderung Passiva 2020
in Mio.
EUR
Passiva 2019
in Mio.
EUR
Wien 661 843 -21,6 893 183
Niederösterreich 336 448 -25,0 106 140
Burgenland 84 102 -17,6 42 25
Oberösterreich 195 305 -36,1 231 109
Salzburg 135 213 -36,6 30 53
Vorarlberg 44 71 -38,0 32 30
Tirol 102 144 -29,2 48 40
Steiermark 265 277 -4,3 187 233
Kärnten 106 158 -32,9 36 51
Gesamt 1.928 2.561 -24,7 1.605 864

 

Eröffnete und nicht eröffnete Insolvenzen, 1. Halbjahr 2020
 

 

eröffnete Sanierungs-verfahren 2020 Eröffnete Konkurse 2020 Eröffnete Verfahren Gesamt 2020 Nichteröffnete Verfahren 2020
Wien 27 316 343 318
Niederösterreich 31 182 213 123
Burgenland 4 44 48 36
Oberösterreich 31 93 124 71
Salzburg 4 59 63 72
Vorarlberg 5 25 30 14
Tirol 7 53 60 42
Steiermark 25 132 157 108
Kärnten 17 42 59 47
Gesamt 151 946 1.097 831

Branchen-Insolvenz-Statistik: Keine große Änderung trotz Coronakrise

In der Aufschlüsselung der Unternehmens-Insolvenzen im ersten Halbjahr 2020 nach Branche stechen Unternehmensbezogene Dienstleitungen, Gastgewerbe und Bauwirtschaft hervor. Ein Rückschluss auf die sehr unterschiedliche Auswirkung der Coronakrise auf verschiedene Branchen ist dadurch aber kaum möglich. Denn tatsächlich waren im ersten Halbjahr 2019 nicht nur die selben drei Branchen an der Spitze – es gab laut KSV1870-Insolvenz-Statistik auch in allen drei jeweils mehr Fälle.


Insolvenzen nach Branchen, Österreich 1. Halbjahr 2020
Österreich eröffnete Fälle 2020 Nicht eröffnete Fälle 2020 Gesamt

Fälle 2020

Passiva in Mio. EUR 2020
Bauwirtschaft 206 75 281 125,5
Textilwirtschaft/Leder 28 7 35 65,5
Maschinen und Metall 55 17 72 242,3
Lebens- und Genußmittel 39 21 60 19,1
Holz/Möbel 12 3 15 13,4
Glas/Keramik 9 2 11 8,3
Elektro/Elektronik 8 4 12 3,4
Gastgewerbe 160 125 285 107,7
Transportmittel/Kraftfahrzeuge 32 28 60 10,1
Papier/Druck/Verlagswesen 7 2 9 11,2
Uhren/Schmuck/Foto/Optik 9 2 11 1,5
Verkehr/Nachrichtenübermittlung 98 74 172 37,8
Chemie/Pharmazie/Kunststoffe 14 6 20 19,0
Freizeitwirtschaft 14 9 23 5,4
Elektronische Datenverarbeitung 24 10 34 5,8
Bergbau/Energie 2 2 4 3,6
Unternehmensbez. Dienstleistungen 192 125 317 715,1
Land/Forstwirtschaft/Tiere 19 15 34 12,8
Privat 10 24 34 2,7
sonstige Bereiche 159 280 439 195,0

⇒ Zur Page des KSV1870

Redaktionstipps
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23.12.2024

KI in Gesundheit, Bildung und öffentlichem Dienst: „Chancen nutzen, Risiken minimieren”

Nachlese. Was kann Künstliche Intelligenz in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten? Welche Chancen und Risiken bringt Künstliche Intelligenz mit sich? Wie lässt sich ihr Potenzial verantwortungsvoll nutzen, ohne ethische Leitlinien zu überschreiten? Diese und viele weitere Fragen stehen im Fokus der zweiten Folge von „No Hype KI“.
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23.12.2024

KI in Gesundheit, Bildung und öffentlichem Dienst: „Chancen nutzen, Risiken minimieren”

Nachlese. Was kann Künstliche Intelligenz in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten? Welche Chancen und Risiken bringt Künstliche Intelligenz mit sich? Wie lässt sich ihr Potenzial verantwortungsvoll nutzen, ohne ethische Leitlinien zu überschreiten? Diese und viele weitere Fragen stehen im Fokus der zweiten Folge von „No Hype KI“.
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Diskussionsrunde der Folge 2: Harald Herzog, Moritz Mitterer, Carina Zehetmaier, Bernd Konnerth, Markus Fallenböck (c) brutkasten

„No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM AustriaIBMITSVMicrosoftNagarroRed Hat und Universität Graz.


Gut zwei Jahre ist es her, dass ChatGPT einen Hype rund um generative KI-Modelle auslöste. Doch es stellen sich auch viele kritische Fragen beim Einsatz von KI – besonders in sensiblen Bereichen. Klar ist: Künstliche Intelligenz bietet viele Vorteile und vereinfacht komplexe Prozesse. Gleichzeitig wirft sie jedoch auch Herausforderungen und Ängste auf, mit denen man sich kritisch auseinandersetzen muss.

Was KI in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten kann, diskutierten in der zweiten Folge „No Hype KI”:

  • Bernd Konnerth (Microsoft Österreich | Public Sector Lead)
  • Carina Zehetmaier (Women in AI Austria | Präsidentin)
  • Harald Herzog (Österreichische Gesundheitskasse | Leiter Digitalisierung und Innovation)
  • Moritz Mitterer (ITSV | Aufsichtsratsvorsitzender)
  • Markus Fallenböck (Universität Graz | Vizerektor für Personal und Digitalisierung).
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Menschenzentrierter Ansatz im Mittelpunkt

Künstliche Intelligenz ist schon längst Teil unseres Alltags – ob bewusst oder unbewusst. Und obwohl KI bereits in vielen Lebensbereichen der Österreicher:innen präsent ist, bleibt die Skepsis bei vielen groß. Laut Carina Zehetmaier ist es daher ein besonders wichtiger Faktor, dass man jeder einzelnen Person KI näher bringt, sodass mehr Vertrauen in die Technologie entsteht: „Derzeit gibt es noch viele Ängste rund um KI. Aber es gibt auch noch gewisse Schwachstellen wie zum Beispiel das Halluzinieren, oder auch Vorurteile, die in den Systemen drinnen sind und widergespiegelt werden können. Es ist relevant, dass man sich hier von Anfang an mit den kritischen Fragenstellungen auseinandersetzt“.

Hierbei müsse an vorderster Stelle die öffentliche Hand hohe Standards setzen – vor allem aus menschenrechtlicher Sicht. Zehetmaier befürwortet in diesem Zusammenhang den AI Act, der klare gesetzliche Rahmenbedingungen schafft. „Die öffentliche Hand ist der direkte Adressat der Grund- und Menschenrechte“, sagt sie.

Ein weiterer wichtiger Punkt von Zehetmaier ist die Notwendigkeit, marginalisierte Gruppen nicht zu übersehen. Man müsse sich bemühen, geschlechtsspezifische und andere Vorurteile in Datensätzen zu vermeiden. „Wir wissen auch, dass Automatisierung den Gender-Pay-Gap öffnet anstatt schließt, das heißt, da müssen wir aktiv und gezielt gegensteuern“.

Verantwortungsvolle KI bedeute, aktiv an den Daten und Algorithmen zu arbeiten. Nur so könne sichergestellt werden, dass KI-Anwendungen nicht nur technologisch effizient, sondern auch ethisch und gesellschaftlich verantwortungsvoll gestaltet werden.

Responsible AI: Inklusivität, Fairness, Datenschutz

Dass die Anwendung von generativer KI nicht bloß Kosten senken soll, sondern den Menschen Nutzen bringen muss, ist auch für Bernd Konnerth von Microsoft klar. „Wir setzen auf Responsible-AI-Standards, bei denen es um Inklusivität, Fairness, Datenschutz und all diese Themen geht. Das sind Leitplanken in unserer Produktentwicklung“, sagt der Public Sector Lead von Microsoft Österreich.

Von der Unternehmenstransformation bis hin zum öffentlichen Dienst sei ein breites Umschulungsprogramm notwendig, um Ängste abzubauen: Es sei wichtig, „Umgebungen zu schaffen, die es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich machen, mit der Technologie zu interagieren, um den Berührungsängsten entgegen zu wirken”.

Universität Graz startete UniGPT für Mitarbeitende

Was Bildung angeht, betont Markus Fallenböck von der Universität Graz die Bedeutung einer breiten Wissensvermittlung. Es gehe nicht nur um Spezialist:innen für KI, sondern vor allem um die große Masse an Mitarbeitenden, die einen “sinnvollen Umgang mit KI erlernen” müssen: „Je mehr Wissen wir in die Bevölkerung kriegen, umso mehr können wir Chancen nutzen und Risiken minimieren“.

Die Universität Graz hat dazu eine eigene Micro-Credential-KI gestartet, um Studierenden ein Grundwissen zu KI zu vermitteln: “Das ist ein abgeschlossenes Studienpaket, das man in jedes Studium integrieren kann und das gerade in einer Pilotphase ist”, erläutert Fallenböck. Das Paket lasse sich in jedes Studium integrieren. “Da ist die Idee, dass in ein paar Jahren jeder Bachelor-Studierende, der in Graz einen Abschluss macht, ein Grundwissen hat zu KI-Bereich, Technik, Wirtschaft, Recht, Ethik”.

Für die eigenen Mitarbeiter:innen hat die Universität Graz im Mai 2024 außerdem den Chatbot UniGPT gestartet. Bereits mehrere hundert Mitarbeiter:innen wurden dafür bereits eingeschult. “Da sitzt die Universitätsprofessorin neben der Sekretariatskraft und beide interessieren sich für KI und werden es in ihrem Arbeitsalltag gut einsetzen”, schildert Fallenböck seine Eindrücke.

Über die eigenen Mitarbeitenden will die Universität Graz Wissensvermittlung aber auch in die Bevölkerung tragen. Dazu hat sie im Oktober etwa erstmals den Technology Impact Summit zum Thema KI in Graz veranstaltet. “Weil natürlich auch wichtig ist, dass wir die breite Öffentlichkeit mit dem Thema erreichen. Je mehr Wissen wir in die Bevölkerung kriegen, umso mehr, können wir auch das Chancennutzen und Risikominimieren wirklich schaffen”, erläutert Fallenböck.

ITSV: Künstliche Intelligenz im Gesundheitssystem

 Die ITSV wiederum steuert und koordiniert die IT-Aktivitäten der österreichischen Sozialversicherung – und beschäftigt sich schon länger mit dem KI-Thema. Aufsichtsratsvorsitzender Moritz Mitterer erzählt im Talk, dass das Unternehmen bereits 2018 mit der Erprobung von KI-Lösungen begonnen habe. In einem geschützten Umfeld wurden dabei erste Erfahrungen gesammelt, bevor die Systeme in den Echtbetrieb übergingen. Dieser schrittweise Ansatz habe wesentlich dazu beigetragen, das Vertrauen in KI-Modelle im Unternehmen zu stärken.

Besonders bei sensiblen Daten, wie etwa Gesundheitsdaten, ist die Gefahr von Missbrauch ein zentraler Risikofaktor. Mitterer erläutert die Bedeutung von Transparenz und Nachvollziehbarkeit: „Man muss Patientinnen und Patienten mitnehmen, indem man entsprechend strenge Regeln hat und Compliance hat. Und indem man offen damit umgeht, falls doch was sein sollte“.

KI schafft Abhilfe bei steigendem Leistungsaufkommen bei ÖGK

Die ITSV arbeitet dabei unter anderem für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Harald Herzog von der ÖGK erläutert, dass das steigende Leistungsaufkommen – etwa wachsende Fallzahlen, steigende Lebenserwartung, mehr Konsultationen – nach neuen Wegen verlangt: „Würden wir die Prozesse so weiterspielen wie bisher, bräuchten wir mehr Personal“, so Herzog. „Unsere Aufgabe ist es effizient zu arbeiten und alle technischen Möglichkeiten der KI auszunutzen“.

KI könne hier unterstützen, etwa bei der Wahlarztkostenerstattung. Ziel sei es, einen Großteil der Fälle automatisiert abwickeln zu können. Laut Herzog geht es aber nicht darum, den persönlichen Kontakt zu ersetzen, sondern lediglich zu ergänzen.

Zusätzliches Wirtschaftswachstum von bis zu 18 Prozent durch KI-Nutzung

Auch die öffentliche Verwaltung steht vor Herausforderungen, etwa aufgrund der Pensionierungswelle oder des Fachkräftemangels. Künstliche Intelligenz könnte dabei eine Rolle spielen. Bernd Konnerth von Microsoft Österreich sagt: „Künstliche Intelligenz kann eine Antwort sein – vielleicht nicht die Einzige, aber sie hat sehr viel Potenzial durch die Automatisierung wiederkehrender Tätigkeiten, viel Nutzen zu stiften“.

Aktuell befinde sich Österreich erst am Anfang, dieses Potenzial auszuschöpfen. Konnerth verweist auf eine Studie, dass Österreich ein Wirtschaftswachstum von bis zu 18 Prozent erzielen könnte, wenn das ganze Potenzial von KI ausgeschöpft werde.

Ausblick: KI-Nutzung in fünf Jahren

Wo steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in fünf Jahren? „Ich hoffe, dass wir nicht mehr über die Technologie reden müssen, so wie wir heute auch nicht mehr über Strom sprechen, sondern dass sie einfach da ist“, so Microsoft-Experte Konnerth.

Carina Zehetmaier wiederum blickt auf die EU als Werteunion. In fünf Jahren solle man sehen, dass Österreich und Europa es geschafft haben, einen wertebasierten, menschengerechten KI-Einsatz umzusetzen. Für Österreich könne sich hier eine besondere Chance bieten, so Zehetmaier. Das Land könne sich als Vorreiter für einen vertrauenswürdigen, menschenzentrierten Umgang mit KI etablieren. Es gehe darum, „den menschenzentrierten Ansatz im Einklang mit Werten und Grundrechten umzusetzen“.

KI birgt enormes Potenzial

Die Diskussionsrunde ist sich einig, dass KI in sensiblen Arbeitsfeldern längst keine ferne Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits eine zentrale Rolle darstellt. Die Chancen sind enorm – von effizienteren Verwaltungsprozessen über eine präzisere Gesundheitsversorgung bis hin zu einer gerechteren Bildung. Doch um diese Möglichkeiten zu nutzen, braucht es breites Verständnis, klare Regeln, vertrauenswürdige Technik und einen sensiblen Umgang mit Daten.


Folge nachsehen: No Hype KI – Was kann KI in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten?

Hier gehts es zur Nachlese von Folge 1: „No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?”


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AI Summaries

Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

  • Die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 des Kreditschutzverbands KSV1870 zeigt ein nachgerade paradoxes Haupt-Ergebnis: Trotz Coronakrise gab es einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
  • Großinsolvenzen über zehn Millionen Euro Passiva gab es allerdings dieses Jahr mit 20 Fällen etwas mehr als im Vorjahr (18).
  • Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum.
  • In der Aufschlüsselung der Unternehmens-Insolvenzen im ersten Halbjahr 2020 nach Branche stechen Unternehmensbezogene Dienstleitungen, Gastgewerbe und Bauwirtschaft hervor.
  • Ein Rückschluss auf die sehr unterschiedliche Auswirkung der Coronakrise auf verschiedene Branchen ist dadurch aber kaum möglich.
  • Denn tatsächlich waren im ersten Halbjahr 2019 nicht nur die selben drei Branchen an der Spitze – es gab laut KSV1870-Insolvenz-Statistik auch in allen drei jeweils mehr Fälle.

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Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

  • Die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 des Kreditschutzverbands KSV1870 zeigt ein nachgerade paradoxes Haupt-Ergebnis: Trotz Coronakrise gab es einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
  • Großinsolvenzen über zehn Millionen Euro Passiva gab es allerdings dieses Jahr mit 20 Fällen etwas mehr als im Vorjahr (18).
  • Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum.
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  • Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum.
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Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

  • Die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 des Kreditschutzverbands KSV1870 zeigt ein nachgerade paradoxes Haupt-Ergebnis: Trotz Coronakrise gab es einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
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  • Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum.
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Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

  • Die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 des Kreditschutzverbands KSV1870 zeigt ein nachgerade paradoxes Haupt-Ergebnis: Trotz Coronakrise gab es einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
  • Großinsolvenzen über zehn Millionen Euro Passiva gab es allerdings dieses Jahr mit 20 Fällen etwas mehr als im Vorjahr (18).
  • Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum.
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Die 20 größten Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr 2020

  • Die Insolvenz-Statistik für das erste Halbjahr 2020 des Kreditschutzverbands KSV1870 zeigt ein nachgerade paradoxes Haupt-Ergebnis: Trotz Coronakrise gab es einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
  • Großinsolvenzen über zehn Millionen Euro Passiva gab es allerdings dieses Jahr mit 20 Fällen etwas mehr als im Vorjahr (18).
  • Die geschätzten Passiva waren dabei mit insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro erheblich größer als im ersten Halbjahr 2019 mit 369 Millionen Euro, wodurch im ersten Halbjahr 2020 auch insgesamt ein erheblich größeres Volumen zustande kommt, als im Vergleichszeitraum.
  • In der Aufschlüsselung der Unternehmens-Insolvenzen im ersten Halbjahr 2020 nach Branche stechen Unternehmensbezogene Dienstleitungen, Gastgewerbe und Bauwirtschaft hervor.
  • Ein Rückschluss auf die sehr unterschiedliche Auswirkung der Coronakrise auf verschiedene Branchen ist dadurch aber kaum möglich.
  • Denn tatsächlich waren im ersten Halbjahr 2019 nicht nur die selben drei Branchen an der Spitze – es gab laut KSV1870-Insolvenz-Statistik auch in allen drei jeweils mehr Fälle.